Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

Bild:
<< vorherige Seite

und sowol 1672. und 1688. gegen Franckreich, als auch 1684. gegen die Türcken in Ungarn dem Käyser Hülffs-Völcker zugeschickt. Nach seinem Tode kam also zur völligen Regierung des Hauses Braunschweig-Wolffenbüttel vorgedachter sein Herr Bruder, Hertzog Anthon Ulrich, ein vortrefflicher und in Mathematischen Wissenschaffen hocherfahrner Fürst, der die Ritter-Schule zu Wolffenbüttel gestifftet, auch die Festung und unvergleichliche Bibliotheck ansehnlichst vermehret, hernach für seine Person sich 1710. zur Römisch-Catholischen Religion gewendet, und sein Alter d. 27. Mart. 1714. mit 81. Jahren beschlossen. Er hinterließ von seiner Gemahlin Elisabeth Juliana, Hertzogs Friderici zu Hollstein-Neuburg Tochter, am Leben Augustum Wilhelmum, itzt regierenden Durchlauchtigsten Hertzog zu Braunschweig-Wolffenbüttel, der eine glückselige Regierung, aber von drey Gemahlinnen ohne Erben, führet; und Ludovicum Rudolphum, itzt regierenden Hertzog zu Braunschweig-Blanckenburg, der mit seiner Gemahlin Christina Louyse, gebohrner Fürstin von Oettingen, zwar nur drey Printzeßinnen gezeuget, aber ein glückseliger Vater der itzo regierenden Röm. Kayserin, auch in Hispanien, Hungarn und Böheim Königin sc. ein Groß-Vater des itzo in Moscau regierenden Czars, und des Durchlauchtigsten Hertzogs von Braunschweig-Bevern Schwieger-Vater worden. Denn obengedachter Ferdinandus Albertus, dritter hinterbliebener Sohn des unvergleichlichen Hertzogs Augusti zu Braunschweig, ein durch grosse Reisen und Gelehrsamkeit berühmter Fürst, nahm seine Residentz zu Bevern, und ist der Stiffter der Braunschweig-Beverischen Linie worden; welche seine zwey noch lebende Herren Söhne, Ferdinandus Albertus, Hertzog zu Braun-

und sowol 1672. und 1688. gegen Franckreich, als auch 1684. gegen die Türcken in Ungarn dem Käyser Hülffs-Völcker zugeschickt. Nach seinem Tode kam also zur völligen Regierung des Hauses Braunschweig-Wolffenbüttel vorgedachter sein Herr Bruder, Hertzog Anthon Ulrich, ein vortrefflicher und in Mathematischen Wissenschaffen hocherfahrner Fürst, der die Ritter-Schule zu Wolffenbüttel gestifftet, auch die Festung und unvergleichliche Bibliotheck ansehnlichst vermehret, hernach für seine Person sich 1710. zur Römisch-Catholischen Religion gewendet, und sein Alter d. 27. Mart. 1714. mit 81. Jahren beschlossen. Er hinterließ von seiner Gemahlin Elisabeth Juliana, Hertzogs Friderici zu Hollstein-Neuburg Tochter, am Leben Augustum Wilhelmum, itzt regierenden Durchlauchtigsten Hertzog zu Braunschweig-Wolffenbüttel, der eine glückselige Regierung, aber von drey Gemahlinnen ohne Erben, führet; und Ludovicum Rudolphum, itzt regierenden Hertzog zu Braunschweig-Blanckenburg, der mit seiner Gemahlin Christina Louyse, gebohrner Fürstin von Oettingen, zwar nur drey Printzeßinnen gezeuget, aber ein glückseliger Vater der itzo regierenden Röm. Kayserin, auch in Hispanien, Hungarn und Böheim Königin sc. ein Groß-Vater des itzo in Moscau regierenden Czars, und des Durchlauchtigsten Hertzogs von Braunschweig-Bevern Schwieger-Vater worden. Denn obengedachter Ferdinandus Albertus, dritter hinterbliebener Sohn des unvergleichlichen Hertzogs Augusti zu Braunschweig, ein durch grosse Reisen und Gelehrsamkeit berühmter Fürst, nahm seine Residentz zu Bevern, und ist der Stiffter der Braunschweig-Beverischen Linie worden; welche seine zwey noch lebende Herren Söhne, Ferdinandus Albertus, Hertzog zu Braun-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0081" n="61"/>
und sowol 1672. und                      1688. gegen Franckreich, als auch 1684. gegen die Türcken in Ungarn dem Käyser                      Hülffs-Völcker zugeschickt. Nach seinem Tode kam also zur völligen Regierung des                      Hauses Braunschweig-Wolffenbüttel vorgedachter sein Herr Bruder, Hertzog Anthon                      Ulrich, ein vortrefflicher und in Mathematischen Wissenschaffen hocherfahrner                      Fürst, der die Ritter-Schule zu Wolffenbüttel gestifftet, auch die Festung und                      unvergleichliche Bibliotheck ansehnlichst vermehret, hernach für seine Person                      sich 1710. zur Römisch-Catholischen Religion gewendet, und sein Alter d. 27.                      Mart. 1714. mit 81. Jahren beschlossen. Er hinterließ von seiner Gemahlin                      Elisabeth Juliana, Hertzogs Friderici zu Hollstein-Neuburg Tochter, am Leben                      Augustum Wilhelmum, itzt regierenden Durchlauchtigsten Hertzog zu                      Braunschweig-Wolffenbüttel, der eine glückselige Regierung, aber von drey                      Gemahlinnen ohne Erben, führet; und Ludovicum Rudolphum, itzt regierenden                      Hertzog zu Braunschweig-Blanckenburg, der mit seiner Gemahlin Christina Louyse,                      gebohrner Fürstin von Oettingen, zwar nur drey Printzeßinnen gezeuget, aber ein                      glückseliger Vater der itzo regierenden Röm. Kayserin, auch in Hispanien,                      Hungarn und Böheim Königin sc. ein Groß-Vater des itzo in Moscau regierenden                      Czars, und des Durchlauchtigsten Hertzogs von Braunschweig-Bevern                      Schwieger-Vater worden. Denn obengedachter Ferdinandus Albertus, dritter                      hinterbliebener Sohn des unvergleichlichen Hertzogs Augusti zu Braunschweig, ein                      durch grosse Reisen und Gelehrsamkeit berühmter Fürst, nahm seine Residentz zu                      Bevern, und ist der Stiffter der Braunschweig-Beverischen Linie worden; welche                      seine zwey noch lebende Herren Söhne, Ferdinandus Albertus, Hertzog zu Braun-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[61/0081] und sowol 1672. und 1688. gegen Franckreich, als auch 1684. gegen die Türcken in Ungarn dem Käyser Hülffs-Völcker zugeschickt. Nach seinem Tode kam also zur völligen Regierung des Hauses Braunschweig-Wolffenbüttel vorgedachter sein Herr Bruder, Hertzog Anthon Ulrich, ein vortrefflicher und in Mathematischen Wissenschaffen hocherfahrner Fürst, der die Ritter-Schule zu Wolffenbüttel gestifftet, auch die Festung und unvergleichliche Bibliotheck ansehnlichst vermehret, hernach für seine Person sich 1710. zur Römisch-Catholischen Religion gewendet, und sein Alter d. 27. Mart. 1714. mit 81. Jahren beschlossen. Er hinterließ von seiner Gemahlin Elisabeth Juliana, Hertzogs Friderici zu Hollstein-Neuburg Tochter, am Leben Augustum Wilhelmum, itzt regierenden Durchlauchtigsten Hertzog zu Braunschweig-Wolffenbüttel, der eine glückselige Regierung, aber von drey Gemahlinnen ohne Erben, führet; und Ludovicum Rudolphum, itzt regierenden Hertzog zu Braunschweig-Blanckenburg, der mit seiner Gemahlin Christina Louyse, gebohrner Fürstin von Oettingen, zwar nur drey Printzeßinnen gezeuget, aber ein glückseliger Vater der itzo regierenden Röm. Kayserin, auch in Hispanien, Hungarn und Böheim Königin sc. ein Groß-Vater des itzo in Moscau regierenden Czars, und des Durchlauchtigsten Hertzogs von Braunschweig-Bevern Schwieger-Vater worden. Denn obengedachter Ferdinandus Albertus, dritter hinterbliebener Sohn des unvergleichlichen Hertzogs Augusti zu Braunschweig, ein durch grosse Reisen und Gelehrsamkeit berühmter Fürst, nahm seine Residentz zu Bevern, und ist der Stiffter der Braunschweig-Beverischen Linie worden; welche seine zwey noch lebende Herren Söhne, Ferdinandus Albertus, Hertzog zu Braun-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/81
Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/81>, abgerufen am 24.11.2024.