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Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704.

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der gewisser Schnecken mit unsäglicher Mühe und Arbeit zu sammen gesamblet würde. Und würden alle drey Arten der Purpur zweymal gefärbet / einmal das Garn / und hernach der gemachter Zeug / drum alle drey Arten auch in der Heil. Schrifft [fremdsprachliches Material] oder zweymahl gefärbetes Zeug genannt war. Die dritte Art / nemlich Argamon, war die allerkostbareste und rareste / welche auch niemand als Könige und Fürsten bezahlen und tragen kunten und durfften. Bey solcher kostbaren dunckelbraunen Kleidung zogen sie zugleich an den [fremdsprachliches Material] oder Byssum, den kostbaren silberweissen allerzartesten Zeug oder Stoff / welcher von dem Stein Amianto oder Asbesto bereitet wurde / welcher Zeug durchs Feuer / ob es gleich viel hundert Jahr brandte / dennoch nicht verbrandte / sondern immer heller und schöner wurde / wie des Christlichen Käysers Constantini Magni Tauff- und Westerhembd von solcher Materie war / welches dieser hochlöbliche Käyser / zum Zeichen seiner Wiedergebuhrt / in seiner Tauff-Capelle anzünden ließ / welches viel hundert Jahr gebrannt hat. Daneben trugen sie auff ihrem Haupt ihre Diademata und Kronen / worvon auch zu andern Zeiten viel geredet / entweder eine weisse / Purpurrothe / Himmelblaue oder gantz bunte Binde / oder einen blossen Lorbeer-Krantz / darüber eine güldene zarte durchbrochene Krone gesetzet würde / so daß das grüne Laub durch das Gold scheinen / und sich mit demselben zierlich ausnehmen muste. In solchem kostbarem Königlichem Schmuck / entweder gantz güldenem / oder auch vieleicht in einem gantz dunckelbraunem Purpurfarbem und schneeweissem Amiantus-Kleide / mit einem grünem Krantz / darüber eine durchbrochene Krone auffs Haupt gesetzet / daß die grüne Farbe durchs Gold sich anmuthig praesentiret (welche Kleidung / nebst denen allerkostbarsten Kleinoten / sich zusammen sehr wol ausgenommen) erscheinet die Königin Esther inwendig in dem Vorhofe / in der Antichambre oder Vorkammer des Königs / mit zwo Cammer-Fräulein / da zwar Ihr gantzes exterieur, und Ihr Angesicht schöne / lieblich und frölich anzusehen / aber Ihr Hertz mit lauter Angst und Sorge / wie ein jeder leicht ermessen kan / angefüllet war; wie auch das Stück in Esther solches deutlich besaget / so gar auch / daß sie über dem Anblick des Königs / aus Beysorge / daß ihr der Todt numehro bereitet sey / zweymal in eine tieffe Ohnmacht sincket. Allein / wie empfänget der König die Esther? Er empfänget sie mit grosser Gnade / und zwar

der gewisser Schnecken mit unsäglicher Mühe und Arbeit zu sammen gesamblet würde. Und würden alle drey Arten der Purpur zweymal gefärbet / einmal das Garn / und hernach der gemachter Zeug / drum alle drey Arten auch in der Heil. Schrifft [fremdsprachliches Material] oder zweymahl gefärbetes Zeug genannt war. Die dritte Art / nemlich Argamon, war die allerkostbareste und rareste / welche auch niemand als Könige und Fürsten bezahlen und tragen kunten und durfften. Bey solcher kostbaren dunckelbraunen Kleidung zogen sie zugleich an den [fremdsprachliches Material] oder Byssum, den kostbaren silberweissen allerzartesten Zeug oder Stoff / welcher von dem Stein Amianto oder Asbesto bereitet wurde / welcher Zeug durchs Feuer / ob es gleich viel hundert Jahr brandte / dennoch nicht verbrandte / sondern immer heller und schöner wurde / wie des Christlichen Käysers Constantini Magni Tauff- und Westerhembd von solcher Materie war / welches dieser hochlöbliche Käyser / zum Zeichen seiner Wiedergebuhrt / in seiner Tauff-Capelle anzünden ließ / welches viel hundert Jahr gebrannt hat. Daneben trugen sie auff ihrem Haupt ihre Diademata und Kronen / worvon auch zu andern Zeiten viel geredet / entweder eine weisse / Purpurrothe / Himmelblaue oder gantz bunte Binde / oder einen blossen Lorbeer-Krantz / darüber eine güldene zarte durchbrochene Krone gesetzet würde / so daß das grüne Laub durch das Gold scheinen / und sich mit demselben zierlich ausnehmen muste. In solchem kostbarem Königlichem Schmuck / entweder gantz güldenem / oder auch vieleicht in einem gantz dunckelbraunem Purpurfarbem und schneeweissem Amiantus-Kleide / mit einem grünem Krantz / darüber eine durchbrochene Krone auffs Haupt gesetzet / daß die grüne Farbe durchs Gold sich anmuthig praesentiret (welche Kleidung / nebst denen allerkostbarsten Kleinoten / sich zusammen sehr wol ausgenommen) erscheinet die Königin Esther inwendig in dem Vorhofe / in der Antichambre oder Vorkammer des Königs / mit zwo Cammer-Fräulein / da zwar Ihr gantzes exterieur, und Ihr Angesicht schöne / lieblich und frölich anzusehen / aber Ihr Hertz mit lauter Angst und Sorge / wie ein jeder leicht ermessen kan / angefüllet war; wie auch das Stück in Esther solches deutlich besaget / so gar auch / daß sie über dem Anblick des Königs / aus Beysorge / daß ihr der Todt numehro bereitet sey / zweymal in eine tieffe Ohnmacht sincket. Allein / wie empfänget der König die Esther? Er empfänget sie mit grosser Gnade / und zwar

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[11/0015] der gewisser Schnecken mit unsäglicher Mühe und Arbeit zu sammen gesamblet würde. Und würden alle drey Arten der Purpur zweymal gefärbet / einmal das Garn / und hernach der gemachter Zeug / drum alle drey Arten auch in der Heil. Schrifft _ oder zweymahl gefärbetes Zeug genannt war. Die dritte Art / nemlich Argamon, war die allerkostbareste und rareste / welche auch niemand als Könige und Fürsten bezahlen und tragen kunten und durfften. Bey solcher kostbaren dunckelbraunen Kleidung zogen sie zugleich an den _ oder Byssum, den kostbaren silberweissen allerzartesten Zeug oder Stoff / welcher von dem Stein Amianto oder Asbesto bereitet wurde / welcher Zeug durchs Feuer / ob es gleich viel hundert Jahr brandte / dennoch nicht verbrandte / sondern immer heller und schöner wurde / wie des Christlichen Käysers Constantini Magni Tauff- und Westerhembd von solcher Materie war / welches dieser hochlöbliche Käyser / zum Zeichen seiner Wiedergebuhrt / in seiner Tauff-Capelle anzünden ließ / welches viel hundert Jahr gebrannt hat. Daneben trugen sie auff ihrem Haupt ihre Diademata und Kronen / worvon auch zu andern Zeiten viel geredet / entweder eine weisse / Purpurrothe / Himmelblaue oder gantz bunte Binde / oder einen blossen Lorbeer-Krantz / darüber eine güldene zarte durchbrochene Krone gesetzet würde / so daß das grüne Laub durch das Gold scheinen / und sich mit demselben zierlich ausnehmen muste. In solchem kostbarem Königlichem Schmuck / entweder gantz güldenem / oder auch vieleicht in einem gantz dunckelbraunem Purpurfarbem und schneeweissem Amiantus-Kleide / mit einem grünem Krantz / darüber eine durchbrochene Krone auffs Haupt gesetzet / daß die grüne Farbe durchs Gold sich anmuthig praesentiret (welche Kleidung / nebst denen allerkostbarsten Kleinoten / sich zusammen sehr wol ausgenommen) erscheinet die Königin Esther inwendig in dem Vorhofe / in der Antichambre oder Vorkammer des Königs / mit zwo Cammer-Fräulein / da zwar Ihr gantzes exterieur, und Ihr Angesicht schöne / lieblich und frölich anzusehen / aber Ihr Hertz mit lauter Angst und Sorge / wie ein jeder leicht ermessen kan / angefüllet war; wie auch das Stück in Esther solches deutlich besaget / so gar auch / daß sie über dem Anblick des Königs / aus Beysorge / daß ihr der Todt numehro bereitet sey / zweymal in eine tieffe Ohnmacht sincket. Allein / wie empfänget der König die Esther? Er empfänget sie mit grosser Gnade / und zwar

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Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

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Zitationshilfe: Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704/15>, abgerufen am 21.11.2024.