Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Von dem H. Altars-Sacrament. Brod. Worauf David den Zorn fallen las-sen... Also macht es auch die Kirch, wenn GOtt die Welt mit Erdb[e]ben, Pest, und an- dern allgemeinen Land-Plagen, und Trang- saalen züchtigen will; alsbald opfert sie ihme das Geheimnus-volle Brod des Altars, und besänfftiget ihne. O wehe, der gantzen Welt, wehe uns allen, so dieses Göttliche Liebs-Ge- heimnus nicht wäre! wie scharff wurde nicht immer der gerechtigste Richter darein schlagen, weit wenigere Gnaden wurde er uns zukom- men lassen? II. Was es einem jeden aus uns ins be- Jünger H 3
Von dem H. Altars-Sacrament. Brod. Worauf David den Zorn fallen laſ-ſen... Alſo macht es auch die Kirch, wenn GOtt die Welt mit Erdb[e]ben, Peſt, und an- dern allgemeinen Land-Plagen, und Trang- ſaalen züchtigen will; alsbald opfert ſie ihme das Geheimnus-volle Brod des Altars, und beſänfftiget ihne. O wehe, der gantzen Welt, wehe uns allen, ſo dieſes Göttliche Liebs-Ge- heimnus nicht wäre! wie ſcharff wurde nicht immer der gerechtigſte Richter darein ſchlagen, weit wenigere Gnaden wurde er uns zukom- men laſſen? II. Was es einem jeden aus uns ins be- Jünger H 3
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Von dem H. Altars-Sacrament.
Brod. Worauf David den Zorn fallen laſ-
ſen... Alſo macht es auch die Kirch, wenn
GOtt die Welt mit Erdbeben, Peſt, und an-
dern allgemeinen Land-Plagen, und Trang-
ſaalen züchtigen will; alsbald opfert ſie ihme
das Geheimnus-volle Brod des Altars, und
beſänfftiget ihne. O wehe, der gantzen Welt,
wehe uns allen, ſo dieſes Göttliche Liebs-Ge-
heimnus nicht wäre! wie ſcharff wurde nicht
immer der gerechtigſte Richter darein ſchlagen,
weit wenigere Gnaden wurde er uns zukom-
men laſſen?
II.
Was es einem jeden aus uns ins be-
ſondere nutze. Es iſt gewiß keine gelegenere
Zeit, eine Gnad von einem König zu erhalten,
als wenn ſich ſolcher würdiget, in unſere
Behauſung zu kommen, um allda geehrt zu
werden. So iſt dann ebenfalls keine bequeme-
re Zeit, von GOtt eine Gnad zu erlangen, auch
das Zeitliche betreffend, als nach der Nüſſung
des heiligen Abendmahls. Und, gleichwie kei-
ner von ſeinen Feinden ſicherer iſt, noch meh-
rer von Freunden geehrt wird, als da er ſich
bey dem König befindet; eben alſo werden wir
von denen Verſuchungen und Unglück am ſi-
cherſten, denen Englen, und Heiligen GOttes
am liebſten ſeyn, wenn wir Chriſtum bey uns
haben; maſſen uns alsdann alle Geſchöpff eh-
ren, als eine lebendige Arch der verhüllten
Gottheit; ſie werden ſich auch nicht unterfan-
gen, uns zu beleydigen... Als einſtens die
Jünger
H 3
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