Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.

Bild:
<< vorherige Seite
ARTIC. I. DISTINCTIO. III. SECTIO. I.
dien. Dieser nutzes. Geistlicher hochmuth. Academische grade. All-
gemeine klage der Propheten/ ob zu wiederhohlen. Ob einige auszunehmen.
Anderer Theologorum freundschafft. Worzu sie nütze. Ubergang zu
den creutzträgern. Lutherus. Arend. Babel allein. Rom mit dessen an-
hang. Meine studia Heraldica. I. Botkius. Herm. Jungius. Gifft-
heil. Trappe. Kuhlman. Jac. Böhme. Verlangen der Gewißheit über
ihn. M. Holtzhausen. Ob man aus Luthero einen abgott mache. Meine
gedancken über unseren ietzigen zustand. Welcherley mittel müssen vorge-
schlagen werden. Was noch auszurichten. Ob etwas vergeblich zu ver-
suchen. Annehmung der noth der armen. Jsrael in der wüsten. Ob die
Ungern und Reformirten in Franckreich verlassen werden.
45. Uber den S. todt Hertzog Moritzen zu Sachsen Zeitz.
46. Nothwendigkeit der einigkeit der Christen/ sonderlich Theologorum.
47. Als in Straßburg an statt des abgenommenen Münsters die prediger kirche
zum Evangelischen Gottesdienst beqvem gemacht worden.
48. Von meiner unschuld.
SECTIO I.

Wie ich zu Steph. Praetorio, Statio, Andr. Cra-
mero
gekommen. Lehr de exhibita salute. Dilfelds vor-
nehmen gegen mich. Unterscheid/ aus was
principio die
gottseligkeit getrieben werde. Mein
methodus aus
dem Evangelio und Glauben.

DJeses erfreuet mich noch so viel hertzlicher daß es eine so liebe und heilige lehr/
de salute in Christo exhibita, gewesen/ wodurch bey meinem liebsten
Bruder die erste liebe gegen mich/ durch denselben aber in dem Christ-
fürstlichen gemüth/ eine solche zuneigung erwecket seye worden. Hierbey hof-
fe ich/ es werde nicht entgegen seyn von mir mit mehrerem zuvernehmen/ wie
mirs wegen Praetorii oder Statii Buch gegangen. Jch hatte durch GOttes
gnad die lehr selbst/ wie uns die seligkeit in Christo geschencket sey/ dem grund
nach gefasset/ wie der sel. Hr. D. Dannhauer, als mein Praeceptor, solche getrieben/
wie er sonderlich in seiner Hodosoph. p. 1404. davon handelt/ und sagt daß die
seeligkeit in diesem leben/ und wie sie dort seyn werde/ nicht specie differiren
sondern gradu, apparitione: daraus er auch ein kräfftig argument wieder die
merita operum ziehet. Jedoch gestehe ich gern/ daß ich damahlen/ als dem

Luthe-
Uu 2
ARTIC. I. DISTINCTIO. III. SECTIO. I.
dien. Dieſer nutzes. Geiſtlicher hochmuth. Academiſche grade. All-
gemeine klage der Propheten/ ob zu wiederhohlen. Ob einige auszunehmen.
Anderer Theologorum freundſchafft. Worzu ſie nuͤtze. Ubergang zu
den creutztraͤgern. Lutherus. Arend. Babel allein. Rom mit deſſen an-
hang. Meine ſtudia Heraldica. I. Botkius. Herm. Jungius. Gifft-
heil. Trappe. Kuhlman. Jac. Boͤhme. Verlangen der Gewißheit uͤber
ihn. M. Holtzhauſen. Ob man aus Luthero einen abgott mache. Meine
gedancken uͤber unſeren ietzigen zuſtand. Welcherley mittel muͤſſen vorge-
ſchlagen werden. Was noch auszurichten. Ob etwas vergeblich zu ver-
ſuchen. Annehmung der noth der armen. Jſrael in der wuͤſten. Ob die
Ungern und Reformirten in Franckreich verlaſſen werden.
45. Uber den S. todt Hertzog Moritzen zu Sachſen Zeitz.
46. Nothwendigkeit der einigkeit der Chriſten/ ſonderlich Theologorum.
47. Als in Straßburg an ſtatt des abgenommenen Muͤnſters die prediger kirche
zum Evangeliſchen Gottesdienſt beqvem gemacht worden.
48. Von meiner unſchuld.
SECTIO I.

Wie ich zu Steph. Prætorio, Statio, Andr. Cra-
mero
gekommen. Lehr de exhibita ſalute. Dilfelds vor-
nehmen gegen mich. Unterſcheid/ aus was
principio die
gottſeligkeit getrieben werde. Mein
methodus aus
dem Evangelio und Glauben.

DJeſes erfreuet mich noch ſo viel heꝛtzlicher daß es eine ſo liebe und heilige lehꝛ/
de ſalute in Chriſto exhibita, geweſen/ wodurch bey meinem liebſten
Bruder die erſte liebe gegen mich/ durch denſelben aber in dem Chriſt-
fuͤrſtlichen gemuͤth/ eine ſolche zuneigung erwecket ſeye worden. Hierbey hof-
fe ich/ es werde nicht entgegen ſeyn von mir mit mehrerem zuvernehmen/ wie
mirs wegen Prætorii oder Statii Buch gegangen. Jch hatte durch GOttes
gnad die lehr ſelbſt/ wie uns die ſeligkeit in Chriſto geſchencket ſey/ dem grund
nach gefaſſet/ wie der ſel. Hr. D. Dannhauer, als mein Præceptor, ſolche getrieben/
wie er ſonderlich in ſeiner Hodoſoph. p. 1404. davon handelt/ und ſagt daß die
ſeeligkeit in dieſem leben/ und wie ſie dort ſeyn werde/ nicht ſpecie differiren
ſondern gradu, apparitione: daraus er auch ein kraͤfftig argument wieder die
merita operum ziehet. Jedoch geſtehe ich gern/ daß ich damahlen/ als dem

Luthe-
Uu 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <item><pb facs="#f0357" n="339"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">ARTIC. I. DISTINCTIO. III. SECTIO. I.</hi></fw><lb/>
dien. Die&#x017F;er nutzes. Gei&#x017F;tlicher hochmuth. Academi&#x017F;che grade. All-<lb/>
gemeine klage der Propheten/ ob zu wiederhohlen. Ob einige auszunehmen.<lb/>
Anderer <hi rendition="#aq">Theologorum</hi> freund&#x017F;chafft. Worzu &#x017F;ie nu&#x0364;tze. Ubergang zu<lb/>
den creutztra&#x0364;gern. Lutherus. Arend. Babel allein. Rom mit de&#x017F;&#x017F;en an-<lb/>
hang. Meine <hi rendition="#aq">&#x017F;tudia Heraldica. I. Botkius. Herm. Jungius.</hi> Gifft-<lb/>
heil. Trappe. Kuhlman. Jac. Bo&#x0364;hme. Verlangen der Gewißheit u&#x0364;ber<lb/>
ihn. <hi rendition="#aq">M.</hi> Holtzhau&#x017F;en. Ob man aus Luthero einen abgott mache. Meine<lb/>
gedancken u&#x0364;ber un&#x017F;eren ietzigen zu&#x017F;tand. Welcherley mittel mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en vorge-<lb/>
&#x017F;chlagen werden. Was noch auszurichten. Ob etwas vergeblich zu ver-<lb/>
&#x017F;uchen. Annehmung der noth der armen. J&#x017F;rael in der wu&#x0364;&#x017F;ten. Ob die<lb/>
Ungern und Reformirten in Franckreich verla&#x017F;&#x017F;en werden.</item><lb/>
            <item>45. Uber den S. todt Hertzog Moritzen zu Sach&#x017F;en Zeitz.</item><lb/>
            <item>46. Nothwendigkeit der einigkeit der Chri&#x017F;ten/ &#x017F;onderlich <hi rendition="#aq">Theologorum.</hi></item><lb/>
            <item>47. Als in Straßburg an &#x017F;tatt des abgenommenen Mu&#x0364;n&#x017F;ters die prediger kirche<lb/>
zum Evangeli&#x017F;chen Gottesdien&#x017F;t beqvem gemacht worden.</item><lb/>
            <item>48. Von meiner un&#x017F;chuld.</item>
          </list><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SECTIO</hi> I.</hi> </head><lb/>
            <argument>
              <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Wie ich zu</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Steph. Prætorio, Statio, Andr. Cra-<lb/>
mero</hi> </hi> <hi rendition="#fr">gekommen. Lehr</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">de exhibita &#x017F;alute.</hi> </hi> <hi rendition="#fr">Dilfelds vor-<lb/>
nehmen gegen mich. Unter&#x017F;cheid/ aus was</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">principio</hi> </hi> <hi rendition="#fr">die<lb/>
gott&#x017F;eligkeit getrieben werde. Mein</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">methodus</hi> </hi> <hi rendition="#fr">aus<lb/>
dem Evangelio und Glauben.</hi> </hi> </p>
            </argument><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Je&#x017F;es erfreuet mich noch &#x017F;o viel he&#xA75B;tzlicher daß es eine &#x017F;o liebe und heilige leh&#xA75B;/<lb/><hi rendition="#aq">de &#x017F;alute in Chri&#x017F;to exhibita,</hi> gewe&#x017F;en/ wodurch bey meinem lieb&#x017F;ten<lb/>
Bruder die er&#x017F;te liebe gegen mich/ durch den&#x017F;elben aber in dem Chri&#x017F;t-<lb/>
fu&#x0364;r&#x017F;tlichen gemu&#x0364;th/ eine &#x017F;olche zuneigung erwecket &#x017F;eye worden. Hierbey hof-<lb/>
fe ich/ es werde nicht entgegen &#x017F;eyn von mir mit mehrerem zuvernehmen/ wie<lb/>
mirs wegen <hi rendition="#aq">Prætorii</hi> oder <hi rendition="#aq">Statii</hi> Buch gegangen. Jch hatte durch GOttes<lb/>
gnad die lehr &#x017F;elb&#x017F;t/ wie uns die &#x017F;eligkeit in Chri&#x017F;to ge&#x017F;chencket &#x017F;ey/ dem grund<lb/>
nach gefa&#x017F;&#x017F;et/ wie der &#x017F;el. Hr. <hi rendition="#aq">D. Dannhauer,</hi> als mein <hi rendition="#aq">Præceptor,</hi> &#x017F;olche getrieben/<lb/>
wie er &#x017F;onderlich in &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Hodo&#x017F;oph. p. 1404.</hi> davon handelt/ und &#x017F;agt daß die<lb/>
&#x017F;eeligkeit in die&#x017F;em leben/ und wie &#x017F;ie dort &#x017F;eyn werde/ nicht <hi rendition="#aq">&#x017F;pecie differir</hi>en<lb/>
&#x017F;ondern <hi rendition="#aq">gradu, apparitione:</hi> daraus er auch ein kra&#x0364;fftig <hi rendition="#aq">argument</hi> wieder die<lb/><hi rendition="#aq">merita operum</hi> ziehet. Jedoch ge&#x017F;tehe ich gern/ daß ich damahlen/ als dem<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Uu 2</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Luthe-</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[339/0357] ARTIC. I. DISTINCTIO. III. SECTIO. I. dien. Dieſer nutzes. Geiſtlicher hochmuth. Academiſche grade. All- gemeine klage der Propheten/ ob zu wiederhohlen. Ob einige auszunehmen. Anderer Theologorum freundſchafft. Worzu ſie nuͤtze. Ubergang zu den creutztraͤgern. Lutherus. Arend. Babel allein. Rom mit deſſen an- hang. Meine ſtudia Heraldica. I. Botkius. Herm. Jungius. Gifft- heil. Trappe. Kuhlman. Jac. Boͤhme. Verlangen der Gewißheit uͤber ihn. M. Holtzhauſen. Ob man aus Luthero einen abgott mache. Meine gedancken uͤber unſeren ietzigen zuſtand. Welcherley mittel muͤſſen vorge- ſchlagen werden. Was noch auszurichten. Ob etwas vergeblich zu ver- ſuchen. Annehmung der noth der armen. Jſrael in der wuͤſten. Ob die Ungern und Reformirten in Franckreich verlaſſen werden. 45. Uber den S. todt Hertzog Moritzen zu Sachſen Zeitz. 46. Nothwendigkeit der einigkeit der Chriſten/ ſonderlich Theologorum. 47. Als in Straßburg an ſtatt des abgenommenen Muͤnſters die prediger kirche zum Evangeliſchen Gottesdienſt beqvem gemacht worden. 48. Von meiner unſchuld. SECTIO I. Wie ich zu Steph. Prætorio, Statio, Andr. Cra- mero gekommen. Lehr de exhibita ſalute. Dilfelds vor- nehmen gegen mich. Unterſcheid/ aus was principio die gottſeligkeit getrieben werde. Mein methodus aus dem Evangelio und Glauben. DJeſes erfreuet mich noch ſo viel heꝛtzlicher daß es eine ſo liebe und heilige lehꝛ/ de ſalute in Chriſto exhibita, geweſen/ wodurch bey meinem liebſten Bruder die erſte liebe gegen mich/ durch denſelben aber in dem Chriſt- fuͤrſtlichen gemuͤth/ eine ſolche zuneigung erwecket ſeye worden. Hierbey hof- fe ich/ es werde nicht entgegen ſeyn von mir mit mehrerem zuvernehmen/ wie mirs wegen Prætorii oder Statii Buch gegangen. Jch hatte durch GOttes gnad die lehr ſelbſt/ wie uns die ſeligkeit in Chriſto geſchencket ſey/ dem grund nach gefaſſet/ wie der ſel. Hr. D. Dannhauer, als mein Præceptor, ſolche getrieben/ wie er ſonderlich in ſeiner Hodoſoph. p. 1404. davon handelt/ und ſagt daß die ſeeligkeit in dieſem leben/ und wie ſie dort ſeyn werde/ nicht ſpecie differiren ſondern gradu, apparitione: daraus er auch ein kraͤfftig argument wieder die merita operum ziehet. Jedoch geſtehe ich gern/ daß ich damahlen/ als dem Luthe- Uu 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/357
Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/357>, abgerufen am 22.11.2024.