Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.Das andere Capitel. ART. VI. SECT. XXXVIII. sichern. 6. Wo er nun solches gelds ohne der seinigen mangel entrathen kan/und will es an arme anwenden (wie der selige Herr Beckman in Hamburg gethan) kan ihm solches niemand wehren/ noch hat er sich/ wo er nur sonsten sich vorsichtig bezeuget/ und nach Matth. 6. alles/ was einiges pralens ziemli- chen schein hätte/ sorgfältig verhütet/ das jenige anfechten zu lassen/ wann die welt nach ihrer art das gute übel beurtheilet/ dann sie kan nicht anders/ hingegen muß sie uns damit von dem jenigen nicht abbringen/ was wir nach reiff- licher überlegung das thunlichste und beste befunden haben. Nun der HErr ge- be uns wie in diesem also in allen andern stücken/ was seines willens/ und seiner ehr das gemässeste seye/ zu erkennen/ zu folgen und seines schutzes uns dabey zuge- trösten/ daran es uns auch nicht manglen solle. Dem hertzlichen wunsch/ daß doch dermaleins der HErr den jammer seines Zions ansehen/ und auff ihm bekante art alles bessern/ sonderlich aber schaffen wolle/ daß man getroster lehren möchte/ setze ich mein Amen bey: und versichere/ es seye dieses auch mein innbrünstiges und tägliches verlangen und seufftzen zu GOTT/ so dann daß mir unzweiffelich seye/ derselbe werde das ie läuger ie mehr über hand nehmende seuffzen/ seiner zerstreuten kinder/ nach solcher hülffe bald vor sein angesicht kommen las- sen/ und sie also in einer kürtze retten zum preiß seiner ewigen güte/ weißheit und warheit. etc. 1690. Das andere Capitel. ART. VI. SECT. XXXVIII. ſichern. 6. Wo er nun ſolches gelds ohne der ſeinigen mangel entrathen kan/und will es an arme anwenden (wie der ſelige Herr Beckman in Hamburg gethan) kan ihm ſolches niemand wehren/ noch hat er ſich/ wo er nur ſonſten ſich vorſichtig bezeuget/ und nach Matth. 6. alles/ was einiges pralens ziemli- chen ſchein haͤtte/ ſorgfaͤltig verhuͤtet/ das jenige anfechten zu laſſen/ wann die welt nach ihrer art das gute uͤbel beurtheilet/ dann ſie kan nicht anders/ hingegen muß ſie uns damit von dem jenigen nicht abbringen/ was wir nach reiff- licher uͤberlegung das thunlichſte und beſte befunden haben. Nun der HErr ge- be uns wie in dieſem alſo in allen andern ſtuͤcken/ was ſeines willens/ und ſeiner ehr das gemaͤſſeſte ſeye/ zu erkennen/ zu folgen und ſeines ſchutzes uns dabey zuge- troͤſten/ daran es uns auch nicht manglen ſolle. Dem hertzlichen wunſch/ daß doch dermaleins der HErr den jammer ſeines Zions anſehen/ und auff ihm bekante art alles beſſern/ ſonderlich aber ſchaffen wolle/ daß man getroſter lehren moͤchte/ ſetze ich mein Amen bey: und verſichere/ es ſeye dieſes auch mein innbruͤnſtiges und taͤgliches verlangen und ſeufftzen zu GOTT/ ſo dann daß mir unzweiffelich ſeye/ derſelbe werde das ie laͤuger ie mehr uͤber hand nehmende ſeuffzen/ ſeiner zerſtreuten kinder/ nach ſolcher huͤlffe bald vor ſein angeſicht kommen laſ- ſen/ und ſie alſo in einer kuͤrtze retten zum preiß ſeiner ewigen guͤte/ weißheit und warheit. ꝛc. 1690. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f1124" n="324"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das andere Capitel. <hi rendition="#aq">ART. VI. SECT. XXXVIII.</hi></hi></fw><lb/> ſichern. 6. Wo er nun ſolches gelds ohne der ſeinigen mangel entrathen kan/<lb/> und will es an arme anwenden (wie der ſelige Herr <hi rendition="#fr">Beckman</hi> in Hamburg<lb/> gethan) kan ihm ſolches niemand wehren/ noch hat er ſich/ wo er nur ſonſten<lb/> ſich vorſichtig bezeuget/ und nach Matth. 6. alles/ was einiges pralens ziemli-<lb/> chen ſchein haͤtte/ ſorgfaͤltig verhuͤtet/ das jenige anfechten zu laſſen/<lb/> wann die welt nach ihrer art das gute uͤbel beurtheilet/ dann ſie kan nicht anders/<lb/> hingegen muß ſie uns damit von dem jenigen nicht abbringen/ was wir nach reiff-<lb/> licher uͤberlegung das thunlichſte und beſte befunden haben. Nun der HErr ge-<lb/> be uns wie in dieſem alſo in allen andern ſtuͤcken/ was ſeines willens/ und ſeiner<lb/> ehr das gemaͤſſeſte ſeye/ zu erkennen/ zu folgen und ſeines ſchutzes uns dabey zuge-<lb/> troͤſten/ daran es uns auch nicht manglen ſolle. Dem hertzlichen wunſch/ daß doch<lb/> dermaleins der HErr den jammer ſeines Zions anſehen/ und auff ihm bekante<lb/> art alles beſſern/ ſonderlich aber ſchaffen wolle/ daß man getroſter lehren moͤchte/<lb/> ſetze ich mein <hi rendition="#fr">Amen</hi> bey: und verſichere/ es ſeye dieſes auch mein innbruͤnſtiges<lb/> und taͤgliches verlangen und ſeufftzen zu GOTT/ ſo dann daß mir unzweiffelich<lb/> ſeye/ derſelbe werde das ie laͤuger ie mehr uͤber hand nehmende ſeuffzen/ ſeiner<lb/><hi rendition="#c">zerſtreuten kinder/ nach ſolcher huͤlffe bald vor ſein angeſicht kommen laſ-<lb/> ſen/ und ſie alſo in einer kuͤrtze retten zum preiß ſeiner ewigen guͤte/<lb/> weißheit und warheit. ꝛc. 1690.</hi></p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [324/1124]
Das andere Capitel. ART. VI. SECT. XXXVIII.
ſichern. 6. Wo er nun ſolches gelds ohne der ſeinigen mangel entrathen kan/
und will es an arme anwenden (wie der ſelige Herr Beckman in Hamburg
gethan) kan ihm ſolches niemand wehren/ noch hat er ſich/ wo er nur ſonſten
ſich vorſichtig bezeuget/ und nach Matth. 6. alles/ was einiges pralens ziemli-
chen ſchein haͤtte/ ſorgfaͤltig verhuͤtet/ das jenige anfechten zu laſſen/
wann die welt nach ihrer art das gute uͤbel beurtheilet/ dann ſie kan nicht anders/
hingegen muß ſie uns damit von dem jenigen nicht abbringen/ was wir nach reiff-
licher uͤberlegung das thunlichſte und beſte befunden haben. Nun der HErr ge-
be uns wie in dieſem alſo in allen andern ſtuͤcken/ was ſeines willens/ und ſeiner
ehr das gemaͤſſeſte ſeye/ zu erkennen/ zu folgen und ſeines ſchutzes uns dabey zuge-
troͤſten/ daran es uns auch nicht manglen ſolle. Dem hertzlichen wunſch/ daß doch
dermaleins der HErr den jammer ſeines Zions anſehen/ und auff ihm bekante
art alles beſſern/ ſonderlich aber ſchaffen wolle/ daß man getroſter lehren moͤchte/
ſetze ich mein Amen bey: und verſichere/ es ſeye dieſes auch mein innbruͤnſtiges
und taͤgliches verlangen und ſeufftzen zu GOTT/ ſo dann daß mir unzweiffelich
ſeye/ derſelbe werde das ie laͤuger ie mehr uͤber hand nehmende ſeuffzen/ ſeiner
zerſtreuten kinder/ nach ſolcher huͤlffe bald vor ſein angeſicht kommen laſ-
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