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Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704.

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te fasten und beten / Sie wolte dergleichen thun / und es denn wagen / und zum Könige gehen / ob sie zwar in dreyßig Tagen nicht wäre zum Könige geruffen; und aber bekannt / daß wenn jemand ohn geruffen zum Könige käme / daß der des Todes sterben müsse / es wäre denn / daß er den güldenen Zepter gegen ihn reichete. Sie wolte es denn wagen / käme sie um / so käme sie um. Demnach sie denn nunmehro biß in den dritten Tag gefastet und gebetet / und den höchsten GOtt zu Beglückung ihres Vorhabens hertzinniglich angeruffen hatte / so ziehet sie sich Königlich an / oder leget ihren Königlichen Schmuck an. Eurer Liebe ist vor dem weitläufftig / bey Gelegenheit unterschiedener Texten / vorgetragen / worinn eigentlich der Schmuck der vormaligen alten Königl. und Fürstl. Personen bestanden. Sie traten entweder einher in Kleidungen / mit Golde und Silber / Perlen und Edelgesteinen / durch und durch gesticket / oder über und über / gantz dick und reich besetzt / oder in einem gantz güldenem / oder auch silbernem Kleide / wie die Rabbinen von des Salomonis Kleidung berichten / daß dessen prächtigster Habit, darinnen er auff seinem Königl. Stuhl sich praesentiret / durch und durch mit Silber / als fchneeweisse Lilien / wäre gewircket gewesen / dahin der Herr Jesus zielen mag / wenn er bey dem Matthaeo am 6. sagt: Schauet die Lilien an auff dem Felde / ich sage euch / daß auch Salomo in aller seiner Herrligkeit nicht bekleidet gewesen / als derselben eine. Dabeneben mit den allerkostbarsten Kleinoten / an Ohren / Händen / und auff der Brust / auch an Füssen ausgezieret / wie wir von solchen Kleidungen auch in der Heil. Schrifft Nachricht finden / beym Es. am 3. Ezechiel. 16. im Psalm. 45. und andern Orten mehr; oder aber sie kleideten sich in Purpur und köstlichem Leinwande. Und war der Purpur sonderlich dreyerley Art. Die erste / so [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] genannt / und von gewissen Blutwürmlein / so auff Stauden / Coccus genannt / hervor wachsen / deren noch eine grosse Menge in Provence in Franckreich gefunden wird / gepresset würde / welche die höchste Scharlachs-Farbe. Die andere [fremdsprachliches Material] oder Ostrum, die rechte und ächte Violet-Farbe / so aus denen Blut-Muscheln zu Tyrus und Sidon vor dem bereitet würde. Die dritte [fremdsprachliches Material], die braundunckele Purpur-Farbe / als die dunckelbraunen Nelcken anzusehen / so aus einer weissen A-

te fasten und beten / Sie wolte dergleichen thun / und es denn wagen / und zum Könige gehen / ob sie zwar in dreyßig Tagen nicht wäre zum Könige geruffen; und aber bekannt / daß wenn jemand ohn geruffen zum Könige käme / daß der des Todes sterben müsse / es wäre denn / daß er den güldenen Zepter gegen ihn reichete. Sie wolte es denn wagen / käme sie um / so käme sie um. Demnach sie denn nunmehro biß in den dritten Tag gefastet und gebetet / und den höchsten GOtt zu Beglückung ihres Vorhabens hertzinniglich angeruffen hatte / so ziehet sie sich Königlich an / oder leget ihren Königlichen Schmuck an. Eurer Liebe ist vor dem weitläufftig / bey Gelegenheit unterschiedener Texten / vorgetragen / worinn eigentlich der Schmuck der vormaligen alten Königl. und Fürstl. Personen bestanden. Sie traten entweder einher in Kleidungen / mit Golde und Silber / Perlen und Edelgesteinen / durch und durch gesticket / oder über und über / gantz dick und reich besetzt / oder in einem gantz güldenem / oder auch silbernem Kleide / wie die Rabbinen von des Salomonis Kleidung berichten / daß dessen prächtigster Habit, darinnen er auff seinem Königl. Stuhl sich praesentiret / durch und durch mit Silber / als fchneeweisse Lilien / wäre gewircket gewesen / dahin der Herr Jesus zielen mag / wenn er bey dem Matthaeo am 6. sagt: Schauet die Lilien an auff dem Felde / ich sage euch / daß auch Salomo in aller seiner Herrligkeit nicht bekleidet gewesen / als derselben eine. Dabeneben mit den allerkostbarsten Kleinoten / an Ohren / Händen / und auff der Brust / auch an Füssen ausgezieret / wie wir von solchen Kleidungen auch in der Heil. Schrifft Nachricht finden / beym Es. am 3. Ezechiel. 16. im Psalm. 45. und andern Orten mehr; oder aber sie kleideten sich in Purpur und köstlichem Leinwande. Und war der Purpur sonderlich dreyerley Art. Die erste / so [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] genannt / und von gewissen Blutwürmlein / so auff Stauden / Coccus genannt / hervor wachsen / deren noch eine grosse Menge in Provence in Franckreich gefunden wird / gepresset würde / welche die höchste Scharlachs-Farbe. Die andere [fremdsprachliches Material] oder Ostrum, die rechte und ächte Violet-Farbe / so aus denen Blut-Muscheln zu Tyrus und Sidon vor dem bereitet würde. Die dritte [fremdsprachliches Material], die braundunckele Purpur-Farbe / als die dunckelbraunen Nelcken anzusehen / so aus einer weissen A-

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[10/0014] te fasten und beten / Sie wolte dergleichen thun / und es denn wagen / und zum Könige gehen / ob sie zwar in dreyßig Tagen nicht wäre zum Könige geruffen; und aber bekannt / daß wenn jemand ohn geruffen zum Könige käme / daß der des Todes sterben müsse / es wäre denn / daß er den güldenen Zepter gegen ihn reichete. Sie wolte es denn wagen / käme sie um / so käme sie um. Demnach sie denn nunmehro biß in den dritten Tag gefastet und gebetet / und den höchsten GOtt zu Beglückung ihres Vorhabens hertzinniglich angeruffen hatte / so ziehet sie sich Königlich an / oder leget ihren Königlichen Schmuck an. Eurer Liebe ist vor dem weitläufftig / bey Gelegenheit unterschiedener Texten / vorgetragen / worinn eigentlich der Schmuck der vormaligen alten Königl. und Fürstl. Personen bestanden. Sie traten entweder einher in Kleidungen / mit Golde und Silber / Perlen und Edelgesteinen / durch und durch gesticket / oder über und über / gantz dick und reich besetzt / oder in einem gantz güldenem / oder auch silbernem Kleide / wie die Rabbinen von des Salomonis Kleidung berichten / daß dessen prächtigster Habit, darinnen er auff seinem Königl. Stuhl sich praesentiret / durch und durch mit Silber / als fchneeweisse Lilien / wäre gewircket gewesen / dahin der Herr Jesus zielen mag / wenn er bey dem Matthaeo am 6. sagt: Schauet die Lilien an auff dem Felde / ich sage euch / daß auch Salomo in aller seiner Herrligkeit nicht bekleidet gewesen / als derselben eine. Dabeneben mit den allerkostbarsten Kleinoten / an Ohren / Händen / und auff der Brust / auch an Füssen ausgezieret / wie wir von solchen Kleidungen auch in der Heil. Schrifft Nachricht finden / beym Es. am 3. Ezechiel. 16. im Psalm. 45. und andern Orten mehr; oder aber sie kleideten sich in Purpur und köstlichem Leinwande. Und war der Purpur sonderlich dreyerley Art. Die erste / so _ oder _ genannt / und von gewissen Blutwürmlein / so auff Stauden / Coccus genannt / hervor wachsen / deren noch eine grosse Menge in Provence in Franckreich gefunden wird / gepresset würde / welche die höchste Scharlachs-Farbe. Die andere _ oder Ostrum, die rechte und ächte Violet-Farbe / so aus denen Blut-Muscheln zu Tyrus und Sidon vor dem bereitet würde. Die dritte _ , die braundunckele Purpur-Farbe / als die dunckelbraunen Nelcken anzusehen / so aus einer weissen A-

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Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

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Zitationshilfe: Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704/14>, abgerufen am 21.11.2024.