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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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den, daß ihr Kayser Solymann im Jahr 1529. Wien zu belagern sich unterfangen, wieß ihnen nicht allein der siegreiche Kayser Carl V. den Rückweg zu ihrem empfindlichen Schaden, sondern wagte, die Türcken von Italien und andern Ländern abzuhalten, im Jahr 1536. den grossen Feldzug nach Africa, wo er den See-Räuber Haradin Barbarossa, als der Türcken Vasallen, aus dem Königreiche Tunis vertrieben. Nach der im Jahr 1517. angefangenen Reformation D. Martin Luthers kam es nunmehro dahin, daß die derselben folgende Teutsche Reichs-Fürsten ihr auf die H. Schrifft gegründetes Glaubens-Bekänntniß dem Kayser auf dem Reichs-Tage zu Augspurg 1530. übergeben, und weder durch Güte noch Gewalt sich davon zurück ziehen lassen, daß endlich der Römische König Ferdinandus I. im Namen des Kaysers den Religions-Frieden im Jahr 1555. auf dem Reichs-Tage zu Augspurg publiciret.

§. 9. Das folgende Jahr entschloß sich der Kayser, diesem seinen eintzigen Herrn Bruder das Kayserthum, seinem Sohne Philippo II. aber die Spanische Monarchie abzutreten, und in das einsame Closter S. Justi in Extremadura sich zu begeben, wo er auch d. 21. Sept. 1558. gestorben. Kayser Ferdinandus I. zugleich wegen seiner Gemahlin Anna König in Ungarn und Böheim, brachte Teutschland endlich in vollkommene Ruhe, und durch einmüthige Wahl die Römische Königs-Krone im Jahr 1562. auf seinen ältesten Printzen Maximilianum II. welcher auch nach, im Jahr 1564. d. 24. Julii, erfolgtem Tode seines Vatern die Regierung als Kayser angetreten, und durch seinen weltberühmten General Lazarum, Freyherrn von Swendi, den Türcken viel feste Plätze in Ungarn wieder aus den Klauen gerissen. In Italien erklärte er im Jahr 1575. Franciscum Medices zum Groß-Hertzoge zu

den, daß ihr Kayser Solymann im Jahr 1529. Wien zu belagern sich unterfangen, wieß ihnen nicht allein der siegreiche Kayser Carl V. den Rückweg zu ihrem empfindlichen Schaden, sondern wagte, die Türcken von Italien und andern Ländern abzuhalten, im Jahr 1536. den grossen Feldzug nach Africa, wo er den See-Räuber Haradin Barbarossa, als der Türcken Vasallen, aus dem Königreiche Tunis vertrieben. Nach der im Jahr 1517. angefangenen Reformation D. Martin Luthers kam es nunmehro dahin, daß die derselben folgende Teutsche Reichs-Fürsten ihr auf die H. Schrifft gegründetes Glaubens-Bekänntniß dem Kayser auf dem Reichs-Tage zu Augspurg 1530. übergeben, und weder durch Güte noch Gewalt sich davon zurück ziehen lassen, daß endlich der Römische König Ferdinandus I. im Namen des Kaysers den Religions-Frieden im Jahr 1555. auf dem Reichs-Tage zu Augspurg publiciret.

§. 9. Das folgende Jahr entschloß sich der Kayser, diesem seinen eintzigen Herrn Bruder das Kayserthum, seinem Sohne Philippo II. aber die Spanische Monarchie abzutreten, und in das einsame Closter S. Justi in Extremadura sich zu begeben, wo er auch d. 21. Sept. 1558. gestorben. Kayser Ferdinandus I. zugleich wegen seiner Gemahlin Anna König in Ungarn und Böheim, brachte Teutschland endlich in vollkommene Ruhe, und durch einmüthige Wahl die Römische Königs-Krone im Jahr 1562. auf seinen ältesten Printzen Maximilianum II. welcher auch nach, im Jahr 1564. d. 24. Julii, erfolgtem Tode seines Vatern die Regierung als Kayser angetreten, und durch seinen weltberühmten General Lazarum, Freyherrn von Swendi, den Türcken viel feste Plätze in Ungarn wieder aus den Klauen gerissen. In Italien erklärte er im Jahr 1575. Franciscum Medices zum Groß-Hertzoge zu

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[8/0028] den, daß ihr Kayser Solymann im Jahr 1529. Wien zu belagern sich unterfangen, wieß ihnen nicht allein der siegreiche Kayser Carl V. den Rückweg zu ihrem empfindlichen Schaden, sondern wagte, die Türcken von Italien und andern Ländern abzuhalten, im Jahr 1536. den grossen Feldzug nach Africa, wo er den See-Räuber Haradin Barbarossa, als der Türcken Vasallen, aus dem Königreiche Tunis vertrieben. Nach der im Jahr 1517. angefangenen Reformation D. Martin Luthers kam es nunmehro dahin, daß die derselben folgende Teutsche Reichs-Fürsten ihr auf die H. Schrifft gegründetes Glaubens-Bekänntniß dem Kayser auf dem Reichs-Tage zu Augspurg 1530. übergeben, und weder durch Güte noch Gewalt sich davon zurück ziehen lassen, daß endlich der Römische König Ferdinandus I. im Namen des Kaysers den Religions-Frieden im Jahr 1555. auf dem Reichs-Tage zu Augspurg publiciret. §. 9. Das folgende Jahr entschloß sich der Kayser, diesem seinen eintzigen Herrn Bruder das Kayserthum, seinem Sohne Philippo II. aber die Spanische Monarchie abzutreten, und in das einsame Closter S. Justi in Extremadura sich zu begeben, wo er auch d. 21. Sept. 1558. gestorben. Kayser Ferdinandus I. zugleich wegen seiner Gemahlin Anna König in Ungarn und Böheim, brachte Teutschland endlich in vollkommene Ruhe, und durch einmüthige Wahl die Römische Königs-Krone im Jahr 1562. auf seinen ältesten Printzen Maximilianum II. welcher auch nach, im Jahr 1564. d. 24. Julii, erfolgtem Tode seines Vatern die Regierung als Kayser angetreten, und durch seinen weltberühmten General Lazarum, Freyherrn von Swendi, den Türcken viel feste Plätze in Ungarn wieder aus den Klauen gerissen. In Italien erklärte er im Jahr 1575. Franciscum Medices zum Groß-Hertzoge zu

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/28>, abgerufen am 23.11.2024.