Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite

ben gestorben, und auch der letzte Fürst der Wenden Wilhelmus, der von Nicoloto Fürsten der Wenden, dessen in vorhergehendem §. 3. gedacht worden, sein Leben den 7. Sept. 1436 ohne männliche Erben beschlossen, wurde Hertzog Henricus Pinguis, der jüngste Sohn Hertzogs Johannis II. Hertzog über das gantze Mecklenburg.

§. 7. Allein Churfürst Fridericus I. zu Brandenburg suchte den Anfall des Fürstenthums Wenden dem Hause Mecklenburg streitig zu machen, weil die letzten Fürsten der Wenden dem Hause Brandenburg gehuldiget; nachdem aber Hertzog Henricus Pinguis des Churfürsten Tochter Dorotheam zur Gemahlin sich erwählet hatte, kam diese Angelegenheit im Jahr 1422. zu Wittstock zu Vergleich, so daß diese Länder der Wendischen Fürsten dem Hause Mecklenburg verbleiben, nach dessen Abgang aber nebst allen andern Mecklenburgischen Landen an das Haus Brandenburg fallen solten. Sonst genoß dieser Hertzog eine glückselige Regierung bis auf das Jahr 1477 da er bey seinem erfolgten Absterben vier Söhne hinterlassen: Albertum V. und Johannem, so beyde ohne Erben gestorben; Balthasarem Bischoff zu Schwerin und Hildesheim; und Magnum II. der das Geschlechte mit Hertzogs Erici II. in Pommern Tochter, Sophia, seines verstorbenen Brudern Johannis Braut, fortgepflantzet, ein löblicher und gelehrter Fürst gewesen, nach damaliger Gewohnheit eine Reise ins gelobte Land vorgenommen, und im Jahr 1503. dieses Zeitliche gesegnet. Sein mittelster Sohn Ericus, der auf den hohen Schulen zu Rostock Wittenberg und Bononien grossen Ruhm in der Gelehrsamkeit erworben, starb 1508. ohne Gemahlin. Der älteste, Hertzog Henricus mit dem Zunamen der Friedfertige oder der Vater des

ben gestorben, und auch der letzte Fürst der Wenden Wilhelmus, der von Nicoloto Fürsten der Wenden, dessen in vorhergehendem §. 3. gedacht worden, sein Leben den 7. Sept. 1436 ohne männliche Erben beschlossen, wurde Hertzog Henricus Pinguis, der jüngste Sohn Hertzogs Johannis II. Hertzog über das gantze Mecklenburg.

§. 7. Allein Churfürst Fridericus I. zu Brandenburg suchte den Anfall des Fürstenthums Wenden dem Hause Mecklenburg streitig zu machen, weil die letzten Fürsten der Wenden dem Hause Brandenburg gehuldiget; nachdem aber Hertzog Henricus Pinguis des Churfürsten Tochter Dorotheam zur Gemahlin sich erwählet hatte, kam diese Angelegenheit im Jahr 1422. zu Wittstock zu Vergleich, so daß diese Länder der Wendischen Fürsten dem Hause Mecklenburg verbleiben, nach dessen Abgang aber nebst allen andern Mecklenburgischen Landen an das Haus Brandenburg fallen solten. Sonst genoß dieser Hertzog eine glückselige Regierung bis auf das Jahr 1477 da er bey seinem erfolgten Absterben vier Söhne hinterlassen: Albertum V. und Johannem, so beyde ohne Erben gestorben; Balthasarem Bischoff zu Schwerin und Hildesheim; und Magnum II. der das Geschlechte mit Hertzogs Erici II. in Pommern Tochter, Sophia, seines verstorbenen Brudern Johannis Braut, fortgepflantzet, ein löblicher und gelehrter Fürst gewesen, nach damaliger Gewohnheit eine Reise ins gelobte Land vorgenommen, und im Jahr 1503. dieses Zeitliche gesegnet. Sein mittelster Sohn Ericus, der auf den hohen Schulen zu Rostock Wittenberg und Bononien grossen Ruhm in der Gelehrsamkeit erworben, starb 1508. ohne Gemahlin. Der älteste, Hertzog Henricus mit dem Zunamen der Friedfertige oder der Vater des

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0186" n="166"/>
ben gestorben, und auch der letzte                      Fürst der Wenden Wilhelmus, der von Nicoloto Fürsten der Wenden, dessen in                      vorhergehendem §. 3. gedacht worden, sein Leben den 7. Sept. 1436 ohne männliche                      Erben beschlossen, wurde Hertzog Henricus Pinguis, der jüngste Sohn Hertzogs                      Johannis II. Hertzog über das gantze Mecklenburg.</p>
        <p>§. 7. Allein Churfürst Fridericus I. zu Brandenburg suchte den Anfall des                      Fürstenthums Wenden dem Hause Mecklenburg streitig zu machen, weil die letzten                      Fürsten der Wenden dem Hause Brandenburg gehuldiget; nachdem aber Hertzog                      Henricus Pinguis des Churfürsten Tochter Dorotheam zur Gemahlin sich erwählet                      hatte, kam diese Angelegenheit im Jahr 1422. zu Wittstock zu Vergleich, so daß                      diese Länder der Wendischen Fürsten dem Hause Mecklenburg verbleiben, nach                      dessen Abgang aber nebst allen andern Mecklenburgischen Landen an das Haus                      Brandenburg fallen solten. Sonst genoß dieser Hertzog eine glückselige Regierung                      bis auf das Jahr 1477 da er bey seinem erfolgten Absterben vier Söhne                      hinterlassen: Albertum V. und Johannem, so beyde ohne Erben gestorben;                      Balthasarem Bischoff zu Schwerin und Hildesheim; und Magnum II. der das                      Geschlechte mit Hertzogs Erici II. in Pommern Tochter, Sophia, seines                      verstorbenen Brudern Johannis Braut, fortgepflantzet, ein löblicher und                      gelehrter Fürst gewesen, nach damaliger Gewohnheit eine Reise ins gelobte Land                      vorgenommen, und im Jahr 1503. dieses Zeitliche gesegnet. Sein mittelster Sohn                      Ericus, der auf den hohen Schulen zu Rostock Wittenberg und Bononien grossen                      Ruhm in der Gelehrsamkeit erworben, starb 1508. ohne Gemahlin. Der älteste,                      Hertzog Henricus mit dem Zunamen der Friedfertige oder der Vater des
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[166/0186] ben gestorben, und auch der letzte Fürst der Wenden Wilhelmus, der von Nicoloto Fürsten der Wenden, dessen in vorhergehendem §. 3. gedacht worden, sein Leben den 7. Sept. 1436 ohne männliche Erben beschlossen, wurde Hertzog Henricus Pinguis, der jüngste Sohn Hertzogs Johannis II. Hertzog über das gantze Mecklenburg. §. 7. Allein Churfürst Fridericus I. zu Brandenburg suchte den Anfall des Fürstenthums Wenden dem Hause Mecklenburg streitig zu machen, weil die letzten Fürsten der Wenden dem Hause Brandenburg gehuldiget; nachdem aber Hertzog Henricus Pinguis des Churfürsten Tochter Dorotheam zur Gemahlin sich erwählet hatte, kam diese Angelegenheit im Jahr 1422. zu Wittstock zu Vergleich, so daß diese Länder der Wendischen Fürsten dem Hause Mecklenburg verbleiben, nach dessen Abgang aber nebst allen andern Mecklenburgischen Landen an das Haus Brandenburg fallen solten. Sonst genoß dieser Hertzog eine glückselige Regierung bis auf das Jahr 1477 da er bey seinem erfolgten Absterben vier Söhne hinterlassen: Albertum V. und Johannem, so beyde ohne Erben gestorben; Balthasarem Bischoff zu Schwerin und Hildesheim; und Magnum II. der das Geschlechte mit Hertzogs Erici II. in Pommern Tochter, Sophia, seines verstorbenen Brudern Johannis Braut, fortgepflantzet, ein löblicher und gelehrter Fürst gewesen, nach damaliger Gewohnheit eine Reise ins gelobte Land vorgenommen, und im Jahr 1503. dieses Zeitliche gesegnet. Sein mittelster Sohn Ericus, der auf den hohen Schulen zu Rostock Wittenberg und Bononien grossen Ruhm in der Gelehrsamkeit erworben, starb 1508. ohne Gemahlin. Der älteste, Hertzog Henricus mit dem Zunamen der Friedfertige oder der Vater des

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/186
Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/186>, abgerufen am 23.11.2024.