§. 7. Also kam die Fortpflantzung der Ernestinischen Linie auf obgedachten Hertzogs Johannis Wilhelmi zu Sachsen-Weimar Nachkommen an, nachdem dieser Herr, der unter den Königen in Franckreich Henrico II. und Carolo IX. ansehnlich Kriegs-Dienste geleistet, und dafür unter andern die Herrschafft Chatillon zur Belohnung erhalten, d. 2. Mart. 1573. verschieden. Sein ältester Printz, Fridericus Wilhelmus, bekam Altenburg, verwaltete nach dem Tode Churfürstens Christiani I. die Chur Sachsen, starb aber in seinem Enckel gleiches Namens d. 14. Apr. 1672. wieder ab; allein der jüngste Printz, Johannes, breitete seinen Stamm desto erwünschter aus, da er sich von seiner Gemahlin Dorothea Maria, Joachimi Ernesti Fürstens zu Anhalt Tochter, einen Vater von zwölff Söhnen zu seyn rühmen konte. Es gingen zwar einige derselben in zarten Jahren aus der Welt; vornemlich aber sind hier zu erwähnen: Hertzog Johannes Ernestus, der älteste Printz, der zwar die Regierung angetreten, aber hernach in des zum Könige in Böheim erwählten Churfürsten Friedrichs zu Pfaltz Dienste gegangen, der Schlacht bey Prag beygewohnet, im Jahr 1625. vom Könige in Dänemarck zum General-Feld-Marschall ernennet worden, den Kayserlichen in Schlesien grossen Abbruch gethan aber d. 4. Dec. 1626. in Hungarn an der Haupt-Kranckheit gestorben; Hertzog Wilhelmus, der nach ihm seine Residentz zu Weimar genommen; Hertzog Albertus, der Eisenach bekommen, aber d. 22. Dec. 1644. im 45sten Jahr seines Alters sein Leben beschlossen, ohne daß er von seiner Gemahlin Dorothea, Friedrich Wilhelms I. Hertzogs zu Sachsen-Altenburg Tochter, Erben hinterlassen; Hertzog Ernestus, mit dem Zunahmen Pius, der Gotha auf sein Antheil erhalten; und Hertzog Bernhard, dem seine gantz besondere
§. 7. Also kam die Fortpflantzung der Ernestinischen Linie auf obgedachten Hertzogs Johannis Wilhelmi zu Sachsen-Weimar Nachkommen an, nachdem dieser Herr, der unter den Königen in Franckreich Henrico II. und Carolo IX. ansehnlich Kriegs-Dienste geleistet, und dafür unter andern die Herrschafft Chatillon zur Belohnung erhalten, d. 2. Mart. 1573. verschieden. Sein ältester Printz, Fridericus Wilhelmus, bekam Altenburg, verwaltete nach dem Tode Churfürstens Christiani I. die Chur Sachsen, starb aber in seinem Enckel gleiches Namens d. 14. Apr. 1672. wieder ab; allein der jüngste Printz, Johannes, breitete seinen Stamm desto erwünschter aus, da er sich von seiner Gemahlin Dorothea Maria, Joachimi Ernesti Fürstens zu Anhalt Tochter, einen Vater von zwölff Söhnen zu seyn rühmen konte. Es gingen zwar einige derselben in zarten Jahren aus der Welt; vornemlich aber sind hier zu erwähnen: Hertzog Johannes Ernestus, der älteste Printz, der zwar die Regierung angetreten, aber hernach in des zum Könige in Böheim erwählten Churfürsten Friedrichs zu Pfaltz Dienste gegangen, der Schlacht bey Prag beygewohnet, im Jahr 1625. vom Könige in Dänemarck zum General-Feld-Marschall ernennet worden, den Kayserlichen in Schlesien grossen Abbruch gethan aber d. 4. Dec. 1626. in Hungarn an der Haupt-Kranckheit gestorben; Hertzog Wilhelmus, der nach ihm seine Residentz zu Weimar genommen; Hertzog Albertus, der Eisenach bekommen, aber d. 22. Dec. 1644. im 45sten Jahr seines Alters sein Leben beschlossen, ohne daß er von seiner Gemahlin Dorothea, Friedrich Wilhelms I. Hertzogs zu Sachsen-Altenburg Tochter, Erben hinterlassen; Hertzog Ernestus, mit dem Zunahmen Pius, der Gotha auf sein Antheil erhalten; und Hertzog Bernhard, dem seine gantz besondere
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0151"n="131"/><p>§. 7. Also kam die Fortpflantzung der Ernestinischen Linie auf obgedachten Hertzogs Johannis Wilhelmi zu Sachsen-Weimar Nachkommen an, nachdem dieser Herr, der unter den Königen in Franckreich Henrico II. und Carolo IX. ansehnlich Kriegs-Dienste geleistet, und dafür unter andern die Herrschafft Chatillon zur Belohnung erhalten, d. 2. Mart. 1573. verschieden. Sein ältester Printz, Fridericus Wilhelmus, bekam Altenburg, verwaltete nach dem Tode Churfürstens Christiani I. die Chur Sachsen, starb aber in seinem Enckel gleiches Namens d. 14. Apr. 1672. wieder ab; allein der jüngste Printz, Johannes, breitete seinen Stamm desto erwünschter aus, da er sich von seiner Gemahlin Dorothea Maria, Joachimi Ernesti Fürstens zu Anhalt Tochter, einen Vater von zwölff Söhnen zu seyn rühmen konte. Es gingen zwar einige derselben in zarten Jahren aus der Welt; vornemlich aber sind hier zu erwähnen: Hertzog Johannes Ernestus, der älteste Printz, der zwar die Regierung angetreten, aber hernach in des zum Könige in Böheim erwählten Churfürsten Friedrichs zu Pfaltz Dienste gegangen, der Schlacht bey Prag beygewohnet, im Jahr 1625. vom Könige in Dänemarck zum General-Feld-Marschall ernennet worden, den Kayserlichen in Schlesien grossen Abbruch gethan aber d. 4. Dec. 1626. in Hungarn an der Haupt-Kranckheit gestorben; Hertzog Wilhelmus, der nach ihm seine Residentz zu Weimar genommen; Hertzog Albertus, der Eisenach bekommen, aber d. 22. Dec. 1644. im 45sten Jahr seines Alters sein Leben beschlossen, ohne daß er von seiner Gemahlin Dorothea, Friedrich Wilhelms I. Hertzogs zu Sachsen-Altenburg Tochter, Erben hinterlassen; Hertzog Ernestus, mit dem Zunahmen Pius, der Gotha auf sein Antheil erhalten; und Hertzog Bernhard, dem seine gantz besondere
</p></div></body></text></TEI>
[131/0151]
§. 7. Also kam die Fortpflantzung der Ernestinischen Linie auf obgedachten Hertzogs Johannis Wilhelmi zu Sachsen-Weimar Nachkommen an, nachdem dieser Herr, der unter den Königen in Franckreich Henrico II. und Carolo IX. ansehnlich Kriegs-Dienste geleistet, und dafür unter andern die Herrschafft Chatillon zur Belohnung erhalten, d. 2. Mart. 1573. verschieden. Sein ältester Printz, Fridericus Wilhelmus, bekam Altenburg, verwaltete nach dem Tode Churfürstens Christiani I. die Chur Sachsen, starb aber in seinem Enckel gleiches Namens d. 14. Apr. 1672. wieder ab; allein der jüngste Printz, Johannes, breitete seinen Stamm desto erwünschter aus, da er sich von seiner Gemahlin Dorothea Maria, Joachimi Ernesti Fürstens zu Anhalt Tochter, einen Vater von zwölff Söhnen zu seyn rühmen konte. Es gingen zwar einige derselben in zarten Jahren aus der Welt; vornemlich aber sind hier zu erwähnen: Hertzog Johannes Ernestus, der älteste Printz, der zwar die Regierung angetreten, aber hernach in des zum Könige in Böheim erwählten Churfürsten Friedrichs zu Pfaltz Dienste gegangen, der Schlacht bey Prag beygewohnet, im Jahr 1625. vom Könige in Dänemarck zum General-Feld-Marschall ernennet worden, den Kayserlichen in Schlesien grossen Abbruch gethan aber d. 4. Dec. 1626. in Hungarn an der Haupt-Kranckheit gestorben; Hertzog Wilhelmus, der nach ihm seine Residentz zu Weimar genommen; Hertzog Albertus, der Eisenach bekommen, aber d. 22. Dec. 1644. im 45sten Jahr seines Alters sein Leben beschlossen, ohne daß er von seiner Gemahlin Dorothea, Friedrich Wilhelms I. Hertzogs zu Sachsen-Altenburg Tochter, Erben hinterlassen; Hertzog Ernestus, mit dem Zunahmen Pius, der Gotha auf sein Antheil erhalten; und Hertzog Bernhard, dem seine gantz besondere
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/151>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.