Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.gnaden-gabe und würckung deß Heiligen keit
gnaden-gabe und wuͤrckung deß Heiligen keit
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gnaden-gabe und wuͤrckung deß Heiligen
Geiſtes iſt/ ſo muͤſſen wir gleichwol ihrer
theilhafftig zuwerden/ uns befleiſſen/ ſolche
guͤter mehr und mehr anzuſehen und zube-
trachten/ in dem auß ſolcher betrachtung
wir immer mehr und mehr in ſolcher er-
kaͤntnuͤß geſtaͤrcket werden/ auch die liebe
dazu zunehmen. Ein geitziger dencket ſtaͤts
an ſeinen reichthum/ und beluſtiget ſich/
wo er ſeine kleinodien/ gold und ſilber offt
und viel ſehen kan/ da ihm nichts ange-
nehmers ſonſten begegnen koͤnte: daher
auch je mehr er ſie beſihet/ je inniglicher er
ſie zu lieben fortfaͤhret. Wir aber haben
an unſern Himliſchen Schaͤtzen nichts ge-
ringers/ ſondern ſo viel vortrefflichers/
daher wir auch recht unſer werck davon
machen muͤſſen/ ſtaͤts daran zugedencken/
und wo es geſchehen kan/ davon zureden.
Hingegen hat man dabey auch immer/ der
ewigen guͤter vortrefflichkeit bey ſich zuer-
hoͤhen/ ſich die nichtigkeit und eitelkeit der
irrdiſchen nachtruͤcklich vor augen zuſtellen:
wie ſie doch ſo gar das jenige nit ſeyen/ dar-
auß wir ſeelig zuſchaͤtzen/ oder wer ſie nicht
in maͤnge hat/ unſeelig zu achten waͤre.
Wir wiſſen ja/ daß die ſeelige in jener ewig-
keit
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