Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.nunfft/ die wo sie GOTT angefangen et- nern J 3
nunfft/ die wo ſie GOTT angefangen et- nern J 3
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nunfft/ die wo ſie GOTT angefangen et-
was zuerkennen/ und weißt/ daß er gnaͤdig
und gerecht iſt/ auſſer der Goͤttlichen er-
laͤuchtung nicht anders kan/ als ſchlieſſen/
wo dann GOTT eine liebe zutrage/ da
laſſe ers ſolchen menſchen wolergehen/ und
wuͤrde einen/ den er vor gerecht haͤlt/ mit
ſchwerem leyden zubelegen/ ſeiner gerechtig-
keit/ ſeiner guͤte aber zuwider ſeyn/ ſo hart
mit den jenigen zuverfahren/ welche er lie-
bet. Daher wir ſehen/ wie nicht nur allein
dorten die freunde Jobs auß ſeinen ſchwe-
ren leyden geſchloſſen/ er muͤſſe bey GOtt
nicht in gnaden ſeyn/ ſondern denſelben
mit heucheley ſchwerlich erzuͤrnet haben/ die-
weil er einen ſolchen jammerſtand uͤber ihn
verhaͤnget/ ſondern wie auch David Pſ.
37. Aſſaph. Pſalm. 73. Jeremias Cap.
12. uͤber das gluͤck der gottloſen klagen.
Welches alles auß ſolcher einbildung unſrer
natuͤrlichen vernunfft/ die Goͤttliche gerech-
tigkeit und guͤte nach menſchen art urtheilet/
herkommet. Wo nun dieſe anfechtung
auch anfaͤngt ſtarck anzuſetzen/ da iſt das
leyden doppelt/ und wie daſſelbe an ſich
ſelbs den aͤuſſerlichen menſchen plaget/ ſo
beſtreitet hingegen dieſe anfechtung den in-
nern
J 3
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