Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.Joh. Angeli andertes Buch 86. Du musts auch selbst gewinnen. GOtt hat wol gnug gethan: doch du trägst nichts davon/Wo auch nicht du in Jhm erkriegest deine Kron. 87. Das geistliche Käuchelein. Mein Leib ist eine Schal' in dem ein KeucheleinVom Geist der Ewigkeit wil außgebrüttet seyn. 88. Eben vom selbigen. Das arme Käuchelein kluchst und vikt für und für:Wird es dann nicht bald sehn deß Ewgen Lichtes Zihr! 89. Gegen Aufgang mustu sehn. Freund wiltu an Jhm selbst das Licht der Sonnen sehn/Go mustu dein Gesicht hin zu dem Aufgang drehn. 90. Die Unterwirfflichkeit. Der Blitz deß Sohnes GOttes durchleucht in einem NunDie Hertzen/ welche sich Jhm gäntzlich unterthun 91. Die Geduld. Geduld ist über Gold: sie kan auch GOtt bezwingen/Und was Er hat und ist gantz in mein Hertze bringen. 62. Die geheimste Gelassenheit. Gelassenheit fäht GOtt: GOtt aber selbst zulassen/Jst ein G'lassenheit/ die wenig Menschen fassen. 93. Der geheime GOttes Kuß. GOtt küst mich seinen Sohn mit seinem heilgen Geist/Wenn Er mich liebes Kind in Christo JEsu heist. 94. Eins
Joh. Angeli andertes Buch 86. Du muſts auch ſelbſt gewinnen. GOtt hat wol gnug gethan: doch du traͤgſt nichts davon/Wo auch nicht du in Jhm erkriegeſt deine Kron. 87. Das geiſtliche Kaͤuchelein. Mein Leib iſt eine Schal’ in dem ein KeucheleinVom Geiſt der Ewigkeit wil außgebruͤttet ſeyn. 88. Eben vom ſelbigen. Das arme Kaͤuchelein kluchſt und vikt fuͤr und fuͤr:Wird es dann nicht bald ſehn deß Ewgen Lichtes Zihr! 89. Gegen Aufgang muſtu ſehn. Freund wiltu an Jhm ſelbſt das Licht der Son̄en ſehn/Go muſtu dein Geſicht hin zu dem Aufgang drehn. 90. Die Unterwirfflichkeit. Der Blitz deß Sohnes GOttes durchleucht in einem NunDie Hertzen/ welche ſich Jhm gaͤntzlich unterthun 91. Die Geduld. Geduld iſt uͤber Gold: ſie kan auch GOtt bezwingen/Und was Er hat und iſt gantz in mein Hertze bringen. 62. Die geheimſte Gelaſſenheit. Gelaſſenheit faͤht GOtt: GOtt aber ſelbſt zulaſſen/Jſt ein G’laſſenheit/ die wenig Menſchen faſſen. 93. Der geheime GOttes Kuß. GOtt kuͤſt mich ſeinen Sohn mit ſeinem heilgen Geiſt/Wen̄ Er mich liebes Kind in Chriſto JEſu heiſt. 94. Eins
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Joh. Angeli andertes Buch
86. Du muſts auch ſelbſt gewinnen.
GOtt hat wol gnug gethan: doch du traͤgſt nichts davon/
Wo auch nicht du in Jhm erkriegeſt deine Kron.
87. Das geiſtliche Kaͤuchelein.
Mein Leib iſt eine Schal’ in dem ein Keuchelein
Vom Geiſt der Ewigkeit wil außgebruͤttet ſeyn.
88. Eben vom ſelbigen.
Das arme Kaͤuchelein kluchſt und vikt fuͤr und fuͤr:
Wird es dann nicht bald ſehn deß Ewgen Lichtes Zihr!
89. Gegen Aufgang muſtu ſehn.
Freund wiltu an Jhm ſelbſt das Licht der Son̄en ſehn/
Go muſtu dein Geſicht hin zu dem Aufgang drehn.
90. Die Unterwirfflichkeit.
Der Blitz deß Sohnes GOttes durchleucht in einem Nun
Die Hertzen/ welche ſich Jhm gaͤntzlich unterthun
91. Die Geduld.
Geduld iſt uͤber Gold: ſie kan auch GOtt bezwingen/
Und was Er hat und iſt gantz in mein Hertze bringen.
62. Die geheimſte Gelaſſenheit.
Gelaſſenheit faͤht GOtt: GOtt aber ſelbſt zulaſſen/
Jſt ein G’laſſenheit/ die wenig Menſchen faſſen.
93. Der geheime GOttes Kuß.
GOtt kuͤſt mich ſeinen Sohn mit ſeinem heilgen Geiſt/
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Zitationshilfe: | Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/78>, abgerufen am 18.07.2024. |