Sonnemann, Johann Diederich Gottfried: Kurtze und Beständige Ablehnung Des [...] Fälschlich angedichteten Syncretismi. Hildesheim, 1709bekräfftigen. Item setze ich zuvor / es habe uns Christus verdienet / nicht allein die nachdrückliche / würckliche Hülffs-Mittel / so zu diesem allen gegeben werden / sondern auch die gnugsahme / und auch diejenige / welche gegeben werden die Sünde zu fliehen; wenigstens / wann aus eignen Kräfften solche nicht könte verhütet werden: dann alle diese Sachen kommen her aus Gnaden durch Christum; wovon ich geredet habe in der Materia von der Gnade / allwo der rechte Ohrt ist. Cardinalis Bellarminus, libro sexto de gratia & libero arbitrio, cap. 4. hat folgendes. Nos tres Sententias ex Scripturis & Traditione Ecclesiastica paucis comprobabimus. Prima erit, non posse hominem sine speciali gratia Dei aliquid velle aut facere in iis rebus, quae ad pietatem & salutem pertinent. Secunda, non posse hominem propriis viribus ad gratiam se disponere, sive aliquid facere, propter quod ei divina gratia conferatur. Tertia, non posse ab homine diligi Deum, etiam ut Authorem naturae & imperfecte, sine adjutorio gratiae, ubi allegat Concilium Arausicanum 2. ejusque Canonem septimum; si quis per naturae vigorem bonum aliquod, quod ad salutem pertinet vitae aeternae, cogitare aut eligere posse confirmat &c. haeretico fallitur Spiritu. Wir wöllen drey Sprüche mit wenigen auß der Schrifft / und der Kirchen Tradition beweisen. Der erste ist / daß kein Mensch / ohne absonderliche Gnade Gottes / etwas wöllen oder thuen könne in denen Dingen / so zur Gottesforcht und der Seeligkeit gehören. Der andere Spruch ist / daß kein Mensch aus eigenen Kräfften sich zur Gnade disponiren und zurichten oder etwas thuen könne / dessentwegen ihm die Gnade Gottes ertheilet werde. Der dritte ist / daß Gott von keinem Menschen / auch nur als ein Uhrheber der Natur und unvollenkommen könne geliebet werden / ohne Beyhülffe der Gnaden / allwo der Author citiret das Concilium Arausicanum 2. und dessen siebenden Canonem; ,Wann jemand bekräfftigen wird / daß durch die Krafft der Natur etwas gutes / so zum Heyl des ewigen Lebens gehöret / könne gedacht oder erwehlet werden etc. derselbe wird von einem ketzerischen Geiste betrogen. Item lib. 5. de justificatione Cap. 16. Ad quartum respondeo, absolute non posse hominem a Deo aliquid exigere, cum omnia sint ipsius; Tamen posita ejus voluntate & pacto, quo non vult exigere a nobis opera nostra gratis, sed mercedem reddere juxta proportionem operum, vere possumus ab eo mercedem exigere: Quomodo servus non potest absolute a Domino uo ullum praemium postulare, cum omnia, quae servus acquirit, Domino bekräfftigen. Item setze ich zuvor / es habe uns Christus verdienet / nicht allein die nachdrückliche / würckliche Hülffs-Mittel / so zu diesem allen gegeben werden / sondern auch die gnugsahme / und auch diejenige / welche gegeben werden die Sünde zu fliehen; wenigstens / wann aus eignen Kräfften solche nicht könte verhütet werden: dann alle diese Sachen kommen her aus Gnaden durch Christum; wovon ich geredet habe in der Materia von der Gnade / allwo der rechte Ohrt ist. Cardinalis Bellarminus, libro sexto de gratia & libero arbitrio, cap. 4. hat folgendes. Nos tres Sententias ex Scripturis & Traditione Ecclesiastica paucis comprobabimus. Prima erit, non posse hominem sine speciali gratia Dei aliquid velle aut facere in iis rebus, quae ad pietatem & salutem pertinent. Secunda, non posse hominem propriis viribus ad gratiam se disponere, sive aliquid facere, propter quod ei divina gratia conferatur. Tertia, non posse ab homine diligi Deum, etiam ut Authorem naturae & imperfectè, sine adjutorio gratiae, ubi allegat Concilium Arausicanum 2. ejusque Canonem septimum; si quis per naturae vigorem bonum aliquod, quod ad salutem pertinet vitae aeternae, cogitare aut eligere posse confirmat &c. haeretico fallitur Spiritu. Wir wöllen drey Sprüche mit wenigen auß der Schrifft / und der Kirchen Tradition beweisen. Der erste ist / daß kein Mensch / ohne absonderliche Gnade Gottes / etwas wöllen oder thuen könne in denen Dingen / so zur Gottesforcht und der Seeligkeit gehören. Der andere Spruch ist / daß kein Mensch aus eigenen Kräfften sich zur Gnade disponiren und zurichten oder etwas thuen könne / dessentwegen ihm die Gnade Gottes ertheilet werde. Der dritte ist / daß Gott von keinem Menschen / auch nur als ein Uhrheber der Natur und unvollenkommen könne geliebet werden / ohne Beyhülffe der Gnaden / allwo der Author citiret das Concilium Arausicanum 2. und dessen siebenden Canonem; ‚Wann jemand bekräfftigen wird / daß durch die Krafft der Natur etwas gutes / so zum Heyl des ewigen Lebens gehöret / könne gedacht oder erwehlet werden etc. derselbe wird von einem ketzerischen Geiste betrogen. Item lib. 5. de justificatione Cap. 16. Ad quartum respondeo, absolutè non posse hominem à Deo aliquid exigere, cum omnia sint ipsius; Tamen positâ ejus voluntate & pacto, quo non vult exigere à nobis opera nostra gratis, sed mercedem reddere juxta proportionem operum, verè possumus ab eo mercedem exigere: Quomodo servus non potest absolutè à Domino uo ullum praemium postulare, cum omnia, quae servus acquirit, Domino <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0014" n="14"/> bekräfftigen. Item setze ich zuvor / es habe uns Christus verdienet / nicht allein die nachdrückliche / würckliche Hülffs-Mittel / so zu diesem allen gegeben werden / sondern auch die gnugsahme / und auch diejenige / welche gegeben werden die Sünde zu fliehen; wenigstens / wann aus eignen Kräfften solche nicht könte verhütet werden: dann alle diese Sachen kommen her aus Gnaden durch Christum; wovon ich geredet habe in der Materia von der Gnade / allwo der rechte Ohrt ist.</p> <p><hi rendition="#i">Cardinalis Bellarminus, libro sexto de gratia & libero arbitrio, cap.</hi> 4. hat folgendes.</p> <p>Nos tres Sententias ex Scripturis & Traditione Ecclesiastica paucis comprobabimus. Prima erit, non posse hominem sine speciali gratia Dei aliquid velle aut facere in iis rebus, quae ad pietatem & salutem pertinent. Secunda, non posse hominem propriis viribus ad gratiam se disponere, sive aliquid facere, propter quod ei divina gratia conferatur. 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bekräfftigen. Item setze ich zuvor / es habe uns Christus verdienet / nicht allein die nachdrückliche / würckliche Hülffs-Mittel / so zu diesem allen gegeben werden / sondern auch die gnugsahme / und auch diejenige / welche gegeben werden die Sünde zu fliehen; wenigstens / wann aus eignen Kräfften solche nicht könte verhütet werden: dann alle diese Sachen kommen her aus Gnaden durch Christum; wovon ich geredet habe in der Materia von der Gnade / allwo der rechte Ohrt ist.
Cardinalis Bellarminus, libro sexto de gratia & libero arbitrio, cap. 4. hat folgendes.
Nos tres Sententias ex Scripturis & Traditione Ecclesiastica paucis comprobabimus. Prima erit, non posse hominem sine speciali gratia Dei aliquid velle aut facere in iis rebus, quae ad pietatem & salutem pertinent. Secunda, non posse hominem propriis viribus ad gratiam se disponere, sive aliquid facere, propter quod ei divina gratia conferatur. Tertia, non posse ab homine diligi Deum, etiam ut Authorem naturae & imperfectè, sine adjutorio gratiae, ubi allegat Concilium Arausicanum 2. ejusque Canonem septimum; si quis per naturae vigorem bonum aliquod, quod ad salutem pertinet vitae aeternae, cogitare aut eligere posse confirmat &c. haeretico fallitur Spiritu.
Wir wöllen drey Sprüche mit wenigen auß der Schrifft / und der Kirchen Tradition beweisen. Der erste ist / daß kein Mensch / ohne absonderliche Gnade Gottes / etwas wöllen oder thuen könne in denen Dingen / so zur Gottesforcht und der Seeligkeit gehören. Der andere Spruch ist / daß kein Mensch aus eigenen Kräfften sich zur Gnade disponiren und zurichten oder etwas thuen könne / dessentwegen ihm die Gnade Gottes ertheilet werde. Der dritte ist / daß Gott von keinem Menschen / auch nur als ein Uhrheber der Natur und unvollenkommen könne geliebet werden / ohne Beyhülffe der Gnaden / allwo der Author citiret das Concilium Arausicanum 2. und dessen siebenden Canonem; ‚Wann jemand bekräfftigen wird / daß durch die Krafft der Natur etwas gutes / so zum Heyl des ewigen Lebens gehöret / könne gedacht oder erwehlet werden etc. derselbe wird von einem ketzerischen Geiste betrogen.
Item lib. 5. de justificatione Cap. 16. Ad quartum respondeo, absolutè non posse hominem à Deo aliquid exigere, cum omnia sint ipsius; Tamen positâ ejus voluntate & pacto, quo non vult exigere à nobis opera nostra gratis, sed mercedem reddere juxta proportionem operum, verè possumus ab eo mercedem exigere: Quomodo servus non potest absolutè à Domino uo ullum praemium postulare, cum omnia, quae servus acquirit, Domino
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