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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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welcher uns nicht zu unserem verderben/
sondern zu der seligkeit also beruffen hat/ daß
er seiner seits nichts unterlassen will/ was
zu unserer ends-beharrlichkeit nöthig ist/
sind wir dann nun dieses heiligen vor-
satzes/ daß wir auch uns seiner gnaden
re ierung überlassen/ und deroselben nicht
widerstreben wollen/ befleissen uns auch
dessen in der that/ so haben wir nicht ur-
sach uns zuverunruhigen/ sondern alles
was unser fleisch uns gegen die gewißheit
einwerffen mag/ gehet nicht weiter/ als daß
es nicht unmüglich seye/ daß wir das heil
wieder verlieren könten/ welches wir auch
nicht läugnen: aber die Göttliche gnade
versichert uns/ daß wir es nicht verliehren
werden. Und dieses ist die art zuschliessen/
der Apostel. 1. Corinth. 1/ 8. sagt Pautus:
Welcher auch wird euch fest behal-
ten biß ans ende/ daß ihr unsträff-
lich seyd auff den tag unsers HErrn
JEsu CHristi.
Woher kan der Apostel
die Corinthier dessen versichern? Darauß:
Denn GOTT ist treu/ durch wel-
chen ihr beruffen seyd/ zur gemein-
schafft seines Sohns JEsu Christi
unsers HERRN.
Also muß die treue

Got-

welcher uns nicht zu unſerem verderben/
ſondern zu der ſeligkeit alſo beruffen hat/ daß
er ſeiner ſeits nichts unterlaſſen will/ was
zu unſerer ends-beharrlichkeit noͤthig iſt/
ſind wir dann nun dieſes heiligen vor-
ſatzes/ daß wir auch uns ſeiner gnaden
re ierung uͤberlaſſen/ und deroſelben nicht
widerſtreben wollen/ befleiſſen uns auch
deſſen in der that/ ſo haben wir nicht ur-
ſach uns zuverunruhigen/ ſondern alles
was unſer fleiſch uns gegen die gewißheit
einwerffen mag/ gehet nicht weiter/ als daß
es nicht unmuͤglich ſeye/ daß wir das heil
wieder verlieren koͤnten/ welches wir auch
nicht laͤugnen: aber die Goͤttliche gnade
verſichert uns/ daß wir es nicht verliehren
werden. Und dieſes iſt die art zuſchlieſſen/
der Apoſtel. 1. Corinth. 1/ 8. ſagt Pautus:
Welcher auch wird euch feſt behal-
ten biß ans ende/ daß ihr unſtraͤff-
lich ſeyd auff den tag unſers HErrn
JEſu CHriſti.
Woher kan der Apoſtel
die Corinthier deſſen verſichern? Darauß:
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[206/0218] welcher uns nicht zu unſerem verderben/ ſondern zu der ſeligkeit alſo beruffen hat/ daß er ſeiner ſeits nichts unterlaſſen will/ was zu unſerer ends-beharrlichkeit noͤthig iſt/ ſind wir dann nun dieſes heiligen vor- ſatzes/ daß wir auch uns ſeiner gnaden re ierung uͤberlaſſen/ und deroſelben nicht widerſtreben wollen/ befleiſſen uns auch deſſen in der that/ ſo haben wir nicht ur- ſach uns zuverunruhigen/ ſondern alles was unſer fleiſch uns gegen die gewißheit einwerffen mag/ gehet nicht weiter/ als daß es nicht unmuͤglich ſeye/ daß wir das heil wieder verlieren koͤnten/ welches wir auch nicht laͤugnen: aber die Goͤttliche gnade verſichert uns/ daß wir es nicht verliehren werden. Und dieſes iſt die art zuſchlieſſen/ der Apoſtel. 1. Corinth. 1/ 8. ſagt Pautus: Welcher auch wird euch feſt behal- ten biß ans ende/ daß ihr unſtraͤff- lich ſeyd auff den tag unſers HErrn JEſu CHriſti. Woher kan der Apoſtel die Corinthier deſſen verſichern? Darauß: Denn GOTT iſt treu/ durch wel- chen ihr beruffen ſeyd/ zur gemein- ſchafft ſeines Sohns JEſu Chriſti unſers HERRN. Alſo muß die treue Got-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/218>, abgerufen am 21.11.2024.