Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Unterricht weilen das eintzige Lamm den Hunger nichttilgen konte. Das Brod ware ohngesäuert; und dieses sollen wir auch thun; das ist: An- fangs was geweichtes, sodann andere Speisen nüssen. In diesem Abend, nach geendigtem Gesatz-Mahl, hat der HErr dieses Allerheilig- ste Geheimnus eingesetzt. Vierdter Unterricht. Warum der HErr dieses Geheim- nus Abends, und nicht in der Fruhe eingesetzt? und warum unsere Heil. Kirch die- ser Einsetzung nicht nachgefolgt, und auch Abends dieses Heil. Nachtmahl ausgespendet? Auf den ersten Zweifel antwortet der Car- ein-
Unterricht weilen das eintzige Lamm den Hunger nichttilgen konte. Das Brod ware ohngeſäuert; und dieſes ſollen wir auch thun; das iſt: An- fangs was geweichtes, ſodann andere Speiſen nüſſen. In dieſem Abend, nach geendigtem Geſatz-Mahl, hat der HErr dieſes Allerheilig- ſte Geheimnus eingeſetzt. Vierdter Unterricht. Warum der HErr dieſes Geheim- nus Abends, und nicht in der Fruhe eingeſetzt? und warum unſere Heil. Kirch die- ſer Einſetzung nicht nachgefolgt, und auch Abends dieſes Heil. Nachtmahl ausgeſpendet? Auf den erſten Zweifel antwortet der Car- ein-
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Unterricht
weilen das eintzige Lamm den Hunger nicht
tilgen konte. Das Brod ware ohngeſäuert;
und dieſes ſollen wir auch thun; das iſt: An-
fangs was geweichtes, ſodann andere Speiſen
nüſſen. In dieſem Abend, nach geendigtem
Geſatz-Mahl, hat der HErr dieſes Allerheilig-
ſte Geheimnus eingeſetzt.
Vierdter Unterricht.
Warum der HErr dieſes Geheim-
nus Abends, und nicht in der Fruhe
eingeſetzt? und warum unſere Heil. Kirch die-
ſer Einſetzung nicht nachgefolgt, und auch
Abends dieſes Heil. Nachtmahl
ausgeſpendet?
Auf den erſten Zweifel antwortet der Car-
theuſer Dionyſius Summ. Fid. Or-
thod. L. 4. ar. 99. §. 4. Er führt drey
Urſachen an: Erſtens weilen JEſus den fol-
genden Tag von der Welt ſcheiden mußte,
welche er bis dorthin ſamt ſeinen Jüngern ge-
flohen. Zweytens/ gleichwie der Abend das
End des Tages, alſo machte die Einſetzung
dieſes Allerheiligſten Geheimnus allen Sinn-
bildern des alten Juden – Geſatzes ein Ende.
Drittens/ damit er uns am Ende des Tags
das letzte Andencken ſeiner Liebe hinterlieſſe,
und es deſto lebhaffter in unſere Gedächtnus
ein-
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