Stamm-Vater dieser zwey letzteren noch glücklichst blühenden der grosse Churfürst von Brandenburg, Johannes Georgius, angegeben worden.
§. 2. Denn nachdem dessen ältester mit der Lignitzischen Printzeßin erzeugter Sohn, Joachimus Fridericus, im Jahr 1598. nach seinem Absterben die Chur Brandenburg und dahin gehörige Lande überkommen, solte der von der dritten Gemahlin Elisabeth, Joachimi Ernesti Fürstens von Anhalt Tochter, im Jahr 1581. d. 30. Jan. gebohrne älteste Sohn Christianus, Vermöge väterlichen Testaments, die Neue Marck erhalhalten; allein der Churfürst wolte sie ihme nicht einräumen. Da nun die alte vom Churfürsten Alberto Achille zu Brandenburg mittelstem Sohne Friderico und dessen Gemahlin Sophia, Königs Casimiri IV. in Pohlen Tochter, herabstammende Fränckische Linie der Marggrafen von Brandenburg in Bayreuth und Anspach d. 26. Apr. 1603. mit Marggrafen Georgio Friderico, einem inn- und ausserhalb dem Reiche höchstbeliebten Fürsten, Marggrafens Georgii Pii zu Anspach und in Schlesien Hertzogs zu Jägerndorff, der König Ludovicum von Ungarn und Böheim erzogen, und an dessen auch Königs Ferdinandi I. Hofe in grossem Ansehen gestanden, mit AEmilia, Mauritii Churfürstens zu Sachsen Schwester, erzeugtem Sohne, vorhingedachten Marggrafens Friderici Enckel, abgestorben, bekam dieser Marggraf Christianus das Land oberhalb Gebürges, oder das Fürstenthum Bayreuth, nahm daselbst seine Residentz, wurde hernach Oberster des Fränckischen Kreysses, befand sich 1614. auf dem Erb-Vereinigungs-Convent der Häuser Sachsen, Brandenburg und Hessen zu Naumburg, und folgends Jahr auf dem Unions-Tage zu Nürnberg. Er war bey damals unruhigen
Stamm-Vater dieser zwey letzteren noch glücklichst blühenden der grosse Churfürst von Brandenburg, Johannes Georgius, angegeben worden.
§. 2. Denn nachdem dessen ältester mit der Lignitzischen Printzeßin erzeugter Sohn, Joachimus Fridericus, im Jahr 1598. nach seinem Absterben die Chur Brandenburg und dahin gehörige Lande überkommen, solte der von der dritten Gemahlin Elisabeth, Joachimi Ernesti Fürstens von Anhalt Tochter, im Jahr 1581. d. 30. Jan. gebohrne älteste Sohn Christianus, Vermöge väterlichen Testaments, die Neue Marck erhalhalten; allein der Churfürst wolte sie ihme nicht einräumen. Da nun die alte vom Churfürsten Alberto Achille zu Brandenburg mittelstem Sohne Friderico und dessen Gemahlin Sophia, Königs Casimiri IV. in Pohlen Tochter, herabstammende Fränckische Linie der Marggrafen von Brandenburg in Bayreuth und Anspach d. 26. Apr. 1603. mit Marggrafen Georgio Friderico, einem inn- und ausserhalb dem Reiche höchstbeliebten Fürsten, Marggrafens Georgii Pii zu Anspach und in Schlesien Hertzogs zu Jägerndorff, der König Ludovicum von Ungarn und Böheim erzogen, und an dessen auch Königs Ferdinandi I. Hofe in grossem Ansehen gestanden, mit AEmilia, Mauritii Churfürstens zu Sachsen Schwester, erzeugtem Sohne, vorhingedachten Marggrafens Friderici Enckel, abgestorben, bekam dieser Marggraf Christianus das Land oberhalb Gebürges, oder das Fürstenthum Bayreuth, nahm daselbst seine Residentz, wurde hernach Oberster des Fränckischen Kreysses, befand sich 1614. auf dem Erb-Vereinigungs-Convent der Häuser Sachsen, Brandenburg und Hessen zu Naumburg, und folgends Jahr auf dem Unions-Tage zu Nürnberg. Er war bey damals unruhigen
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Stamm-Vater dieser zwey letzteren noch glücklichst blühenden der grosse Churfürst von Brandenburg, Johannes Georgius, angegeben worden.</p><p>§. 2. Denn nachdem dessen ältester mit der Lignitzischen Printzeßin erzeugter Sohn, Joachimus Fridericus, im Jahr 1598. nach seinem Absterben die Chur Brandenburg und dahin gehörige Lande überkommen, solte der von der dritten Gemahlin Elisabeth, Joachimi Ernesti Fürstens von Anhalt Tochter, im Jahr 1581. d. 30. Jan. gebohrne älteste Sohn Christianus, Vermöge väterlichen Testaments, die Neue Marck erhalhalten; allein der Churfürst wolte sie ihme nicht einräumen. Da nun die alte vom Churfürsten Alberto Achille zu Brandenburg mittelstem Sohne Friderico und dessen Gemahlin Sophia, Königs Casimiri IV. in Pohlen Tochter, herabstammende Fränckische Linie der Marggrafen von Brandenburg in Bayreuth und Anspach d. 26. Apr. 1603. mit Marggrafen Georgio Friderico, einem inn- und ausserhalb dem Reiche höchstbeliebten Fürsten, Marggrafens Georgii Pii zu Anspach und in Schlesien Hertzogs zu Jägerndorff, der König Ludovicum von Ungarn und Böheim erzogen, und an dessen auch Königs Ferdinandi I. Hofe in grossem Ansehen gestanden, mit AEmilia, Mauritii Churfürstens zu Sachsen Schwester, erzeugtem Sohne, vorhingedachten Marggrafens Friderici Enckel, abgestorben, bekam dieser Marggraf Christianus das Land oberhalb Gebürges, oder das Fürstenthum Bayreuth, nahm daselbst seine Residentz, wurde hernach Oberster des Fränckischen Kreysses, befand sich 1614. auf dem Erb-Vereinigungs-Convent der Häuser Sachsen, Brandenburg und Hessen zu Naumburg, und folgends Jahr auf dem Unions-Tage zu Nürnberg. Er war bey damals unruhigen
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Stamm-Vater dieser zwey letzteren noch glücklichst blühenden der grosse Churfürst von Brandenburg, Johannes Georgius, angegeben worden.
§. 2. Denn nachdem dessen ältester mit der Lignitzischen Printzeßin erzeugter Sohn, Joachimus Fridericus, im Jahr 1598. nach seinem Absterben die Chur Brandenburg und dahin gehörige Lande überkommen, solte der von der dritten Gemahlin Elisabeth, Joachimi Ernesti Fürstens von Anhalt Tochter, im Jahr 1581. d. 30. Jan. gebohrne älteste Sohn Christianus, Vermöge väterlichen Testaments, die Neue Marck erhalhalten; allein der Churfürst wolte sie ihme nicht einräumen. Da nun die alte vom Churfürsten Alberto Achille zu Brandenburg mittelstem Sohne Friderico und dessen Gemahlin Sophia, Königs Casimiri IV. in Pohlen Tochter, herabstammende Fränckische Linie der Marggrafen von Brandenburg in Bayreuth und Anspach d. 26. Apr. 1603. mit Marggrafen Georgio Friderico, einem inn- und ausserhalb dem Reiche höchstbeliebten Fürsten, Marggrafens Georgii Pii zu Anspach und in Schlesien Hertzogs zu Jägerndorff, der König Ludovicum von Ungarn und Böheim erzogen, und an dessen auch Königs Ferdinandi I. Hofe in grossem Ansehen gestanden, mit AEmilia, Mauritii Churfürstens zu Sachsen Schwester, erzeugtem Sohne, vorhingedachten Marggrafens Friderici Enckel, abgestorben, bekam dieser Marggraf Christianus das Land oberhalb Gebürges, oder das Fürstenthum Bayreuth, nahm daselbst seine Residentz, wurde hernach Oberster des Fränckischen Kreysses, befand sich 1614. auf dem Erb-Vereinigungs-Convent der Häuser Sachsen, Brandenburg und Hessen zu Naumburg, und folgends Jahr auf dem Unions-Tage zu Nürnberg. Er war bey damals unruhigen
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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/169>, abgerufen am 27.11.2024.
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