Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 2. Halle (Saale), 1701.ARTIC. II. SECTIO. XVIII. maaß ertheilen/ und demselben ungehinderter abzuwarten gelegenheit be-schehren wird. Zu welchem allem das liecht und krafft von oben von grund der seelen anwünsche. 1700. SECTIO XVIII. Wegen eines Predigers/ der die versuchung Christi nur innerlich gewesen zu seyn gepredigt/ und eine ange- fochtene überreden wollen/ daß es keine teufflische anfechtungen wären. DAs mir großgünst. communicirte/ betreffende einige beschwehrden als E e e e e 3
ARTIC. II. SECTIO. XVIII. maaß ertheilen/ und demſelben ungehinderter abzuwarten gelegenheit be-ſchehren wird. Zu welchem allem das liecht und krafft von oben von grund der ſeelen anwuͤnſche. 1700. SECTIO XVIII. Wegen eines Predigers/ der die verſuchung Chriſti nur innerlich geweſen zu ſeyn gepredigt/ und eine ange- fochtene uͤberreden wollen/ daß es keine teuffliſche anfechtungen waͤren. DAs mir großguͤnſt. communicirte/ betreffende einige beſchwehrden als E e e e e 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0781" n="773"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ARTIC</hi>. II. <hi rendition="#g">SECTIO</hi>. XVIII.</hi></hi></fw><lb/> maaß ertheilen/ und demſelben ungehinderter abzuwarten gelegenheit be-<lb/> ſchehren wird. Zu welchem allem das liecht und krafft von oben von grund<lb/> der ſeelen anwuͤnſche. 1700.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SECTIO</hi> XVIII.</hi><lb/> Wegen eines Predigers/ der die verſuchung Chriſti<lb/> nur innerlich geweſen zu ſeyn gepredigt/ und eine ange-<lb/> fochtene uͤberreden wollen/ daß es keine teuffliſche<lb/> anfechtungen waͤren.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>As mir großguͤnſt. <hi rendition="#aq">communici</hi>rte/ betreffende einige beſchwehrden<lb/> von <hi rendition="#aq">NN.</hi> gegen <hi rendition="#aq">Titium,</hi> habe mit fleiß durchleſen/ und in der furcht Got-<lb/> tes erwogen: Jſt mir zum allerfoͤrderſten leid/ daß ich vernehme/ daß<lb/> auch in ſolcher kirchen/ ſo mitten unter allerhand glaubens-genoſſen ſich be-<lb/> findet/ einige zwiſt entſtehen wollen/ woraus gemeiniglich vielerley aͤrgernuͤß<lb/> nach zu folgen pflegen. Hienechſt bekenne/ daß mit voͤlligem grund von der ſa-<lb/> che nicht reden noch urtheilen kan. Als der ich nicht nur allein <hi rendition="#aq">Titium</hi> und<lb/> deſſen erklaͤhrung/ wie er ſich verſtanden haben wolte/ nicht daruͤber gehoͤret/<lb/> ſondern auch nicht ausfuͤhrlich in dem geſchehenen bericht befinde/ wie ſeine<lb/> wort gelautet/ derer er ſich in der predigt ſolte gebrauchet haben; Nun iſt be-<lb/> kant/ wie offt ein und ander wort/ nachdem es geſetzet/ gebraucht/ und etwa<lb/> mit andern <hi rendition="#aq">limiti</hi>ret worden/ ein groſſes was den verſtand anlangt/ <hi rendition="#aq">importi</hi>-<lb/> ren/ und eine rede <hi rendition="#aq">gravi</hi>ren/ oder entſchuldigen kan. Daher ich mit gegenwaͤr-<lb/> tigen meinen nach begehren <hi rendition="#aq">communici</hi>renden gedancken weder <hi rendition="#aq">Titium</hi> noch<lb/> jemanden <hi rendition="#aq">præjudici</hi>ren mag. Was in dem uͤbrigen die ſache ſelbs/ und zwahr<lb/> erſtlich die materie von <hi rendition="#fr">der verſuchung Chriſti</hi> anlangt/ ſo geſtehe/ daß ich<lb/> ſelbs nicht deꝛ meinung bin/ welche wie berichtet von <hi rendition="#aq">Titio</hi> behauptet ſey woꝛ-<lb/> den/ als der ich dafuͤr achte/ daß der boͤſe feind auch euſſerlich zu dem HErrn<lb/> JEſu ſeye getreten/ ſeine verſuchung etwa unter anderer geſtalt vorgebracht/<lb/> auch den HErren in der that auff die zinne des tempels und den berg gefuͤh-<lb/> ret/ alſo dieſes alles/ wie es der buchſtabe mit ſich bringet/ in der wahrheit ge-<lb/> ſchehen/ nicht aber nur in einem geſicht/ ob geſchehe dergleichen/ dem HErren<lb/> vorgekommen ſeye. So pflege ich zu lehren oͤffentlich/ iſt auch meine meinung/<lb/> daß ich mich darinn nicht zu irren verſichert halte/ als wohin uns der einfaͤlti-<lb/> ge buchſtabe der ſchrifft fuͤhret/ von dem ich niemal/ und alſo auch hierinnen<lb/> nicht/ ohne die hoͤchſte urſachen abzuweichen noͤthig erachte. Jndeſſen iſt die<lb/> meinung/ welche ich aus geſchehener <hi rendition="#aq">communication</hi> vernehme/ von <hi rendition="#aq">Titio</hi><lb/> gelehret ſey worden/ alſo bewandt/ daß ſie nicht von ihm zuerſt auff die bahn<lb/> gebracht/ ſondern auch von einigen der alten beliebet/ von den unſerigen aber/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E e e e e 3</fw><fw place="bottom" type="catch">als</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [773/0781]
ARTIC. II. SECTIO. XVIII.
maaß ertheilen/ und demſelben ungehinderter abzuwarten gelegenheit be-
ſchehren wird. Zu welchem allem das liecht und krafft von oben von grund
der ſeelen anwuͤnſche. 1700.
SECTIO XVIII.
Wegen eines Predigers/ der die verſuchung Chriſti
nur innerlich geweſen zu ſeyn gepredigt/ und eine ange-
fochtene uͤberreden wollen/ daß es keine teuffliſche
anfechtungen waͤren.
DAs mir großguͤnſt. communicirte/ betreffende einige beſchwehrden
von NN. gegen Titium, habe mit fleiß durchleſen/ und in der furcht Got-
tes erwogen: Jſt mir zum allerfoͤrderſten leid/ daß ich vernehme/ daß
auch in ſolcher kirchen/ ſo mitten unter allerhand glaubens-genoſſen ſich be-
findet/ einige zwiſt entſtehen wollen/ woraus gemeiniglich vielerley aͤrgernuͤß
nach zu folgen pflegen. Hienechſt bekenne/ daß mit voͤlligem grund von der ſa-
che nicht reden noch urtheilen kan. Als der ich nicht nur allein Titium und
deſſen erklaͤhrung/ wie er ſich verſtanden haben wolte/ nicht daruͤber gehoͤret/
ſondern auch nicht ausfuͤhrlich in dem geſchehenen bericht befinde/ wie ſeine
wort gelautet/ derer er ſich in der predigt ſolte gebrauchet haben; Nun iſt be-
kant/ wie offt ein und ander wort/ nachdem es geſetzet/ gebraucht/ und etwa
mit andern limitiret worden/ ein groſſes was den verſtand anlangt/ importi-
ren/ und eine rede graviren/ oder entſchuldigen kan. Daher ich mit gegenwaͤr-
tigen meinen nach begehren communicirenden gedancken weder Titium noch
jemanden præjudiciren mag. Was in dem uͤbrigen die ſache ſelbs/ und zwahr
erſtlich die materie von der verſuchung Chriſti anlangt/ ſo geſtehe/ daß ich
ſelbs nicht deꝛ meinung bin/ welche wie berichtet von Titio behauptet ſey woꝛ-
den/ als der ich dafuͤr achte/ daß der boͤſe feind auch euſſerlich zu dem HErrn
JEſu ſeye getreten/ ſeine verſuchung etwa unter anderer geſtalt vorgebracht/
auch den HErren in der that auff die zinne des tempels und den berg gefuͤh-
ret/ alſo dieſes alles/ wie es der buchſtabe mit ſich bringet/ in der wahrheit ge-
ſchehen/ nicht aber nur in einem geſicht/ ob geſchehe dergleichen/ dem HErren
vorgekommen ſeye. So pflege ich zu lehren oͤffentlich/ iſt auch meine meinung/
daß ich mich darinn nicht zu irren verſichert halte/ als wohin uns der einfaͤlti-
ge buchſtabe der ſchrifft fuͤhret/ von dem ich niemal/ und alſo auch hierinnen
nicht/ ohne die hoͤchſte urſachen abzuweichen noͤthig erachte. Jndeſſen iſt die
meinung/ welche ich aus geſchehener communication vernehme/ von Titio
gelehret ſey worden/ alſo bewandt/ daß ſie nicht von ihm zuerſt auff die bahn
gebracht/ ſondern auch von einigen der alten beliebet/ von den unſerigen aber/
als
E e e e e 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |