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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Betrachtungen
len Priestern kan gereicht werden. Ein Weeg,
den zum wandern kein Gesunder noch Kran-
cker, kein Armer, noch Reicher, Edler, noch Ge-
meiner, Geistlich-noch Weltlicher, sich entschul-
digen kan. O was grosse Glückseeligkeit ist
diese nicht für uns! Was thörichtes Unwesen,
wenn sich einer so grossen Vortheil nicht zu
Nutzen machen will! Es sagte Jacob Gen. 42.
zu seinen Söhnen: Was seyd ihr so nachläs-
sig? ich habe vernommen, daß man in E-
gypten Getrayd verkauffe: geht hin, und
kaufft für uns ein.
Eben dieses kan man auch
leyder! zu vielen aus uns sagen: Warum seyd
ihr doch so nachläßig? Ihr wißt, daß dieses
Allerheiligste Abendmahl die Seel in den Him-
mel führe; warum wollt ihr euch dann dessen
nicht zu eurem geistlichen Seelen-Nutzen ge-
brauchen?

Gespräch mit dem Hochwürdigen
Gut.

DJEsu! wie viele Gutthaten erzeigst
uns nicht durch das Allerheiligste
Abendmahl? Du ernährst uns, wie
ein liebreicher Nähr-Vatter seine, an
Kinds statt aufgenommene Söhne, an
deinen Tisch, und gibst uns eine Speiß,
daß keine bessere selbst der Himmel ha-

ben

Betrachtungen
len Prieſtern kan gereicht werden. Ein Weeg,
den zum wandern kein Geſunder noch Kran-
cker, kein Armer, noch Reicher, Edler, noch Ge-
meiner, Geiſtlich-noch Weltlicher, ſich entſchul-
digen kan. O was groſſe Glückſeeligkeit iſt
dieſe nicht für uns! Was thörichtes Unweſen,
wenn ſich einer ſo groſſen Vortheil nicht zu
Nutzen machen will! Es ſagte Jacob Gen. 42.
zu ſeinen Söhnen: Was ſeyd ihr ſo nachläſ-
ſig? ich habe vernommen, daß man in E-
gypten Getrayd verkauffe: geht hin, und
kaufft für uns ein.
Eben dieſes kan man auch
leyder! zu vielen aus uns ſagen: Warum ſeyd
ihr doch ſo nachläßig? Ihr wißt, daß dieſes
Allerheiligſte Abendmahl die Seel in den Him-
mel führe; warum wollt ihr euch dann deſſen
nicht zu eurem geiſtlichen Seelen-Nutzen ge-
brauchen?

Geſpräch mit dem Hochwürdigen
Gut.

DJEſu! wie viele Gutthaten erzeigſt
uns nicht durch das Allerheiligſte
Abendmahl? Du ernährſt uns, wie
ein liebreicher Nähr-Vatter ſeine, an
Kinds ſtatt aufgenommene Söhne, an
deinen Tiſch, und gibſt uns eine Speiß,
daß keine beſſere ſelbſt der Himmel ha-

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[132/0169] Betrachtungen len Prieſtern kan gereicht werden. Ein Weeg, den zum wandern kein Geſunder noch Kran- cker, kein Armer, noch Reicher, Edler, noch Ge- meiner, Geiſtlich-noch Weltlicher, ſich entſchul- digen kan. O was groſſe Glückſeeligkeit iſt dieſe nicht für uns! Was thörichtes Unweſen, wenn ſich einer ſo groſſen Vortheil nicht zu Nutzen machen will! Es ſagte Jacob Gen. 42. zu ſeinen Söhnen: Was ſeyd ihr ſo nachläſ- ſig? ich habe vernommen, daß man in E- gypten Getrayd verkauffe: geht hin, und kaufft für uns ein. Eben dieſes kan man auch leyder! zu vielen aus uns ſagen: Warum ſeyd ihr doch ſo nachläßig? Ihr wißt, daß dieſes Allerheiligſte Abendmahl die Seel in den Him- mel führe; warum wollt ihr euch dann deſſen nicht zu eurem geiſtlichen Seelen-Nutzen ge- brauchen? Geſpräch mit dem Hochwürdigen Gut. DJEſu! wie viele Gutthaten erzeigſt uns nicht durch das Allerheiligſte Abendmahl? Du ernährſt uns, wie ein liebreicher Nähr-Vatter ſeine, an Kinds ſtatt aufgenommene Söhne, an deinen Tiſch, und gibſt uns eine Speiß, daß keine beſſere ſelbſt der Himmel ha- ben

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/169>, abgerufen am 22.11.2024.