Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.Das sechste Capitel. SECTIO XXIV. Streitigkeiten unter Theologis. WAs der Herr M. von den Herrn Theologis in Jena vermuthet/ will ich SECTIO XXV. Gegen mich ausgesprengte lästerungen und un- WAs meinen zustand anlangt/ ist mir zum vordersten leid vor liebe freun- oder
Das ſechſte Capitel. SECTIO XXIV. Streitigkeiten unter Theologis. WAs der Herr M. von den Herrn Theologis in Jena vermuthet/ will ich SECTIO XXV. Gegen mich ausgeſprengte laͤſterungen und un- WAs meinen zuſtand anlangt/ iſt mir zum vorderſten leid vor liebe freun- oder
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Das ſechſte Capitel.
SECTIO XXIV.
Streitigkeiten unter Theologis.
WAs der Herr M. von den Herrn Theologis in Jena vermuthet/ will ich
nicht hoffen/ daß in deroſelben auffrichtigkeit einiger verdacht zu ſetzen ſeye:
ob ich wohl mit denſelben keine particular freundſchafft habe. Aber bil-
lich ihre meriten an der kirchen ehre und reſpectire. Die neuen ſtreitigkeiten
zwiſchen den beyden beruͤhmten Herren Theologis zu Wittenberg ſind
mir zuvernehmen ſehr leid. Haͤtte gehofft/ daß durch die Churfl. geſchehene recon-
ciliation aller zwiſt auffgehoben ſeyn. Der HERR erbarme ſich ſeiner armen
kirchen. Wenn wir Theologi uns der maſſen werden untereinander beiſſen und
erzancken; auch uͤber ſolche dinge/ die den grund des glaubens nicht beruͤhren/
ſtreiten/ daß einer den andern ſchwerer irrthume daruͤber beſchuldiget/ auch ieder
haben wird wollen/ daß der andere gerad muͤſſe reden/ wie ihm beliebt/ ſo wirds
nicht nur gefaͤhrliche ſpaltung geben/ ſondern verſtaͤndige und ihres heyls begierige
Chriſten/ politici und einfaͤltige/ werden anfangen einen eckel an allen ſol-
chen dingen haben/ alles in verdacht zunehmen/ woruͤber alſo geſtritten wird/ und
wiederum allein zu der Schrifft ſich verfuͤgen/ nichts mehr noch anders zu glauben
als was und wie es in der unſtreitigen Schrifft ſtehet und befindlich iſt. Die ſa-
che muͤſſen wir GOtt befehlen/ was wir nicht zu aͤndern vermoͤgen. 2. April.
1677.
SECTIO XXV.
Gegen mich ausgeſprengte laͤſterungen und un-
warheiten. Tractat vom Geiſtlichen
Prieſterthum.
WAs meinen zuſtand anlangt/ iſt mir zum vorderſten leid vor liebe freun-
de/ die meinetwegen ohne noth offters in betruͤbnuͤß gebracht werden/ und
in ſorgen ſtehen. So dann vor ſo viele/ die mit ſolchen ſchrecklichen calu-
mniis ſich an GOtt und dem nechſten grauſam verſundigen. Jch habe die tage
meines lebens wol viele calumnien gehoͤret/ aber ſo unverſchaͤmt nicht/ wie eine
zeitlang der ſatan gegen mich und andere fromme mit mir in genauerer freundſchaft
ſtehende Chriſten gewuͤtet hat. Maſſen alle dem Herrn S. erzehlte/ und mir
wiederum bedeutete dinge pur lautere unwarheiten ſind; Dann unwarheit iſts/
daß mir das allerwenigſte in meinem hauß oder des meinigen jemahlen ſecretiret,
oder
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