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Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704.

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Heyden offtmals die herrlichsten Wercke des heiligen GOttes denen Götzen beygeleget hat / so wurde der Ab-Gott Jupiter von den Griechen genannt [fremdsprachliches Material], weil derselbe ihrer blinden Meynung nach solte und müste aller Dinge Anfang und Ende seyn. Allein gar und gantz gefehlet! Hier aber ist Christus der Bräutigam das A und O, der da allein Unsterblichkeit hat aus der 1. Tim. 6. Cap. dessen Reich ist ein ewiges Reich / und dessen Herrschafft währet für und für aus dem 145. Psalm. Wir müssen uns wol verwundern über des weisen Heyden Platonis seine Rede / wenn er spricht: DEus est, qui principium, medium, & finem rerum omnium complectitur. GOtt ists / der den Anfang / das Mittel / und das Ende aller Dinge in sich begreiffet. Doch wenn der menschliche Verstand daran zweiffeln wolte / so haben wir des Heiligen Geistes Ausspruch / und sonderlich in unserm Text von Christo JEsu / dem ewigen GOttes Sohn / daß derselbe sey das A und das O, der Anfang / Mittel und Ende aller Dinge / und also der ewige wahre GOtt / welches uns Fleisch und Blut nicht offenbahret hat. Und dieses bekannten die Christen in der ersten Kirche zur Zeit des überhand genommenen verfluchten Arianismi, (die Arianer lehreten / daß Christus nicht wäre dem Vater in seinem Wesen allerdings gleich wahrer GOtt von Ewigkeit her) wieder die Arianer. Dannenhero war damals dieses das Kennzeichen der rechtschaffenen wahren Christen / die auff Christum / als den ewigen / wahren / allmächtigen GOtt gestorben / daß Sie auf ihre Grabmähler und Leichen-Steine liessen ein groß Alpha und Omega hauen / damit sie auch noch nach ihrem Tode für aller Welt bezeuget / daß sie mit dem Ketzerischem Arianismo keine Gemeinschafft gehabt / sondern das von Christo geglaubet / was Johannes von ihm bekannt in seiner Offenbahrung / daß er sey das A und das O. Wie denn auch die Christliche Kirche / dem HErrn JEsu zu Ehren / solches Bekäntniß Alpha es & O, in dem bekanntem schönem Weynachts-Liede: In dulci jubilo &c. biß auff den heutigen Tag noch hat beybehalten. Was nun der Bräutigam Christus von dem A und O verblümter Weise seiner Braut vorgestellet / daß er nemlich sey der allmächtige / ewige GOtt / das thut er nun ferner mit klaren Worten / wenn er spricht: Ich bin der Anfang und das Ende. Freylich ist ja wol der einige GOttes Sohn / der Bräutigam Christus JEsus / der Anfang

Heyden offtmals die herrlichsten Wercke des heiligen GOttes denen Götzen beygeleget hat / so wurde der Ab-Gott Jupiter von den Griechen genannt [fremdsprachliches Material], weil derselbe ihrer blinden Meynung nach solte und müste aller Dinge Anfang und Ende seyn. Allein gar und gantz gefehlet! Hier aber ist Christus der Bräutigam das A und O, der da allein Unsterblichkeit hat aus der 1. Tim. 6. Cap. dessen Reich ist ein ewiges Reich / und dessen Herrschafft währet für und für aus dem 145. Psalm. Wir müssen uns wol verwundern über des weisen Heyden Platonis seine Rede / wenn er spricht: DEus est, qui principium, medium, & finem rerum omnium complectitur. GOtt ists / der den Anfang / das Mittel / und das Ende aller Dinge in sich begreiffet. Doch wenn der menschliche Verstand daran zweiffeln wolte / so haben wir des Heiligen Geistes Ausspruch / und sonderlich in unserm Text von Christo JEsu / dem ewigen GOttes Sohn / daß derselbe sey das A und das O, der Anfang / Mittel und Ende aller Dinge / und also der ewige wahre GOtt / welches uns Fleisch und Blut nicht offenbahret hat. Und dieses bekannten die Christen in der ersten Kirche zur Zeit des überhand genommenen verfluchten Arianismi, (die Arianer lehreten / daß Christus nicht wäre dem Vater in seinem Wesen allerdings gleich wahrer GOtt von Ewigkeit her) wieder die Arianer. Dannenhero war damals dieses das Kennzeichen der rechtschaffenen wahren Christen / die auff Christum / als den ewigen / wahren / allmächtigen GOtt gestorben / daß Sie auf ihre Grabmähler und Leichen-Steine liessen ein groß Alpha und Omega hauen / damit sie auch noch nach ihrem Tode für aller Welt bezeuget / daß sie mit dem Ketzerischem Arianismo keine Gemeinschafft gehabt / sondern das von Christo geglaubet / was Johannes von ihm bekannt in seiner Offenbahrung / daß er sey das A und das O. Wie denn auch die Christliche Kirche / dem HErrn JEsu zu Ehren / solches Bekäntniß Alpha es & O, in dem bekañtem schönem Weynachts-Liede: In dulci jubilo &c. biß auff den heutigen Tag noch hat beybehalten. Was nun der Bräutigam Christus von dem A und O verblümter Weise seiner Braut vorgestellet / daß er nemlich sey der allmächtige / ewige GOtt / das thut er nun ferner mit klaren Worten / wenn er spricht: Ich bin der Anfang und das Ende. Freylich ist ja wol der einige GOttes Sohn / der Bräutigam Christus JEsus / der Anfang

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[20/0024] Heyden offtmals die herrlichsten Wercke des heiligen GOttes denen Götzen beygeleget hat / so wurde der Ab-Gott Jupiter von den Griechen genannt _ , weil derselbe ihrer blinden Meynung nach solte und müste aller Dinge Anfang und Ende seyn. Allein gar und gantz gefehlet! Hier aber ist Christus der Bräutigam das A und O, der da allein Unsterblichkeit hat aus der 1. Tim. 6. Cap. dessen Reich ist ein ewiges Reich / und dessen Herrschafft währet für und für aus dem 145. Psalm. Wir müssen uns wol verwundern über des weisen Heyden Platonis seine Rede / wenn er spricht: DEus est, qui principium, medium, & finem rerum omnium complectitur. GOtt ists / der den Anfang / das Mittel / und das Ende aller Dinge in sich begreiffet. Doch wenn der menschliche Verstand daran zweiffeln wolte / so haben wir des Heiligen Geistes Ausspruch / und sonderlich in unserm Text von Christo JEsu / dem ewigen GOttes Sohn / daß derselbe sey das A und das O, der Anfang / Mittel und Ende aller Dinge / und also der ewige wahre GOtt / welches uns Fleisch und Blut nicht offenbahret hat. Und dieses bekannten die Christen in der ersten Kirche zur Zeit des überhand genommenen verfluchten Arianismi, (die Arianer lehreten / daß Christus nicht wäre dem Vater in seinem Wesen allerdings gleich wahrer GOtt von Ewigkeit her) wieder die Arianer. Dannenhero war damals dieses das Kennzeichen der rechtschaffenen wahren Christen / die auff Christum / als den ewigen / wahren / allmächtigen GOtt gestorben / daß Sie auf ihre Grabmähler und Leichen-Steine liessen ein groß Alpha und Omega hauen / damit sie auch noch nach ihrem Tode für aller Welt bezeuget / daß sie mit dem Ketzerischem Arianismo keine Gemeinschafft gehabt / sondern das von Christo geglaubet / was Johannes von ihm bekannt in seiner Offenbahrung / daß er sey das A und das O. Wie denn auch die Christliche Kirche / dem HErrn JEsu zu Ehren / solches Bekäntniß Alpha es & O, in dem bekañtem schönem Weynachts-Liede: In dulci jubilo &c. biß auff den heutigen Tag noch hat beybehalten. Was nun der Bräutigam Christus von dem A und O verblümter Weise seiner Braut vorgestellet / daß er nemlich sey der allmächtige / ewige GOtt / das thut er nun ferner mit klaren Worten / wenn er spricht: Ich bin der Anfang und das Ende. Freylich ist ja wol der einige GOttes Sohn / der Bräutigam Christus JEsus / der Anfang

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Zitationshilfe: Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704/24>, abgerufen am 21.11.2024.