Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite
Geistr. Sinn- und schlußr.
94. Eins ist des andern Trost.
GOtt ist der Lichter Licht/ Mein Heyland ist die Sonne/
Maria ist der Mon/ ich Jhrer aller Wonne.
95. Das Lamm und auch der Löw.
Wer alles untertitt/ und alles duldet fein/
Der muß ein Lamm und Löw in einem wesen seyn.
96. Warumb der H. Geist wie ein Daube
erscheint.
Warumb daß GOttes Geist wie eine Daub' erscheint?
Er thuts/ weil Er/ mein Kind dich zu erkeucheln meint.
97. Der Heilgen Dauben näst.
Wenn du ein Däublein bist/ und keine Galle hast;
So findestu mein Christ im Hertzen JEsu rast.
98. Am sichersten am besten.
Fleuch meine Daube fleuch und rast' in Christi Seelen/
Wo wiltu dich sonst hin verbergen und verhölen?
99. Die wiedergültige Däubelein.
O wunder! GOtt ist mir/ ich Jhm ein Däubelein:
Schau doch wie alle zwey ein ander Eines seyn!
100. Gib Ruh/ so ruhstu wieder.
Wenn GOttes Daube kan in deinem Hertzen ruhn/
Wird sie dir widerumb das Hertze GOtts aufthun.
101. Die geheime Uberschattung.
Jch muß GOtts Schwanger seyn: sein Geist muß ob
mir schweben/
Und GOtt in meiner Seel wahrhafftig machen leben.
102. Das
D 2
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
94. Eins iſt des andern Troſt.
GOtt iſt der Lichter Licht/ Mein Heyland iſt die Son̄e/
Maria iſt der Mon/ ich Jhrer aller Wonne.
95. Das Lam̃ und auch der Loͤw.
Wer alles untertitt/ und alles duldet fein/
Der muß ein Lam̄ und Loͤw in einem weſen ſeyn.
96. Warumb der H. Geiſt wie ein Daube
erſcheint.
Warumb daß GOttes Geiſt wie eine Daub’ erſcheint?
Er thuts/ weil Er/ mein Kind dich zu erkeucheln meint.
97. Der Heilgen Dauben naͤſt.
Wenn du ein Daͤublein biſt/ und keine Galle haſt;
So findeſtu mein Chriſt im Hertzen JEſu raſt.
98. Am ſicherſten am beſten.
Fleuch meine Daube fleuch und raſt’ in Chriſti Seelen/
Wo wiltu dich ſonſt hin verbergen und verhoͤlen?
99. Die wiederguͤltige Daͤubelein.
O wunder! GOtt iſt mir/ ich Jhm ein Daͤubelein:
Schau doch wie alle zwey ein ander Eines ſeyn!
100. Gib Ruh/ ſo ruhſtu wieder.
Wenn GOttes Daube kan in deinem Hertzen ruhn/
Wird ſie dir widerumb das Hertze GOtts aufthun.
101. Die geheime Uberſchattung.
Jch muß GOtts Schwanger ſeyn: ſein Geiſt muß ob
mir ſchweben/
Und GOtt in meiner Seel wahrhafftig machen leben.
102. Das
D 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0079" n="73"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Gei&#x017F;tr. <choice><orig>Sinn-und</orig><reg>Sinn- und</reg></choice> &#x017F;chlußr.</hi> </fw><lb/>
        <lg type="poem">
          <head>94. <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Eins i&#x017F;t des andern Tro&#x017F;t.</hi></hi></head><lb/>
          <l>GOtt i&#x017F;t der Lichter Licht/ Mein Heyland i&#x017F;t die Son&#x0304;e/</l><lb/>
          <l><hi rendition="#fr">Maria</hi> i&#x017F;t der Mon/ ich Jhrer aller Wonne.</l>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head>95. <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Das Lam&#x0303; und auch der Lo&#x0364;w.</hi></hi></head><lb/>
          <l>Wer alles untertitt/ und alles duldet fein/</l><lb/>
          <l>Der muß ein Lam&#x0304; und Lo&#x0364;w in einem we&#x017F;en &#x017F;eyn.</l>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head>96. <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Warumb der H. Gei&#x017F;t wie ein Daube</hi><lb/>
er&#x017F;cheint.</hi></head><lb/>
          <l>Warumb daß GOttes Gei&#x017F;t wie eine Daub&#x2019; er&#x017F;cheint?</l><lb/>
          <l>Er thuts/ weil Er/ mein Kind dich zu erkeucheln meint.</l>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head>97. <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Der Heilgen Dauben na&#x0364;&#x017F;t.</hi></hi></head><lb/>
          <l>Wenn du ein Da&#x0364;ublein bi&#x017F;t/ und keine Galle ha&#x017F;t;</l><lb/>
          <l>So finde&#x017F;tu mein Chri&#x017F;t im Hertzen JE&#x017F;u ra&#x017F;t.</l>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head>98. <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Am &#x017F;icher&#x017F;ten am be&#x017F;ten.</hi></hi></head><lb/>
          <l>Fleuch meine Daube fleuch und ra&#x017F;t&#x2019; in Chri&#x017F;ti Seelen/</l><lb/>
          <l>Wo wiltu dich &#x017F;on&#x017F;t hin verbergen und verho&#x0364;len?</l>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head>99. <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Die wiedergu&#x0364;ltige Da&#x0364;ubelein.</hi></hi></head><lb/>
          <l>O wunder! GOtt i&#x017F;t mir/ ich Jhm ein Da&#x0364;ubelein:</l><lb/>
          <l>Schau doch wie alle zwey ein ander Eines &#x017F;eyn!</l>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head>100. <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Gib Ruh/ &#x017F;o ruh&#x017F;tu wieder.</hi></hi></head><lb/>
          <l>Wenn GOttes Daube kan in deinem Hertzen ruhn/</l><lb/>
          <l>Wird &#x017F;ie dir widerumb das Hertze GOtts aufthun.</l>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head>101. <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Die geheime Uber&#x017F;chattung.</hi></hi></head><lb/>
          <l>Jch muß GOtts Schwanger &#x017F;eyn: &#x017F;ein Gei&#x017F;t muß ob</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">mir &#x017F;chweben/</hi> </l><lb/>
          <l>Und GOtt in meiner Seel wahrhafftig machen leben.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">D 2</hi> </fw>
        <fw place="bottom" type="catch">102. <hi rendition="#fr">Das</hi></fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[73/0079] Geiſtr. Sinn-und ſchlußr. 94. Eins iſt des andern Troſt. GOtt iſt der Lichter Licht/ Mein Heyland iſt die Son̄e/ Maria iſt der Mon/ ich Jhrer aller Wonne. 95. Das Lam̃ und auch der Loͤw. Wer alles untertitt/ und alles duldet fein/ Der muß ein Lam̄ und Loͤw in einem weſen ſeyn. 96. Warumb der H. Geiſt wie ein Daube erſcheint. Warumb daß GOttes Geiſt wie eine Daub’ erſcheint? Er thuts/ weil Er/ mein Kind dich zu erkeucheln meint. 97. Der Heilgen Dauben naͤſt. Wenn du ein Daͤublein biſt/ und keine Galle haſt; So findeſtu mein Chriſt im Hertzen JEſu raſt. 98. Am ſicherſten am beſten. Fleuch meine Daube fleuch und raſt’ in Chriſti Seelen/ Wo wiltu dich ſonſt hin verbergen und verhoͤlen? 99. Die wiederguͤltige Daͤubelein. O wunder! GOtt iſt mir/ ich Jhm ein Daͤubelein: Schau doch wie alle zwey ein ander Eines ſeyn! 100. Gib Ruh/ ſo ruhſtu wieder. Wenn GOttes Daube kan in deinem Hertzen ruhn/ Wird ſie dir widerumb das Hertze GOtts aufthun. 101. Die geheime Uberſchattung. Jch muß GOtts Schwanger ſeyn: ſein Geiſt muß ob mir ſchweben/ Und GOtt in meiner Seel wahrhafftig machen leben. 102. Das D 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Erstauflage dieses Werkes erschien 1657 unter… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

GREPECT GmbH: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-21T14:19:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Deutsches Textarchiv: Konvertierung in das DTA-Basisformat. (2013-08-21T14:19:32Z)

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/79
Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/79>, abgerufen am 23.11.2024.