Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.ihr feind ist; also ist bey dem fleischlichen tieffste B 6
ihr feind iſt; alſo iſt bey dem fleiſchlichen tieffſte B 6
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ihr feind iſt; alſo iſt bey dem fleiſchlichen
hertzen allezeit der haß gegen Gottes gerech-
tigkeit/ und ehe er verdamt wuͤrde/ wolte
der menſch lieber/ daß kein GOtt/ oder der-
ſelbe nicht gerecht noch allmaͤchtig waͤre;
ſtuͤnde es auch in ſeiner hand/ ſo ſtuͤrtzete er
GOtt von ſeinem thron/ welches alſo eine
offenbare feindſchafft gegen GOtt iſt/ die
ſo vielmehr zunimmet/ als mehr Goͤttliches
geſetz in den menſchen tringet/ ihm das
boͤſe verbeut/ und die ſtraffen trohet. Das
iſt alſo recht das jenige/ was der liebe Apo-
ſtel ſaget Rom. 8/ -. Fleiſchlich ge-
ſinnet ſeyn/ iſt eine feindſchafft wi-
der GOTT/ ſintemal es dem geſetz
Gottes nicht unterthan iſt/ dennes
vermag es auch nicht. Welche letzte
wort auch ferner weiſen/ wie es dem fleiſch
unmuͤglich ſeye/ ſolchen haß abzulegen/
und ſich mit willen dem geſetz zu unterwerf-
fen/ als welches ſeiner natur zuwider iſt.
Daher iſt auch zumercken/ weil dieſer haß
ſo tieff in dem hertzen ſtecket/ daß auch bey
den glaubigen zuweilen einige deſſen bewe-
gungen auffſteigen/ ob ſie wol nach dem
geiſt hertzlich mißfallen daran haben/ und
ſich deſſen vor GOtt ſchaͤmen/ auch auffs
tieffſte
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