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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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gen seine glorieuse Regierung d. 5. Maji 1705. im 64. Jahr seines Alters beschliessen können. Sein hinterlassener ältester Herr Sohn, der glückselige Kayser Josephus, führte den angefangenen Krieg mit unvergleichlichem Fortgange, eroberte die Spanischen Niederlande, und alle der Cron Spanien in Italien zuständige Reiche und Staate, so daß die Frantzosen wiederum gantz Italien verlassen müssen; lehrete die Italiänische Reichs-Vasallen ihre einem Römischen Kayser schuldige Pflicht beobachten; erklärte die Churfürsten von Cöln und Bayern in die Acht, und verhinderte die andringende Macht der Frantzosen am Rhein mit gewünschtem Nachdruck; erhielt auch von seinem einigen Herrn Bruder, Königs Caroli III. in Spanien Regierender Majestät, (welche, nach überstandener gefährlichen Reise, Gibraltar, Catalonien, Arragonien, Valencien, die Balearischen Insuln, endlich Castilien, und d. 23 Sept. 1710. in Allerhöchster Person Madrid eingenommen, auch mit unvergleichlicher Tapfferkeit in der harten Belagerung von Barcellona im Jahr 1706. hernach im Felde d. 27. Jul. bey Almenara, und d. 20. Aug. 1710. bey Caragossa, eine weit stärckere Macht der Feinde zurücke geschlagen,) eine fröliche Post nach der andern; allein mitten unter der Glückseligkeit dieser Zeiten forderte das unerforschliche Verhängniß diesen Vater des Vaterlandes d. 17 Apr. 1711. aus der Welt, in der er kaum 33. Jahr alt worden. Doch wurde zu gleicher Zeit die mit Frantzösischem Gelde durch den Fürst Ragoczy in Ungarn gestiftete Unruhe nach Wunsch gestillet, und die Zurück-

Von beyden ersteren Gemahlinnen, der Infantin aus Spanien, Margaretha Theresia, Königs Philippi IV. Tochter, und der Ertz-Hertzogin aus Tyrol, Claudia Felicitate, waren keine männliche Erben am Leben blieben.

gen seine glorieuse Regierung d. 5. Maji 1705. im 64. Jahr seines Alters beschliessen können. Sein hinterlassener ältester Herr Sohn, der glückselige Kayser Josephus, führte den angefangenen Krieg mit unvergleichlichem Fortgange, eroberte die Spanischen Niederlande, und alle der Cron Spanien in Italien zuständige Reiche und Staate, so daß die Frantzosen wiederum gantz Italien verlassen müssen; lehrete die Italiänische Reichs-Vasallen ihre einem Römischen Kayser schuldige Pflicht beobachten; erklärte die Churfürsten von Cöln und Bayern in die Acht, und verhinderte die andringende Macht der Frantzosen am Rhein mit gewünschtem Nachdruck; erhielt auch von seinem einigen Herrn Bruder, Königs Caroli III. in Spanien Regierender Majestät, (welche, nach überstandener gefährlichen Reise, Gibraltar, Catalonien, Arragonien, Valencien, die Balearischen Insuln, endlich Castilien, und d. 23 Sept. 1710. in Allerhöchster Person Madrid eingenommen, auch mit unvergleichlicher Tapfferkeit in der harten Belagerung von Barcellona im Jahr 1706. hernach im Felde d. 27. Jul. bey Almenara, und d. 20. Aug. 1710. bey Caragossa, eine weit stärckere Macht der Feinde zurücke geschlagen,) eine fröliche Post nach der andern; allein mitten unter der Glückseligkeit dieser Zeiten forderte das unerforschliche Verhängniß diesen Vater des Vaterlandes d. 17 Apr. 1711. aus der Welt, in der er kaum 33. Jahr alt worden. Doch wurde zu gleicher Zeit die mit Frantzösischem Gelde durch den Fürst Ragoczy in Ungarn gestiftete Unruhe nach Wunsch gestillet, und die Zurück-

Von beyden ersteren Gemahlinnen, der Infantin aus Spanien, Margaretha Theresia, Königs Philippi IV. Tochter, und der Ertz-Hertzogin aus Tyrol, Claudia Felicitate, waren keine männliche Erben am Leben blieben.
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[13/0033] gen seine glorieuse Regierung d. 5. Maji 1705. im 64. Jahr seines Alters beschliessen können. Sein hinterlassener ältester Herr Sohn, der glückselige Kayser Josephus, führte den angefangenen Krieg mit unvergleichlichem Fortgange, eroberte die Spanischen Niederlande, und alle der Cron Spanien in Italien zuständige Reiche und Staate, so daß die Frantzosen wiederum gantz Italien verlassen müssen; lehrete die Italiänische Reichs-Vasallen ihre einem Römischen Kayser schuldige Pflicht beobachten; erklärte die Churfürsten von Cöln und Bayern in die Acht, und verhinderte die andringende Macht der Frantzosen am Rhein mit gewünschtem Nachdruck; erhielt auch von seinem einigen Herrn Bruder, Königs Caroli III. in Spanien Regierender Majestät, (welche, nach überstandener gefährlichen Reise, Gibraltar, Catalonien, Arragonien, Valencien, die Balearischen Insuln, endlich Castilien, und d. 23 Sept. 1710. in Allerhöchster Person Madrid eingenommen, auch mit unvergleichlicher Tapfferkeit in der harten Belagerung von Barcellona im Jahr 1706. hernach im Felde d. 27. Jul. bey Almenara, und d. 20. Aug. 1710. bey Caragossa, eine weit stärckere Macht der Feinde zurücke geschlagen,) eine fröliche Post nach der andern; allein mitten unter der Glückseligkeit dieser Zeiten forderte das unerforschliche Verhängniß diesen Vater des Vaterlandes d. 17 Apr. 1711. aus der Welt, in der er kaum 33. Jahr alt worden. Doch wurde zu gleicher Zeit die mit Frantzösischem Gelde durch den Fürst Ragoczy in Ungarn gestiftete Unruhe nach Wunsch gestillet, und die Zurück- Von beyden ersteren Gemahlinnen, der Infantin aus Spanien, Margaretha Theresia, Königs Philippi IV. Tochter, und der Ertz-Hertzogin aus Tyrol, Claudia Felicitate, waren keine männliche Erben am Leben blieben.

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/33>, abgerufen am 23.11.2024.