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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
genüssen ihne zwar auch die seelige Himmels-
Bürger, nemlich vermittelst der ewig seeligma-
chenden Anschauung durch das Licht der Herr-
lichkeit. So wollen wir dann auch ihne auf
Erden in dem heiligsten Altars-Geheimnus
durch das Licht des Glaubens besitzen. Da-
hero schließt Bernardus Epist. 114. Wir haben
ein weit bessers Paradeys/ als unsere erste
Eltern, nemlich Christum.
O was süsse See-
len-Speiß ist nicht diß heilige Sacrament!
Andere, auch an sich gute Speiseu, verursachen
in dem Magen eine Säure, und Kranckheiten;
allein diese Göttliche Engel-Speiß macht, daß
der Mensch schon vorläuffig ein Paradeys
himmlischer Freuden genüsse. Nicht wenigen
Heiligen hat selbe auch in dem Schlund eine
empfindliche Süßigkeit verursacht. Also kame
Maria von Ognies, die heilige Hostien wie ein
Honig-Fladen vor. Dem heiligen Grafen
Elzeario, wie ein Zucker. Die heilige Ste-
phana,
von Soncino, kostete unterweilen eine
solche Süsse an der heiligen Hostien, daß sie
viertzig Täg lang keine andere Speiß genüssen
konnte. Wohlan dann, meine Seel! speise
dich mit diesem himmlischen Brod, mit allem
Eifer, und du wirst finden, daß der HErr an-
genehm seye.
Vernehme die Wort Fulberti
Carnotensis Ep.
1. Versuche es also und si-
he/ wie lieblich diese Speiß seye, und koste
sie wohl nach wem sie rieche/ nemlich nach
der Speiß der Englen/ so in sich die Süsse

eines

Von dem H. Altars-Sacrament.
genüſſen ihne zwar auch die ſeelige Himmels-
Bürger, nemlich vermittelſt der ewig ſeeligma-
chenden Anſchauung durch das Licht der Herr-
lichkeit. So wollen wir dann auch ihne auf
Erden in dem heiligſten Altars-Geheimnus
durch das Licht des Glaubens beſitzen. Da-
hero ſchließt Bernardus Epiſt. 114. Wir haben
ein weit beſſers Paradeys/ als unſere erſte
Eltern, nemlich Chriſtum.
O was ſüſſe See-
len-Speiß iſt nicht diß heilige Sacrament!
Andere, auch an ſich gute Speiſeu, verurſachen
in dem Magen eine Säure, und Kranckheiten;
allein dieſe Göttliche Engel-Speiß macht, daß
der Menſch ſchon vorläuffig ein Paradeys
himmliſcher Freuden genüſſe. Nicht wenigen
Heiligen hat ſelbe auch in dem Schlund eine
empfindliche Süßigkeit verurſacht. Alſo kame
Maria von Ognies, die heilige Hoſtien wie ein
Honig-Fladen vor. Dem heiligen Grafen
Elzeario, wie ein Zucker. Die heilige Ste-
phana,
von Soncino, koſtete unterweilen eine
ſolche Süſſe an der heiligen Hoſtien, daß ſie
viertzig Täg lang keine andere Speiß genüſſen
konnte. Wohlan dann, meine Seel! ſpeiſe
dich mit dieſem himmliſchen Brod, mit allem
Eifer, und du wirſt finden, daß der HErr an-
genehm ſeye.
Vernehme die Wort Fulberti
Carnotenſis Ep.
1. Verſuche es alſo und ſi-
he/ wie lieblich dieſe Speiß ſeye, und koſte
ſie wohl nach wem ſie rieche/ nemlich nach
der Speiß der Englen/ ſo in ſich die Süſſe

eines
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[109/0146] Von dem H. Altars-Sacrament. genüſſen ihne zwar auch die ſeelige Himmels- Bürger, nemlich vermittelſt der ewig ſeeligma- chenden Anſchauung durch das Licht der Herr- lichkeit. So wollen wir dann auch ihne auf Erden in dem heiligſten Altars-Geheimnus durch das Licht des Glaubens beſitzen. Da- hero ſchließt Bernardus Epiſt. 114. Wir haben ein weit beſſers Paradeys/ als unſere erſte Eltern, nemlich Chriſtum. O was ſüſſe See- len-Speiß iſt nicht diß heilige Sacrament! Andere, auch an ſich gute Speiſeu, verurſachen in dem Magen eine Säure, und Kranckheiten; allein dieſe Göttliche Engel-Speiß macht, daß der Menſch ſchon vorläuffig ein Paradeys himmliſcher Freuden genüſſe. Nicht wenigen Heiligen hat ſelbe auch in dem Schlund eine empfindliche Süßigkeit verurſacht. Alſo kame Maria von Ognies, die heilige Hoſtien wie ein Honig-Fladen vor. Dem heiligen Grafen Elzeario, wie ein Zucker. Die heilige Ste- phana, von Soncino, koſtete unterweilen eine ſolche Süſſe an der heiligen Hoſtien, daß ſie viertzig Täg lang keine andere Speiß genüſſen konnte. Wohlan dann, meine Seel! ſpeiſe dich mit dieſem himmliſchen Brod, mit allem Eifer, und du wirſt finden, daß der HErr an- genehm ſeye. Vernehme die Wort Fulberti Carnotenſis Ep. 1. Verſuche es alſo und ſi- he/ wie lieblich dieſe Speiß ſeye, und koſte ſie wohl nach wem ſie rieche/ nemlich nach der Speiß der Englen/ ſo in ſich die Süſſe eines

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/146>, abgerufen am 23.11.2024.