Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 4. 3. Aufl. Halle (Saale), 1715.ARTIC. VI. SECTIO gläubig geachteten eltern kinder auch zu tauffen. Vertrauung der eheleute.Was bey absolution und communion zu thun das gewissen zu retten. Ge- fahr und ärgernüß von unordnung. Heilsamer rath. 3. Uber einen fall, da einer weibs-person der böse geist mehrere jahre in unter- schiedlicher gestalt erschienen, und sie auch an dem leib auf allerley art geplaget auch zuweilen beschädiget. Unterricht, rath unb trost. 4. Als ein lutherischer Edelmann an päbstlichem ort in unzüchtigen vorhaben ge- funden: und mit gewalt mit solcher ihm dem stande nach ungleichen person müs- sen trauen lassen, aber sie bald darauf verlassen, ob derselbe, nachdem er lange von ihr, sich anders verehlichen könne. 5. Uber einen ehe-casum. 6. An einen studiosum, der in verdacht wegen des articuls von der allgegenwart CHristi gezogen worden, und in zweifel wegen der niessung der unwürdigen im H. Abendmahl gerathen war. Einige mißbräuche der Theologie. Allge- genwart CHristi. Dessen menschheit natürliche und persönliche gegenwart Daß den unwürdigen im H. abendmahl nicht nur der leib und blut Christi an- geboten, sondern auch von ihnen empfangen werde. Obligation an die sym- bolische bücher. Wer in scrupel stehet, hat sie allein denen, die rathen können, vorzulegen, und nicht andere damit irre zu machen. Beschäfftigten Theolo- gis ist nicht zu verdencken, wo sie nicht oder langsam antworten. Ob kein an- der sich zum kirchendienst verstehen dürffte, als der in allen stücken weiter ge- kommen, als die andern glieder der gemeinde. 7. Was bey denen aus dem judenthum bekehrten ihrer vorigen ehe wegen zu be- dencken. 8. Grosse bewegung unter studiosis. Von dem character unserer zeit, da gut und böse bäume ausschlagen. Vorsichtigkeit und mäßigung in erweckten eifer. 9. Von denen aus dem pabstthum zu uns kommenden. SECTIO I. Als ein christlicher mann in das triegs-wesen gerathen war. JCh leugne nicht, daß mirs erfreulich gewesen seyn würde, wenn ich denselben solle, r r r r 3
ARTIC. VI. SECTIO glaͤubig geachteten eltern kinder auch zu tauffen. Vertrauung der eheleute.Was bey abſolution und communion zu thun das gewiſſen zu retten. Ge- fahr und aͤrgernuͤß von unordnung. Heilſamer rath. 3. Uber einen fall, da einer weibs-perſon der boͤſe geiſt mehrere jahre in unter- ſchiedlicher geſtalt erſchienen, und ſie auch an dem leib auf allerley art geplaget auch zuweilen beſchaͤdiget. Unterricht, rath unb troſt. 4. Als ein lutheriſcher Edelmann an paͤbſtlichem ort in unzuͤchtigen vorhaben ge- funden: und mit gewalt mit ſolcher ihm dem ſtande nach ungleichen perſon muͤſ- ſen trauen laſſen, aber ſie bald darauf verlaſſen, ob derſelbe, nachdem er lange von ihr, ſich anders verehlichen koͤnne. 5. Uber einen ehe-caſum. 6. An einen ſtudioſum, der in verdacht wegen des articuls von der allgegenwart CHriſti gezogen worden, und in zweifel wegen der nieſſung der unwuͤrdigen im H. Abendmahl gerathen war. Einige mißbraͤuche der Theologie. Allge- genwart CHriſti. Deſſen menſchheit natuͤrliche und perſoͤnliche gegenwart Daß den unwuͤrdigen im H. abendmahl nicht nur der leib und blut Chriſti an- geboten, ſondern auch von ihnen empfangen werde. Obligation an die ſym- boliſche buͤcher. Wer in ſcrupel ſtehet, hat ſie allein denen, die rathen koͤnnen, vorzulegen, und nicht andere damit irre zu machen. Beſchaͤfftigten Theolo- gis iſt nicht zu verdencken, wo ſie nicht oder langſam antworten. Ob kein an- der ſich zum kirchendienſt verſtehen duͤrffte, als der in allen ſtuͤcken weiter ge- kommen, als die andern glieder der gemeinde. 7. Was bey denen aus dem judenthum bekehrten ihrer vorigen ehe wegen zu be- dencken. 8. Groſſe bewegung unter ſtudioſis. Von dem character unſerer zeit, da gut und boͤſe baͤume ausſchlagen. Vorſichtigkeit und maͤßigung in erweckten eifer. 9. Von denen aus dem pabſtthum zu uns kommenden. SECTIO I. Als ein chriſtlicher mann in das triegs-weſen gerathen war. JCh leugne nicht, daß mirs erfreulich geweſen ſeyn wuͤrde, wenn ich denſelben ſolle, r r r r 3
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ARTIC. VI. SECTIO
glaͤubig geachteten eltern kinder auch zu tauffen. Vertrauung der eheleute.
Was bey abſolution und communion zu thun das gewiſſen zu retten. Ge-
fahr und aͤrgernuͤß von unordnung. Heilſamer rath.
3. Uber einen fall, da einer weibs-perſon der boͤſe geiſt mehrere jahre in unter-
ſchiedlicher geſtalt erſchienen, und ſie auch an dem leib auf allerley art geplaget
auch zuweilen beſchaͤdiget. Unterricht, rath unb troſt.
4. Als ein lutheriſcher Edelmann an paͤbſtlichem ort in unzuͤchtigen vorhaben ge-
funden: und mit gewalt mit ſolcher ihm dem ſtande nach ungleichen perſon muͤſ-
ſen trauen laſſen, aber ſie bald darauf verlaſſen, ob derſelbe, nachdem er lange
von ihr, ſich anders verehlichen koͤnne.
5. Uber einen ehe-caſum.
6. An einen ſtudioſum, der in verdacht wegen des articuls von der allgegenwart
CHriſti gezogen worden, und in zweifel wegen der nieſſung der unwuͤrdigen im
H. Abendmahl gerathen war. Einige mißbraͤuche der Theologie. Allge-
genwart CHriſti. Deſſen menſchheit natuͤrliche und perſoͤnliche gegenwart
Daß den unwuͤrdigen im H. abendmahl nicht nur der leib und blut Chriſti an-
geboten, ſondern auch von ihnen empfangen werde. Obligation an die ſym-
boliſche buͤcher. Wer in ſcrupel ſtehet, hat ſie allein denen, die rathen koͤnnen,
vorzulegen, und nicht andere damit irre zu machen. Beſchaͤfftigten Theolo-
gis iſt nicht zu verdencken, wo ſie nicht oder langſam antworten. Ob kein an-
der ſich zum kirchendienſt verſtehen duͤrffte, als der in allen ſtuͤcken weiter ge-
kommen, als die andern glieder der gemeinde.
7. Was bey denen aus dem judenthum bekehrten ihrer vorigen ehe wegen zu be-
dencken.
8. Groſſe bewegung unter ſtudioſis. Von dem character unſerer zeit, da gut und
boͤſe baͤume ausſchlagen. Vorſichtigkeit und maͤßigung in erweckten eifer.
9. Von denen aus dem pabſtthum zu uns kommenden.
SECTIO I.
Als ein chriſtlicher mann in das triegs-weſen
gerathen war.
JCh leugne nicht, daß mirs erfreulich geweſen ſeyn wuͤrde, wenn ich denſelben
in einer andern lebens-art haͤtte vernehmẽ ſollen; wir muͤſſen uns aber auch
dasjenige gefallen laſſen, wie uns wider unſre eigne wahl der HErr durch
ſeine uns unerforſchliche regierung fuͤhret. Es iſt je das kriegs-weſen vor andern
(wiewol wo man auch andre ſtaͤnde anſíehet, man faſt nicht weiß, was man ſagen
ſolle,
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