Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.Unterricht Verlangen, so der HErr aus seiner, in unsso sehr verliebten Güte gehabt; welche nur da- hin abzihlte, sich mit uns zu vereinigen. So re- det der HErr bey Joanne am 27. Damit alle eins seyen, wie du, o Vatter! in mir, ich in dir, so sollen auch sie in uns eins seyn... Viel- leicht wolte er auch derentwegen Brod und Wein brauchen; als durch welche zwey Stuck die Vereinigung versinnbildet wird: dann aus vielen Körnlein wird ein Brod, und aus vie- len in der Trotten gepreßten Trauben der Wein. Man nennt es auch Hostiam, ein Sieg- Hostibus a domitis Hostia nomen habet, Victima, quae cecidit dextra victrice, vocatur. Wann der Feind in der Schlacht muß unterligen/ Bekommet das Opffer den Nahmen vom Siegen. Nach Aussag Auli Gellii ware unter beeden Vieh
Unterricht Verlangen, ſo der HErr aus ſeiner, in unsſo ſehr verliebten Güte gehabt; welche nur da- hin abzihlte, ſich mit uns zu vereinigen. So re- det der HErr bey Joanne am 27. Damit alle eins ſeyen, wie du, o Vatter! in mir, ich in dir, ſo ſollen auch ſie in uns eins ſeyn... Viel- leicht wolte er auch derentwegen Brod und Wein brauchen; als durch welche zwey Stuck die Vereinigung verſinnbildet wird: dann aus vielen Körnlein wird ein Brod, und aus vie- len in der Trotten gepreßten Trauben der Wein. Man nennt es auch Hoſtiam, ein Sieg- Hoſtibus à domitis Hoſtia nomen habet, Victima, quæ cecidit dextra victrice, vocatur. Wann der Feind in der Schlacht muß unterligen/ Bekommet das Opffer den Nahmen vom Siegen. Nach Ausſag Auli Gellii ware unter beeden Vieh
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Unterricht
Verlangen, ſo der HErr aus ſeiner, in uns
ſo ſehr verliebten Güte gehabt; welche nur da-
hin abzihlte, ſich mit uns zu vereinigen. So re-
det der HErr bey Joanne am 27. Damit alle
eins ſeyen, wie du, o Vatter! in mir, ich in dir,
ſo ſollen auch ſie in uns eins ſeyn... Viel-
leicht wolte er auch derentwegen Brod und
Wein brauchen; als durch welche zwey Stuck
die Vereinigung verſinnbildet wird: dann aus
vielen Körnlein wird ein Brod, und aus vie-
len in der Trotten gepreßten Trauben der
Wein.
Man nennt es auch Hoſtiam, ein Sieg-
Opffer. Warum aber? Dieſes Wort kommt
von denen Alten her, welche, bevor ſie wider
ihre Feind zu Feld gezogen, um eine Hülff vom
Himmel zu erlangen, ein Sieg-Opffer abgeſtat-
tet, ſo ſie Hoſtiam nennten. Wenn ſie dann
nun den Sieg erhalten hatten, nahmen ſie wie-
der ein Opffer vor; und dieſes hieſſen ſie ein
Schlacht – Opffer. Alſo ſehen wir aus dieſen
zwey Reimen:
Hoſtibus à domitis Hoſtia nomen habet,
Victima, quæ cecidit dextra victrice, vocatur.
Wann der Feind in der Schlacht muß
unterligen/
Bekommet das Opffer den Nahmen vom
Siegen.
Nach Ausſag Auli Gellii ware unter beeden
dieſen Opfferen dieſer Unterſchied, daß in dem
Sieg – Opffer der Opffer – Prieſter allein das
Vieh
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