Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Betrachtungen auf den HErrn/ und leine er sich auf seinenGOTT. III. Mit innbrünstiger Liebe. Diese ist vor lianus
Betrachtungen auf den HErrn/ und leine er ſich auf ſeinenGOTT. III. Mit innbrünſtiger Liebe. Dieſe iſt vor lianus
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Betrachtungen
auf den HErrn/ und leine er ſich auf ſeinen
GOTT.
III.
Mit innbrünſtiger Liebe. Dieſe iſt vor
allem nöthig; von dieſer Liebe muß angeflammt
ſeyn jene Chriſten-Seel, die da will, GOtt,
das iſt, die Liebe, empfangen; maſſen eben die-
ſes zarte Geheimnus die eintzige Liebe GOttes
erfunden; dieſe hat es verfertiget, und nur
deßwegen eingeſetzt, uns in der heiligen, wah-
ren Liebe GOttes vollkommen zu machen; da-
hero nennt man es auch billich nur das Ge-
heimnus der Liebe. Die Heil. Maria Mag-
dalena nennte jenen Tag den Tag der Liebe,
an deme ſie Chriſtum genoſſen; der Heil. Chry-
ſoſtomus aber heißt das Allerheiligſte Abend-
mahl ein Gaſtmahl, ſo voll des geiſtlichen
Feuers. Und dieſes billich; maſſen man allda
nach Ausſag Areopagitæ de div. Nom. c. 3.
mehr, als irgendwo, die drey Eigenſchafften
der Liebe entdecket. Erſtens daß ſie ſeye ent-
zückend; weilen die Entzückung nichts anders
iſt, als eine Uberſetzung des Liebenden auſſer
ſich; damit er nur bey dem Geliebten ſeye.
Chriſtus nun dann überſetzt ſich aus der
Schoos ſeines himmliſchen Vatters unter die
Geſtalten des Brods, nur deßwegen, damit
er ſich nemlich mit denen Geſchöpffen vereini-
ge, ſo offt er in unſer Hertz eingeht. Zwey-
tens/ iſt ſie vereinigend; maſſen ſich der HErr
durch dieſes Liebs-Geheimnus ſo eng mit uns
vereiniget, daß dieſe Vereinigung der Tertu-
lianus
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