Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 4. 3. Aufl. Halle (Saale), 1715.

Bild:
<< vorherige Seite

ARTIC. V. SECT XXIV.
verlangten, so finde ich im nachdencken derselben zwo: die eine gehet alle an, daß
nemlich der glaube, der uns gerecht und selig macht, (wie er dann freylich das eini-
ge mittel unsrer seite ist) keine müßige und unfruchtbare einbildung des menschli-
chen hertzens, sondern eine solche göttliche wirckung seye, welche bey keinem men-
schen sich finden könne, der noch der sünden dienet, ja welche nach 1. Joh. 2, 3. 4.
einen eyffrigen fleiß in denselben erwecke, die göttliche gebote zu halten, und also
auch sich selbst zu verleugnen, sein creutz innerlich und äuserlich auf sich zu nehmen,
und Christo recht nachzufolgen: Wer sich also hiezu, welches durch des heil. Geistes
beystand wiedergebohrnen kindern GOTTes, ohnerachtet ihrer menschlichen
schwachheit, müglich seyn muß, nicht resolviren, sondern noch die freyheit mit
der welt mitzumachen behalten wolle, bey dem seye kein wahrer glaube, und dem-
selben möge dann seine fleischliche einbildung, die er sich von Christo ohne den hei-
ligen Geist macht, und solche vor den göttlichen glauben hält, zur seligkeit nicht helf-
fen, seye auch ohne solchen wahren glauben, getaufft seyn, predigt hören, abso-
lution
und abendmahl empfangen, beten, singen, und alles äuserliche vergebens,
alldieweil in Christo JEsu nichts gilt, als der glaube, so durch die liebe thätig ist.
Die andere lehre, welche sonderlich einige fleischliche amts genossen so sehr an mir
eckeln, ist, daß ein prediger vor allen andern christen der welt und ihm selbs absterben,
in seinem gantzen leben und amt nicht seine ehre, nutzen, lust und bequemlichkeit,
sondern Christi ehre und der kirchen erbauung aufrichtig suchen, dahero mit dem le-
ben so viel als mit der lehr frucht zu schaffen trachten müsse: welcher solches nicht thue,
sondern entweder auch mit äusserlichen sünden, oder doch mit einem solchen leben, da
die zuhörer wahrnehmen können, es seye ihm nicht lauterlich über alles um GOtt,
sondern um etwas in der welt, zu thun, diese ärgert, der seye nicht werth in solchem
heiligen amt zu stehen, schlage ein grosses stück der sonsten nötigen erbauung zu bo-
den, und weil er kein tüchtiges werckzeuge des heiligen Geistes ist, obwol das wort
GOttes an sich seine krafft behält, könne er dennoch sein amt nicht so fruchtbarlich
führen als es seyn solte. Sind demnach einige theses, welche diejenige, so mit
Spenerianern um sich werffen, dabey in dem sinn haben, so sorge ich, es seyen die-
se, als die ich stäts treibe, und wol weiß, daß man wenig danck damit verdienet.
Wolte man mich aber um derselben willen zu einem anfänger einer sonderbaren
secte machen, halte ich solches vor einen der grösten schimpffe unseren kirchen, als
hätte sie diese göttliche wahrheiten, welche ich davor erkenne, bisher nicht gelehret,
sondern es wäre solches itzt etwas sonder- und neuerliches von mir, da doch alle der-
selben rechtschaffene lehrer solche eben so wol mit mir behauptet haben und noch be-
haupten: nur daß man nach bewandnüß der zeit und gelegenheit etwa von einer
materie öffter und ausführlicher als der andern handeln mag. Jndessen muß ich
mit gedult den mißbrauch solches meines namens tragen, bete auch GOtt, daß
ers solchen leuten vergeben, diese seine wahrheit aber, aus dero haß solches herkom-

met
f f f f 3

ARTIC. V. SECT XXIV.
verlangten, ſo finde ich im nachdencken derſelben zwo: die eine gehet alle an, daß
nemlich der glaube, der uns gerecht und ſelig macht, (wie er dann freylich das eini-
ge mittel unſrer ſeite iſt) keine muͤßige und unfruchtbare einbildung des menſchli-
chen hertzens, ſondern eine ſolche goͤttliche wirckung ſeye, welche bey keinem men-
ſchen ſich finden koͤnne, der noch der ſuͤnden dienet, ja welche nach 1. Joh. 2, 3. 4.
einen eyffrigen fleiß in denſelben erwecke, die goͤttliche gebote zu halten, und alſo
auch ſich ſelbſt zu verleugnen, ſein creutz innerlich und aͤuſerlich auf ſich zu nehmen,
und Chriſto recht nachzufolgen: Wer ſich alſo hiezu, welches durch des heil. Geiſtes
beyſtand wiedergebohrnen kindern GOTTes, ohnerachtet ihrer menſchlichen
ſchwachheit, muͤglich ſeyn muß, nicht reſolviren, ſondern noch die freyheit mit
der welt mitzumachen behalten wolle, bey dem ſeye kein wahrer glaube, und dem-
ſelben moͤge dann ſeine fleiſchliche einbildung, die er ſich von Chriſto ohne den hei-
ligen Geiſt macht, und ſolche vor den goͤttlichen glauben haͤlt, zur ſeligkeit nicht helf-
fen, ſeye auch ohne ſolchen wahren glauben, getaufft ſeyn, predigt hoͤren, abſo-
lution
und abendmahl empfangen, beten, ſingen, und alles aͤuſerliche vergebens,
alldieweil in Chriſto JEſu nichts gilt, als der glaube, ſo durch die liebe thaͤtig iſt.
Die andere lehre, welche ſonderlich einige fleiſchliche amts genoſſen ſo ſehr an mir
eckeln, iſt, daß ein prediger vor allen andern chriſten der welt und ihm ſelbs abſteꝛben,
in ſeinem gantzen leben und amt nicht ſeine ehre, nutzen, luſt und bequemlichkeit,
ſondern Chriſti ehre und der kirchen erbauung aufrichtig ſuchen, dahero mit dem le-
ben ſo viel als mit deꝛ lehr fꝛucht zu ſchaffen tꝛachten muͤſſe: welcheꝛ ſolches nicht thue,
ſondern entweder auch mit aͤuſſerlichen ſuͤnden, oder doch mit einem ſolchen leben, da
die zuhoͤrer wahrnehmen koͤnnen, es ſeye ihm nicht lauterlich uͤber alles um GOtt,
ſondern um etwas in der welt, zu thun, dieſe aͤrgert, der ſeye nicht werth in ſolchem
heiligen amt zu ſtehen, ſchlage ein groſſes ſtuͤck der ſonſten noͤtigen erbauung zu bo-
den, und weil er kein tuͤchtiges werckzeuge des heiligen Geiſtes iſt, obwol das wort
GOttes an ſich ſeine krafft behaͤlt, koͤnne er dennoch ſein amt nicht ſo fruchtbarlich
fuͤhren als es ſeyn ſolte. Sind demnach einige theſes, welche diejenige, ſo mit
Spenerianern um ſich werffen, dabey in dem ſinn haben, ſo ſorge ich, es ſeyen die-
ſe, als die ich ſtaͤts treibe, und wol weiß, daß man wenig danck damit verdienet.
Wolte man mich aber um derſelben willen zu einem anfaͤnger einer ſonderbaren
ſecte machen, halte ich ſolches vor einen der groͤſten ſchimpffe unſeren kirchen, als
haͤtte ſie dieſe goͤttliche wahrheiten, welche ich davor erkenne, bisher nicht gelehret,
ſondern es waͤre ſolches itzt etwas ſonder- und neuerliches von mir, da doch alle der-
ſelben rechtſchaffene lehrer ſolche eben ſo wol mit mir behauptet haben und noch be-
haupten: nur daß man nach bewandnuͤß der zeit und gelegenheit etwa von einer
materie oͤffter und ausfuͤhrlicher als der andern handeln mag. Jndeſſen muß ich
mit gedult den mißbrauch ſolches meines namens tragen, bete auch GOtt, daß
ers ſolchen leuten vergeben, dieſe ſeine wahrheit aber, aus dero haß ſolches herkom-

met
f f f f 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0609" n="597"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">ARTIC. V. SECT XXIV.</hi></hi></fw><lb/>
verlangten, &#x017F;o finde ich im nachdencken der&#x017F;elben zwo: die eine gehet alle an, daß<lb/>
nemlich der glaube, der uns gerecht und &#x017F;elig macht, (wie er dann freylich das eini-<lb/>
ge mittel un&#x017F;rer &#x017F;eite i&#x017F;t) keine mu&#x0364;ßige und unfruchtbare einbildung des men&#x017F;chli-<lb/>
chen hertzens, &#x017F;ondern eine &#x017F;olche go&#x0364;ttliche wirckung &#x017F;eye, welche bey keinem men-<lb/>
&#x017F;chen &#x017F;ich finden ko&#x0364;nne, der noch der &#x017F;u&#x0364;nden dienet, ja welche nach 1. Joh. 2, 3. 4.<lb/>
einen eyffrigen fleiß in den&#x017F;elben erwecke, die go&#x0364;ttliche gebote zu halten, und al&#x017F;o<lb/>
auch &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t zu verleugnen, &#x017F;ein creutz innerlich und a&#x0364;u&#x017F;erlich auf &#x017F;ich zu nehmen,<lb/>
und Chri&#x017F;to recht nachzufolgen: Wer &#x017F;ich al&#x017F;o hiezu, welches durch des heil. Gei&#x017F;tes<lb/>
bey&#x017F;tand wiedergebohrnen kindern GOTTes, ohnerachtet ihrer men&#x017F;chlichen<lb/>
&#x017F;chwachheit, mu&#x0364;glich &#x017F;eyn muß, nicht <hi rendition="#aq">re&#x017F;olvi</hi>ren, &#x017F;ondern noch die freyheit mit<lb/>
der welt mitzumachen behalten wolle, bey dem &#x017F;eye kein wahrer glaube, und dem-<lb/>
&#x017F;elben mo&#x0364;ge dann &#x017F;eine flei&#x017F;chliche einbildung, die er &#x017F;ich von Chri&#x017F;to ohne den hei-<lb/>
ligen Gei&#x017F;t macht, und &#x017F;olche vor den go&#x0364;ttlichen glauben ha&#x0364;lt, zur &#x017F;eligkeit nicht helf-<lb/>
fen, &#x017F;eye auch ohne &#x017F;olchen wahren glauben, getaufft &#x017F;eyn, predigt ho&#x0364;ren, <hi rendition="#aq">ab&#x017F;o-<lb/>
lution</hi> und abendmahl empfangen, beten, &#x017F;ingen, und alles a&#x0364;u&#x017F;erliche vergebens,<lb/>
alldieweil in Chri&#x017F;to JE&#x017F;u nichts gilt, als der glaube, &#x017F;o durch die liebe tha&#x0364;tig i&#x017F;t.<lb/>
Die andere lehre, welche &#x017F;onderlich einige flei&#x017F;chliche amts geno&#x017F;&#x017F;en &#x017F;o &#x017F;ehr an mir<lb/>
eckeln, i&#x017F;t, daß ein prediger vor allen andern chri&#x017F;ten der welt und ihm &#x017F;elbs ab&#x017F;te&#xA75B;ben,<lb/>
in &#x017F;einem gantzen leben und amt nicht &#x017F;eine ehre, nutzen, lu&#x017F;t und bequemlichkeit,<lb/>
&#x017F;ondern Chri&#x017F;ti ehre und der kirchen erbauung aufrichtig &#x017F;uchen, dahero mit dem le-<lb/>
ben &#x017F;o viel als mit de&#xA75B; lehr f&#xA75B;ucht zu &#x017F;chaffen t&#xA75B;achten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e: welche&#xA75B; &#x017F;olches nicht thue,<lb/>
&#x017F;ondern entweder auch mit a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichen &#x017F;u&#x0364;nden, oder doch mit einem &#x017F;olchen leben, da<lb/>
die zuho&#x0364;rer wahrnehmen ko&#x0364;nnen, es &#x017F;eye ihm nicht lauterlich u&#x0364;ber alles um GOtt,<lb/>
&#x017F;ondern um etwas in der welt, zu thun, die&#x017F;e a&#x0364;rgert, der &#x017F;eye nicht werth in &#x017F;olchem<lb/>
heiligen amt zu &#x017F;tehen, &#x017F;chlage ein gro&#x017F;&#x017F;es &#x017F;tu&#x0364;ck der &#x017F;on&#x017F;ten no&#x0364;tigen erbauung zu bo-<lb/>
den, und weil er kein tu&#x0364;chtiges werckzeuge des heiligen Gei&#x017F;tes i&#x017F;t, obwol das wort<lb/>
GOttes an &#x017F;ich &#x017F;eine krafft beha&#x0364;lt, ko&#x0364;nne er dennoch &#x017F;ein amt nicht &#x017F;o fruchtbarlich<lb/>
fu&#x0364;hren als es &#x017F;eyn &#x017F;olte. Sind demnach einige <hi rendition="#aq">the&#x017F;es,</hi> welche diejenige, &#x017F;o mit<lb/>
Spenerianern um &#x017F;ich werffen, dabey in dem &#x017F;inn haben, &#x017F;o &#x017F;orge ich, es &#x017F;eyen die-<lb/>
&#x017F;e, als die ich &#x017F;ta&#x0364;ts treibe, und wol weiß, daß man wenig danck damit verdienet.<lb/>
Wolte man mich aber um der&#x017F;elben willen zu einem anfa&#x0364;nger einer &#x017F;onderbaren<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;ecte</hi> machen, halte ich &#x017F;olches vor einen der gro&#x0364;&#x017F;ten &#x017F;chimpffe un&#x017F;eren kirchen, als<lb/>
ha&#x0364;tte &#x017F;ie die&#x017F;e go&#x0364;ttliche wahrheiten, welche ich davor erkenne, bisher nicht gelehret,<lb/>
&#x017F;ondern es wa&#x0364;re &#x017F;olches itzt etwas &#x017F;onder- und neuerliches von mir, da doch alle der-<lb/>
&#x017F;elben recht&#x017F;chaffene lehrer &#x017F;olche eben &#x017F;o wol mit mir behauptet haben und noch be-<lb/>
haupten: nur daß man nach bewandnu&#x0364;ß der zeit und gelegenheit etwa von einer<lb/><hi rendition="#aq">materie</hi> o&#x0364;ffter und ausfu&#x0364;hrlicher als der andern handeln mag. Jnde&#x017F;&#x017F;en muß ich<lb/>
mit gedult den mißbrauch &#x017F;olches meines namens tragen, bete auch GOtt, daß<lb/>
ers &#x017F;olchen leuten vergeben, die&#x017F;e &#x017F;eine wahrheit aber, aus dero haß &#x017F;olches herkom-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">f f f f 3</fw><fw place="bottom" type="catch">met</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[597/0609] ARTIC. V. SECT XXIV. verlangten, ſo finde ich im nachdencken derſelben zwo: die eine gehet alle an, daß nemlich der glaube, der uns gerecht und ſelig macht, (wie er dann freylich das eini- ge mittel unſrer ſeite iſt) keine muͤßige und unfruchtbare einbildung des menſchli- chen hertzens, ſondern eine ſolche goͤttliche wirckung ſeye, welche bey keinem men- ſchen ſich finden koͤnne, der noch der ſuͤnden dienet, ja welche nach 1. Joh. 2, 3. 4. einen eyffrigen fleiß in denſelben erwecke, die goͤttliche gebote zu halten, und alſo auch ſich ſelbſt zu verleugnen, ſein creutz innerlich und aͤuſerlich auf ſich zu nehmen, und Chriſto recht nachzufolgen: Wer ſich alſo hiezu, welches durch des heil. Geiſtes beyſtand wiedergebohrnen kindern GOTTes, ohnerachtet ihrer menſchlichen ſchwachheit, muͤglich ſeyn muß, nicht reſolviren, ſondern noch die freyheit mit der welt mitzumachen behalten wolle, bey dem ſeye kein wahrer glaube, und dem- ſelben moͤge dann ſeine fleiſchliche einbildung, die er ſich von Chriſto ohne den hei- ligen Geiſt macht, und ſolche vor den goͤttlichen glauben haͤlt, zur ſeligkeit nicht helf- fen, ſeye auch ohne ſolchen wahren glauben, getaufft ſeyn, predigt hoͤren, abſo- lution und abendmahl empfangen, beten, ſingen, und alles aͤuſerliche vergebens, alldieweil in Chriſto JEſu nichts gilt, als der glaube, ſo durch die liebe thaͤtig iſt. Die andere lehre, welche ſonderlich einige fleiſchliche amts genoſſen ſo ſehr an mir eckeln, iſt, daß ein prediger vor allen andern chriſten der welt und ihm ſelbs abſteꝛben, in ſeinem gantzen leben und amt nicht ſeine ehre, nutzen, luſt und bequemlichkeit, ſondern Chriſti ehre und der kirchen erbauung aufrichtig ſuchen, dahero mit dem le- ben ſo viel als mit deꝛ lehr fꝛucht zu ſchaffen tꝛachten muͤſſe: welcheꝛ ſolches nicht thue, ſondern entweder auch mit aͤuſſerlichen ſuͤnden, oder doch mit einem ſolchen leben, da die zuhoͤrer wahrnehmen koͤnnen, es ſeye ihm nicht lauterlich uͤber alles um GOtt, ſondern um etwas in der welt, zu thun, dieſe aͤrgert, der ſeye nicht werth in ſolchem heiligen amt zu ſtehen, ſchlage ein groſſes ſtuͤck der ſonſten noͤtigen erbauung zu bo- den, und weil er kein tuͤchtiges werckzeuge des heiligen Geiſtes iſt, obwol das wort GOttes an ſich ſeine krafft behaͤlt, koͤnne er dennoch ſein amt nicht ſo fruchtbarlich fuͤhren als es ſeyn ſolte. Sind demnach einige theſes, welche diejenige, ſo mit Spenerianern um ſich werffen, dabey in dem ſinn haben, ſo ſorge ich, es ſeyen die- ſe, als die ich ſtaͤts treibe, und wol weiß, daß man wenig danck damit verdienet. Wolte man mich aber um derſelben willen zu einem anfaͤnger einer ſonderbaren ſecte machen, halte ich ſolches vor einen der groͤſten ſchimpffe unſeren kirchen, als haͤtte ſie dieſe goͤttliche wahrheiten, welche ich davor erkenne, bisher nicht gelehret, ſondern es waͤre ſolches itzt etwas ſonder- und neuerliches von mir, da doch alle der- ſelben rechtſchaffene lehrer ſolche eben ſo wol mit mir behauptet haben und noch be- haupten: nur daß man nach bewandnuͤß der zeit und gelegenheit etwa von einer materie oͤffter und ausfuͤhrlicher als der andern handeln mag. Jndeſſen muß ich mit gedult den mißbrauch ſolches meines namens tragen, bete auch GOtt, daß ers ſolchen leuten vergeben, dieſe ſeine wahrheit aber, aus dero haß ſolches herkom- met f f f f 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken04_1702
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken04_1702/609
Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 4. 3. Aufl. Halle (Saale), 1715, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken04_1702/609>, abgerufen am 22.11.2024.