mehresten Reiche und Staaten von Europa mit grossem Ruhm durchreiset, hat durch den mit Kayser Rudolpho II. zu Prag im Jahr 1599. geschlossenen Vertrag das Hertzogthum Würtemberg und Teck von der Affter-Lehnschafft des Hauses Oesterreich wieder frey gemacht, das Hertzogthum Alencon in Franckreich als Pfandes-Herr besessen, die Herrschafft Oberkirch vom Bischoffe zu Straßburg, und vom Marggrafen Ernst Friedrichen zu Baaden theils durch Kauff, theils durch Tausch die Städte und Aemter Altensteig und Liebenzell an sich gebracht. Allein das Hertzogthum Würtemberg und Teck ist dennoch bey vorgedachtem Pragerischen Vertrage abermals dem Ertz-Hertzoglichen Hause Oesterreich dergestalt versichert worden, daß demselbigen das Land nach Abgang des Würtembergischen Stammes heimfallen solte, wiewol ohne Aenderung der darinnen blühenden Evangelischen Religion. Diese hat auch Hertzoge Friderico dergestalt am Hertzen gelegen, daß er nichts unterlassen, wodurch dieselbe in grössere Aufnahme gebracht werden können, wovon die vielen durch ihn erbauten Kirchen, ingleichen die für die Evangelische Flüchtlinge aus den Oesterreichlisch. Landen im Schwartzwalde angelegte Stadt Freudenstadt zeugen. Er starb gleich seinem Vorfahrer 1608. d. 29. Jan. am Schlage, nachdem ihme seine Gemahlin Sibylia, Fürst Joachim Ernsts zu Anhalt Tochter, 9. Söhne und 6. Töchter gebohren, unter welchen ersteren vornemlich dreye hier zu erwähnen: Hertzog Johannes Fridericus, der die Stuttgardische Linie, Hertzog Ludovicus Fridericus, der die Mümpelgardische Linie gestifftet, und Hertzog Julius Fridericus, der zu Brentz seine Residentz genommen, dessen Nachkommen die Julianische Linie genennet, und theils die Herrschafft Weiltingen
mehresten Reiche und Staaten von Europa mit grossem Ruhm durchreiset, hat durch den mit Kayser Rudolpho II. zu Prag im Jahr 1599. geschlossenen Vertrag das Hertzogthum Würtemberg und Teck von der Affter-Lehnschafft des Hauses Oesterreich wieder frey gemacht, das Hertzogthum Alençon in Franckreich als Pfandes-Herr besessen, die Herrschafft Oberkirch vom Bischoffe zu Straßburg, und vom Marggrafen Ernst Friedrichen zu Baaden theils durch Kauff, theils durch Tausch die Städte und Aemter Altensteig und Liebenzell an sich gebracht. Allein das Hertzogthum Würtemberg und Teck ist dennoch bey vorgedachtem Pragerischen Vertrage abermals dem Ertz-Hertzoglichen Hause Oesterreich dergestalt versichert worden, daß demselbigen das Land nach Abgang des Würtembergischen Stammes heimfallen solte, wiewol ohne Aenderung der darinnen blühenden Evangelischen Religion. Diese hat auch Hertzoge Friderico dergestalt am Hertzen gelegen, daß er nichts unterlassen, wodurch dieselbe in grössere Aufnahme gebracht werden können, wovon die vielen durch ihn erbauten Kirchen, ingleichen die für die Evangelische Flüchtlinge aus den Oesterreichlisch. Landen im Schwartzwalde angelegte Stadt Freudenstadt zeugen. Er starb gleich seinem Vorfahrer 1608. d. 29. Jan. am Schlage, nachdem ihme seine Gemahlin Sibylia, Fürst Joachim Ernsts zu Anhalt Tochter, 9. Söhne und 6. Töchter gebohren, unter welchen ersteren vornemlich dreye hier zu erwähnen: Hertzog Johannes Fridericus, der die Stuttgardische Linie, Hertzog Ludovicus Fridericus, der die Mümpelgardische Linie gestifftet, und Hertzog Julius Fridericus, der zu Brentz seine Residentz genommen, dessen Nachkommen die Julianische Linie genennet, und theils die Herrschafft Weiltingen
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mehresten Reiche und Staaten von Europa mit grossem Ruhm durchreiset, hat durch den mit Kayser Rudolpho II. zu Prag im Jahr 1599. geschlossenen Vertrag das Hertzogthum Würtemberg und Teck von der Affter-Lehnschafft des Hauses Oesterreich wieder frey gemacht, das Hertzogthum Alençon in Franckreich als Pfandes-Herr besessen, die Herrschafft Oberkirch vom Bischoffe zu Straßburg, und vom Marggrafen Ernst Friedrichen zu Baaden theils durch Kauff, theils durch Tausch die Städte und Aemter Altensteig und Liebenzell an sich gebracht. Allein das Hertzogthum Würtemberg und Teck ist dennoch bey vorgedachtem Pragerischen Vertrage abermals dem Ertz-Hertzoglichen Hause Oesterreich dergestalt versichert worden, daß demselbigen das Land nach Abgang des Würtembergischen Stammes heimfallen solte, wiewol ohne Aenderung der darinnen blühenden Evangelischen Religion. Diese hat auch Hertzoge Friderico dergestalt am Hertzen gelegen, daß er nichts unterlassen, wodurch dieselbe in grössere Aufnahme gebracht werden können, wovon die vielen durch ihn erbauten Kirchen, ingleichen die für die Evangelische Flüchtlinge aus den Oesterreichlisch. Landen im Schwartzwalde angelegte Stadt Freudenstadt zeugen. Er starb gleich seinem Vorfahrer 1608. d. 29. Jan. am Schlage, nachdem ihme seine Gemahlin Sibylia, Fürst Joachim Ernsts zu Anhalt Tochter, 9. Söhne und 6. Töchter gebohren, unter welchen ersteren vornemlich dreye hier zu erwähnen: Hertzog Johannes Fridericus, der die Stuttgardische Linie, Hertzog Ludovicus Fridericus, der die Mümpelgardische Linie gestifftet, und Hertzog Julius Fridericus, der zu Brentz seine Residentz genommen, dessen Nachkommen die Julianische Linie genennet, und theils die Herrschafft Weiltingen
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mehresten Reiche und Staaten von Europa mit grossem Ruhm durchreiset, hat durch den mit Kayser Rudolpho II. zu Prag im Jahr 1599. geschlossenen Vertrag das Hertzogthum Würtemberg und Teck von der Affter-Lehnschafft des Hauses Oesterreich wieder frey gemacht, das Hertzogthum Alençon in Franckreich als Pfandes-Herr besessen, die Herrschafft Oberkirch vom Bischoffe zu Straßburg, und vom Marggrafen Ernst Friedrichen zu Baaden theils durch Kauff, theils durch Tausch die Städte und Aemter Altensteig und Liebenzell an sich gebracht. Allein das Hertzogthum Würtemberg und Teck ist dennoch bey vorgedachtem Pragerischen Vertrage abermals dem Ertz-Hertzoglichen Hause Oesterreich dergestalt versichert worden, daß demselbigen das Land nach Abgang des Würtembergischen Stammes heimfallen solte, wiewol ohne Aenderung der darinnen blühenden Evangelischen Religion. Diese hat auch Hertzoge Friderico dergestalt am Hertzen gelegen, daß er nichts unterlassen, wodurch dieselbe in grössere Aufnahme gebracht werden können, wovon die vielen durch ihn erbauten Kirchen, ingleichen die für die Evangelische Flüchtlinge aus den Oesterreichlisch. Landen im Schwartzwalde angelegte Stadt Freudenstadt zeugen. Er starb gleich seinem Vorfahrer 1608. d. 29. Jan. am Schlage, nachdem ihme seine Gemahlin Sibylia, Fürst Joachim Ernsts zu Anhalt Tochter, 9. Söhne und 6. Töchter gebohren, unter welchen ersteren vornemlich dreye hier zu erwähnen: Hertzog Johannes Fridericus, der die Stuttgardische Linie, Hertzog Ludovicus Fridericus, der die Mümpelgardische Linie gestifftet, und Hertzog Julius Fridericus, der zu Brentz seine Residentz genommen, dessen Nachkommen die Julianische Linie genennet, und theils die Herrschafft Weiltingen
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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/209>, abgerufen am 21.11.2024.
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