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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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oder GOTT um die jenige frucht bringe/
welche ihm zu seinem preiß von der uns ge-
schenckten gabe gehöret: also hat man
gleich wie vor sich selbs GOtt dem HER-
ren darvor demüthigst zudancken/ wo man
hoffen kan/ daß solches etwas zu dem preiß
GOttes thun/ oder andere seelen erbauen
kan. Aber es gehöret gleichwol eine Christ-
liche klugheit auch zu diesem werck. Gegen
rohen welt-menschen ziehmet sichs nicht/
viel davon zurühmen/ als die es vor eine
blosse einbildung und traum halten/ daher
solches himmlische Gut verlachen und lä-
stern/ wir uns aber damit solcher sünde theil-
hafftig machen würden/ die wir solches hei-
ligthum
und edle perlen heiliger halten
sollen/ als solcherley schweinen und hun-
den vorzuwerffen.
Matth. 7. Womit
doch nicht verboten wird/ mit guter beschei-
denheit und vorsichtigkeit zuweilen gegen
einige auch weltmenschen/ der sache etwas
zugedencken/ wo wir einige hoffnung ha-
ben können/ daß sie etwas dardurch be-
wogen werden möchten/ die sache und dero
wahrheit zuuntersuchen/ und auch darnach
zutrachten/ da sonsten keine begierde bey
ihnen jemal nach etwas entstehen kan/ da-

von

oder GOTT um die jenige frucht bringe/
welche ihm zu ſeinem preiß von der uns ge-
ſchenckten gabe gehoͤret: alſo hat man
gleich wie vor ſich ſelbs GOtt dem HER-
ren darvor demuͤthigſt zudancken/ wo man
hoffen kan/ daß ſolches etwas zu dem preiß
GOttes thun/ oder andere ſeelen erbauen
kan. Aber es gehoͤret gleichwol eine Chriſt-
liche klugheit auch zu dieſem werck. Gegen
rohen welt-menſchen ziehmet ſichs nicht/
viel davon zuruͤhmen/ als die es vor eine
bloſſe einbildung und traum halten/ daher
ſolches himmliſche Gut verlachen und laͤ-
ſtern/ wir uns aber damit ſolcher ſuͤnde theil-
hafftig machen wuͤrden/ die wir ſolches hei-
ligthum
und edle perlen heiliger halten
ſollen/ als ſolcherley ſchweinen und hun-
den vorzuwerffen.
Matth. 7. Womit
doch nicht verboten wird/ mit guter beſchei-
denheit und vorſichtigkeit zuweilen gegen
einige auch weltmenſchen/ der ſache etwas
zugedencken/ wo wir einige hoffnung ha-
ben koͤnnen/ daß ſie etwas dardurch be-
wogen werden moͤchten/ die ſache und dero
wahrheit zuunterſuchen/ und auch darnach
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[100/0112] oder GOTT um die jenige frucht bringe/ welche ihm zu ſeinem preiß von der uns ge- ſchenckten gabe gehoͤret: alſo hat man gleich wie vor ſich ſelbs GOtt dem HER- ren darvor demuͤthigſt zudancken/ wo man hoffen kan/ daß ſolches etwas zu dem preiß GOttes thun/ oder andere ſeelen erbauen kan. Aber es gehoͤret gleichwol eine Chriſt- liche klugheit auch zu dieſem werck. Gegen rohen welt-menſchen ziehmet ſichs nicht/ viel davon zuruͤhmen/ als die es vor eine bloſſe einbildung und traum halten/ daher ſolches himmliſche Gut verlachen und laͤ- ſtern/ wir uns aber damit ſolcher ſuͤnde theil- hafftig machen wuͤrden/ die wir ſolches hei- ligthum und edle perlen heiliger halten ſollen/ als ſolcherley ſchweinen und hun- den vorzuwerffen. Matth. 7. Womit doch nicht verboten wird/ mit guter beſchei- denheit und vorſichtigkeit zuweilen gegen einige auch weltmenſchen/ der ſache etwas zugedencken/ wo wir einige hoffnung ha- ben koͤnnen/ daß ſie etwas dardurch be- wogen werden moͤchten/ die ſache und dero wahrheit zuunterſuchen/ und auch darnach zutrachten/ da ſonſten keine begierde bey ihnen jemal nach etwas entſtehen kan/ da- von

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/112>, abgerufen am 21.11.2024.