Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.ARTIC. I. DISTINCTIO III. SECTIO XIII. dern. Deroselben überlasse es noch ferner getrost/ als versichert/ daß weilich nichts des meinigen dabey suche noch praetendire/ in der welt etwas zu seyn oder zu haben/ mirs auch nicht fehlen könne/ und solte ich alles dabey auffsetzen und verliehren müssen/ welches ich vor keinen verlust achten werde. Der HErre gebe mir nur in allen seinen willen zuerkennen/ und ohne anse- hung dessen/ was ich dorten zu hoffen oder zu förchten habe/ denselben getrost zu thun. 10. Jul. 1680. SECTIO XIV. Von einigen vorschlägen der besserung/ sonder- ES hat mich sein schreiben von hertzen erfreuet/ so wohl daß aus dem- haben Ddd 2
ARTIC. I. DISTINCTIO III. SECTIO XIII. dern. Deroſelben uͤberlaſſe es noch ferner getroſt/ als verſichert/ daß weilich nichts des meinigen dabey ſuche noch prætendire/ in der welt etwas zu ſeyn oder zu haben/ mirs auch nicht fehlen koͤnne/ und ſolte ich alles dabey auffſetzen und verliehren muͤſſen/ welches ich vor keinen verluſt achten werde. Der HErre gebe mir nur in allen ſeinen willen zuerkennen/ und ohne anſe- hung deſſen/ was ich dorten zu hoffen oder zu foͤrchten habe/ denſelben getroſt zu thun. 10. Jul. 1680. SECTIO XIV. Von einigen vorſchlaͤgen der beſſerung/ ſonder- ES hat mich ſein ſchreiben von hertzen erfreuet/ ſo wohl daß aus dem- haben Ddd 2
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ARTIC. I. DISTINCTIO III. SECTIO XIII.
dern. Deroſelben uͤberlaſſe es noch ferner getroſt/ als verſichert/ daß weil
ich nichts des meinigen dabey ſuche noch prætendire/ in der welt etwas zu
ſeyn oder zu haben/ mirs auch nicht fehlen koͤnne/ und ſolte ich alles dabey
auffſetzen und verliehren muͤſſen/ welches ich vor keinen verluſt achten werde.
Der HErre gebe mir nur in allen ſeinen willen zuerkennen/ und ohne anſe-
hung deſſen/ was ich dorten zu hoffen oder zu foͤrchten habe/ denſelben getroſt
zu thun. 10. Jul. 1680.
SECTIO XIV.
Von einigen vorſchlaͤgen der beſſerung/ ſonder-
lich in erziehung der kinder. Catechismus examina. Con-
firmation. Ob gnug/ an der jugend zuarbeiten? Ob die
reformation ohne die obrigkeit anzuſtellen. Gefahr
von dem Pabſtthumb.
ES hat mich ſein ſchreiben von hertzen erfreuet/ ſo wohl daß aus dem-
ſelben die hertzliche intention, GOtt treulich zu dienen und an der kir-
chen beſſerung zu arbeiten/ verſtanden habe/ als auch durch das bey
gelegte MSC. worin die ſache weiter ausgefuͤhret/ mehr bekraͤfftiget worden
bin/ ſo dann wiederum an demſelbigen einen treuen zuverlaͤßigen freunde zu
gewinnen/ welche mir ſo viel angenehmer billig ſeyn ſollen/ als mehrere gemuͤ-
ther durch allerhand calumnien und laͤſterungen von mir von einigen zeiten
abgewendet und eingenommen worden ſind. Jch erkenne auch mit demſel-
ben/ daß freylich an dem mangel der jugend und dero erziehung/ ob zwar
nicht bloß dahin alles/ dannoch ein ſo groſſes/ gelegen ſeye/ daß wo ſolchem
uͤbel nachdruͤcklich geholffen werden moͤchte/ dardurch die gantze kirche herr-
lichen nutzen und beſſerung haben wuͤrde. Alſo mit wenigem meine einfaͤlti-
ge gedancken nach begehren auf ſolche pia cogitata zu eroͤffnen/ ſo finde die
klagen gerecht und hertzlich/ die vorſtellung/ wo von das uͤbel herkomme/ ver-
nuͤnfftig und deutlich/ die beſſerungs-mittel gut und heilſam/ alſo daß ich nicht
von jeglichen wider zuhandlen/ und meinen conſenſum in ieden abſonderlich
zubezeugen/ noͤthig achte. Sonderlich erkenne ich gern/ was die verbeſſe-
rung der ſchulen anlangt/ daß ich davon weniger verſtehe/ als daß ich
gruͤndlich von ſolcher materie zuurtheilen vermoͤchte. Vielleicht aber mag
Herr Grabovii arbeit in ſeinen paræneſibus, ſo vor einem jahr ausgegangen/
und mich wohl inniglich vergnuͤgt haben/ etwas nuͤtzliches hiezu bey getragen
haben
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