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Sonnemann, Johann Diederich Gottfried: Kurtze und Beständige Ablehnung Des [...] Fälschlich angedichteten Syncretismi. Hildesheim, 1709

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obgesetzten Stellen deren von Rempen selbst allegirten Kern-Theologen / und sage mir hernacher / ob nicht aus diesen zweyen Propositionen eine wahr seyn müsse; nemlich / obgesetzte Stellen finden sich nicht bey gedachten Authoribus, oder aber Rempe hat mich als ein unverschamter Calumniante gröblich belogen / indem er mich beschüldiget / ich hielte erstlich davor / man könte denen Wercken keinen andern Verdienst zulegen / als daß sie nur Früchte des Glaubens seyn. Ferner ich glaubte mit dem Durando, daß auch die Wercke / so durch die Gnade Gottes und den Glauben in Christum / stante promissione Divina geschehen / nicht von Rechtswegen belohnet würden / und daß ich der Gerechtfertigung halber einen andern Sinn / als die Catholische Kirche / und also einen verdammlichen Syncretismum hege. Doch was ist es Wunder / daß dieser Schmäh- und Lastersüchtiger Mensch dergestalt nicht alleine auff mich / sondern auff andere ehrliche und fromme Catholische / als den Patrem DIONYSIUM Capucinum also wieder alle Warheit loß stürmet? Er hat dessen die Ursach in seinem 5ten und letzten Articul wieder mich selber gantz lauter und hell an den Tag gelegt; nemlich; was thuts dann Noht von ihnen abzutretten? Allhier geehrtester Christlicher Leser / allhier hastu eine lautere und gründliche Bekantnüß meines Verläumders selbst: Würde der gemeine Mann erst auff die Spuhr kommen / und finden / daß denen Catholischen wegen der Verdienstlichkeit ihrer Wercke von denen Protestirenden zu viel geschehen / würde man gestehen müssen / daß die Catholischen von der durch Christum allein verdienten Gnade der Gerechtfertigung / und von der Nichtigkeit der Verdienste der menschlichen Wercke glauben wie die allererste Kirche geglaubet / und die Schuldigkeit eines jeden frommen und gegen seinen Gott danckbahren Christen erfordert. Mit einem Wort / würde man denen Catholischen das Zeugnüß geben / daß sie in dem vornehmsten Stuck der Christlichen Lehre eine heilige / gottseelige Meinung führeten; so würde freylich nohtwendig daraus folgen müssen / daß es wohl keine Noht gethan / wegen ein oder andern bösen Mißbrauch / der doch / einen Weg als den andern / bey denen Herren Protestirenden wohl wenig verbessert worden / von der Warheit der Kirchen abzutretten; es würde daraus freylich folgen / daß solche ungerahtene Münche / als Rempe und seines gleichen / nichts als einen lähren falschen und erdichteten Vorwand ihres Außtrits dem unverständigen Volcke feylgebohten; und daß solche dissolute Ehrenschänder anderer ehrlichen Leute nichts wenigers in ihrer Veue und Absicht bey ihrem Außtritt gehabt / als wie sie mit Forcht und Zittern in grosserer Demuht / Gottesforcht / Eingezogenheit und anderen Christlichen Tugenden bey denen Protestirenden ihrem Heyl der Seelen alleinig abwarten mögen; Es würde

obgesetzten Stellen deren von Rempen selbst allegirten Kern-Theologen / und sage mir hernacher / ob nicht aus diesen zweyen Propositionen eine wahr seyn müsse; nemlich / obgesetzte Stellen finden sich nicht bey gedachten Authoribus, oder aber Rempe hat mich als ein unverschamter Calumniante gröblich belogen / indem er mich beschüldiget / ich hielte erstlich davor / man könte denen Wercken keinen andern Verdienst zulegen / als daß sie nur Früchte des Glaubens seyn. Ferner ich glaubte mit dem Durando, daß auch die Wercke / so durch die Gnade Gottes und den Glauben in Christum / stante promissione Divinâ geschehen / nicht von Rechtswegen belohnet würden / und daß ich der Gerechtfertigung halber einen andern Sinn / als die Catholische Kirche / und also einen verdam̃lichen Syncretismum hege. Doch was ist es Wunder / daß dieser Schmäh- und Lastersüchtiger Mensch dergestalt nicht alleine auff mich / sondern auff andere ehrliche und fromme Catholische / als den Patrem DIONYSIUM Capucinum also wieder alle Warheit loß stürmet? Er hat dessen die Ursach in seinem 5ten und letzten Articul wieder mich selber gantz lauter und hell an den Tag gelegt; nemlich; was thuts dann Noht von ihnen abzutretten? Allhier geehrtester Christlicher Leser / allhier hastu eine lautere und gründliche Bekantnüß meines Verläumders selbst: Würde der gemeine Mann erst auff die Spuhr kommen / und finden / daß denen Catholischen wegen der Verdienstlichkeit ihrer Wercke von denen Protestirenden zu viel geschehen / würde man gestehen müssen / daß die Catholischen von der durch Christum allein verdienten Gnade der Gerechtfertigung / und von der Nichtigkeit der Verdienste der menschlichen Wercke glauben wie die allererste Kirche geglaubet / und die Schuldigkeit eines jeden frommen und gegen seinen Gott danckbahren Christen erfordert. Mit einem Wort / würde man denen Catholischen das Zeugnüß geben / daß sie in dem vornehmsten Stuck der Christlichen Lehre eine heilige / gottseelige Meinung führeten; so würde freylich nohtwendig daraus folgen müssen / daß es wohl keine Noht gethan / wegen ein oder andern bösen Mißbrauch / der doch / einen Weg als den andern / bey denen Herren Protestirenden wohl wenig verbessert worden / von der Warheit der Kirchen abzutretten; es würde daraus freylich folgen / daß solche ungerahtene Münche / als Rempe und seines gleichen / nichts als einen lähren falschen und erdichteten Vorwand ihres Außtrits dem unverständigen Volcke feylgebohten; und daß solche dissolute Ehrenschänder anderer ehrlichen Leute nichts wenigers in ihrer Veue und Absicht bey ihrem Außtritt gehabt / als wie sie mit Forcht und Zittern in grosserer Demuht / Gottesforcht / Eingezogenheit und anderen Christlichen Tugenden bey denen Protestirenden ihrem Heyl der Seelen alleinig abwarten mögen; Es würde

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[18/0018] obgesetzten Stellen deren von Rempen selbst allegirten Kern-Theologen / und sage mir hernacher / ob nicht aus diesen zweyen Propositionen eine wahr seyn müsse; nemlich / obgesetzte Stellen finden sich nicht bey gedachten Authoribus, oder aber Rempe hat mich als ein unverschamter Calumniante gröblich belogen / indem er mich beschüldiget / ich hielte erstlich davor / man könte denen Wercken keinen andern Verdienst zulegen / als daß sie nur Früchte des Glaubens seyn. Ferner ich glaubte mit dem Durando, daß auch die Wercke / so durch die Gnade Gottes und den Glauben in Christum / stante promissione Divinâ geschehen / nicht von Rechtswegen belohnet würden / und daß ich der Gerechtfertigung halber einen andern Sinn / als die Catholische Kirche / und also einen verdam̃lichen Syncretismum hege. Doch was ist es Wunder / daß dieser Schmäh- und Lastersüchtiger Mensch dergestalt nicht alleine auff mich / sondern auff andere ehrliche und fromme Catholische / als den Patrem DIONYSIUM Capucinum also wieder alle Warheit loß stürmet? Er hat dessen die Ursach in seinem 5ten und letzten Articul wieder mich selber gantz lauter und hell an den Tag gelegt; nemlich; was thuts dann Noht von ihnen abzutretten? Allhier geehrtester Christlicher Leser / allhier hastu eine lautere und gründliche Bekantnüß meines Verläumders selbst: Würde der gemeine Mann erst auff die Spuhr kommen / und finden / daß denen Catholischen wegen der Verdienstlichkeit ihrer Wercke von denen Protestirenden zu viel geschehen / würde man gestehen müssen / daß die Catholischen von der durch Christum allein verdienten Gnade der Gerechtfertigung / und von der Nichtigkeit der Verdienste der menschlichen Wercke glauben wie die allererste Kirche geglaubet / und die Schuldigkeit eines jeden frommen und gegen seinen Gott danckbahren Christen erfordert. Mit einem Wort / würde man denen Catholischen das Zeugnüß geben / daß sie in dem vornehmsten Stuck der Christlichen Lehre eine heilige / gottseelige Meinung führeten; so würde freylich nohtwendig daraus folgen müssen / daß es wohl keine Noht gethan / wegen ein oder andern bösen Mißbrauch / der doch / einen Weg als den andern / bey denen Herren Protestirenden wohl wenig verbessert worden / von der Warheit der Kirchen abzutretten; es würde daraus freylich folgen / daß solche ungerahtene Münche / als Rempe und seines gleichen / nichts als einen lähren falschen und erdichteten Vorwand ihres Außtrits dem unverständigen Volcke feylgebohten; und daß solche dissolute Ehrenschänder anderer ehrlichen Leute nichts wenigers in ihrer Veue und Absicht bey ihrem Außtritt gehabt / als wie sie mit Forcht und Zittern in grosserer Demuht / Gottesforcht / Eingezogenheit und anderen Christlichen Tugenden bey denen Protestirenden ihrem Heyl der Seelen alleinig abwarten mögen; Es würde

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Zitationshilfe: Sonnemann, Johann Diederich Gottfried: Kurtze und Beständige Ablehnung Des [...] Fälschlich angedichteten Syncretismi. Hildesheim, 1709, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sonnemann_ablehnung_1709/18>, abgerufen am 24.11.2024.