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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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besessen, theils mit dem Hertzogthum Oelß in Schlesien vom Kayser Ferdinando III. belehnet worden, wie wir davon bald nach den Geschichten der zwey ersteren ein mehrers erzehlen werden.

§. 8. Hertzog Johannes Fridericus zu Würtemberg, gebohren 1585. 5. Maj. übernahm nach seines Herrn Vaters Tode die Regierung zu Stuttgard, erhielt 1614. durch ein Compromiss vor dem Parlament zu Grenoble die Mümpelgartische Herrschafften Blamont, Chatelot, Ericourt und Clemont; machte 1617. den brüderlichen Haupt-Vergleich und Vereinigung in seinem Hause zwischen sich und seinen Herren Brüdern dergestalt, daß Hertzog Ludovicus Fridericus die Grafschafft Mümpelgard samt Horburg und Reichenweyler, Hertzog Julius Fridericus Brentz und Weiltingen, samt einem jährlichen Deputat von 15000. fl. Hertzog Fridericus Achilles (ein grosser Liebhaber der freyen Künste,) und Hertzog Magnus, Oberster der Venetianischen Trouppen, aber ieder 10000. fl. jährlich, nebst einem freyen Sitz, jener zu Neustadt am Kocher, dieser zu Neuenburg bekommen; und feyerte noch in selbigem Jahre das erste Evangelische Jubel Fest. Er wurde hernach bey angehender Unruhe in Teutschland zum Schwäbischen Kreyß-Obersten erwählet, und behauptete, so lange er lebte, den Frieden in seinem Lande. Seine Gemahlin war Barbara Sophia, Churfürstens Joachimi Friderici Tochter, von der ihm 4. Söhne und so viel Töchter gebohren worden; von jenen starb der älteste, Fridericus, bald in dem Jahre, in welchem er sein Leben angefangen. Eberhardus III. folgte seinem Herrn Vater in der Regierung. Fridericus richtete eine besondere Neben-Linie des Hauses Stuttgard zu Neustadt an. Und Ulricus, der erstlich als Chur-Bayerischer General im dreyßigjähri-

besessen, theils mit dem Hertzogthum Oelß in Schlesien vom Kayser Ferdinando III. belehnet worden, wie wir davon bald nach den Geschichten der zwey ersteren ein mehrers erzehlen werden.

§. 8. Hertzog Johannes Fridericus zu Würtemberg, gebohren 1585. 5. Maj. übernahm nach seines Herrn Vaters Tode die Regierung zu Stuttgard, erhielt 1614. durch ein Compromiss vor dem Parlament zu Grenoble die Mümpelgartische Herrschafften Blamont, Chátelot, Ericourt und Clémont; machte 1617. den brüderlichen Haupt-Vergleich und Vereinigung in seinem Hause zwischen sich und seinen Herren Brüdern dergestalt, daß Hertzog Ludovicus Fridericus die Grafschafft Mümpelgard samt Horburg und Reichenweyler, Hertzog Julius Fridericus Brentz und Weiltingen, samt einem jährlichen Deputat von 15000. fl. Hertzog Fridericus Achilles (ein grosser Liebhaber der freyen Künste,) und Hertzog Magnus, Oberster der Venetianischen Trouppen, aber ieder 10000. fl. jährlich, nebst einem freyen Sitz, jener zu Neustadt am Kocher, dieser zu Neuenburg bekommen; und feyerte noch in selbigem Jahre das erste Evangelische Jubel Fest. Er wurde hernach bey angehender Unruhe in Teutschland zum Schwäbischen Kreyß-Obersten erwählet, und behauptete, so lange er lebte, den Frieden in seinem Lande. Seine Gemahlin war Barbara Sophia, Churfürstens Joachimi Friderici Tochter, von der ihm 4. Söhne und so viel Töchter gebohren worden; von jenen starb der älteste, Fridericus, bald in dem Jahre, in welchem er sein Leben angefangen. Eberhardus III. folgte seinem Herrn Vater in der Regierung. Fridericus richtete eine besondere Neben-Linie des Hauses Stuttgard zu Neustadt an. Und Ulricus, der erstlich als Chur-Bayerischer General im dreyßigjähri-

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[190/0210] besessen, theils mit dem Hertzogthum Oelß in Schlesien vom Kayser Ferdinando III. belehnet worden, wie wir davon bald nach den Geschichten der zwey ersteren ein mehrers erzehlen werden. §. 8. Hertzog Johannes Fridericus zu Würtemberg, gebohren 1585. 5. Maj. übernahm nach seines Herrn Vaters Tode die Regierung zu Stuttgard, erhielt 1614. durch ein Compromiss vor dem Parlament zu Grenoble die Mümpelgartische Herrschafften Blamont, Chátelot, Ericourt und Clémont; machte 1617. den brüderlichen Haupt-Vergleich und Vereinigung in seinem Hause zwischen sich und seinen Herren Brüdern dergestalt, daß Hertzog Ludovicus Fridericus die Grafschafft Mümpelgard samt Horburg und Reichenweyler, Hertzog Julius Fridericus Brentz und Weiltingen, samt einem jährlichen Deputat von 15000. fl. Hertzog Fridericus Achilles (ein grosser Liebhaber der freyen Künste,) und Hertzog Magnus, Oberster der Venetianischen Trouppen, aber ieder 10000. fl. jährlich, nebst einem freyen Sitz, jener zu Neustadt am Kocher, dieser zu Neuenburg bekommen; und feyerte noch in selbigem Jahre das erste Evangelische Jubel Fest. Er wurde hernach bey angehender Unruhe in Teutschland zum Schwäbischen Kreyß-Obersten erwählet, und behauptete, so lange er lebte, den Frieden in seinem Lande. Seine Gemahlin war Barbara Sophia, Churfürstens Joachimi Friderici Tochter, von der ihm 4. Söhne und so viel Töchter gebohren worden; von jenen starb der älteste, Fridericus, bald in dem Jahre, in welchem er sein Leben angefangen. Eberhardus III. folgte seinem Herrn Vater in der Regierung. Fridericus richtete eine besondere Neben-Linie des Hauses Stuttgard zu Neustadt an. Und Ulricus, der erstlich als Chur-Bayerischer General im dreyßigjähri-

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/210>, abgerufen am 21.11.2024.