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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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süsser/ dennhomg und honigseim. Also
sagt er auch Ps. 119/ 47. Jch habe lust an
deinen geboten/ und sind mir lieb/
v.
50. Das ist mein trost in meinem elen-
de denn dein Wort erquicket mich/
v.
72. Das gesetz deines mundes ist mir
lieber/ denn viel tausend stück gold und
silber/
v. 103. Dein Wort ist meinem
munde süsser denn ho[n]i[g].
Und was mehr
dergleichen in solchem längsten Psalmen zu
lob des Göttlichen Worts und zeugnisses/
wie David dagegen gesinnet gewesen/ be-
findlich ist. Also wird auch von denen/ die ei-
ne weil in der gnade gestanden/ gesagt Hebr.
6/ 4. 5. daß sie einmahl erleuchtet sind/
und geschmecket haben die himmlische
gaben/ und theilhafftig worden sind
des heiligen Geistes/ und geschniecket
haben das gütige Wort GOttes/ und
die kräfften der zukünfftigen welt.

Wenn also eine seele solche innigliche be-
wegung aus Göttlichem Wort/ solche zu-
neigung zu demselben/ und einen geschmack
aus ihm fühlet: ferner auch daher innerlich
getrieben wird/ gern in denen heiligen ver-
samlungen/ wo man mit Göttlichen übun-
gen und betrachtungen umgehet/ sich einzu-

fin-

ſüſſer/ dennhomg und honigſeim. Alſo
ſagt er auch Pſ. 119/ 47. Jch habe luſt an
deinen geboten/ und ſind mir lieb/
v.
50. Das iſt mein troſt in meinem elen-
de denn dein Wort erquicket mich/
v.
72. Das geſetz deines mundes iſt mir
lieber/ deñ viel tauſend ſtück gold und
ſilber/
v. 103. Dein Wort iſt meinem
munde ſüſſer denn ho[n]i[g].
Und was mehꝛ
dergleichen in ſolchem laͤngſten Pſalmen zu
lob des Goͤttlichen Worts und zeugniſſes/
wie David dagegen geſinnet geweſen/ be-
findlich iſt. Alſo wird auch von denen/ die ei-
ne weil in der gnade geſtanden/ geſagt Hebr.
6/ 4. 5. daß ſie einmahl erleuchtet ſind/
und geſchmecket haben die him̃liſche
gaben/ und theilhafftig worden ſind
des heiligen Geiſtes/ und geſchniecket
haben das gütige Wort GOttes/ und
die kraͤfften der zukünfftigen welt.

Wenn alſo eine ſeele ſolche innigliche be-
wegung aus Goͤttlichem Wort/ ſolche zu-
neigung zu demſelben/ und einen geſchmack
aus ihm fühlet: ferner auch daher innerlich
getrieben wird/ gern in denen heiligen ver-
ſamlungen/ wo man mit Goͤttlichen übun-
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[110/0172] ſüſſer/ dennhomg und honigſeim. Alſo ſagt er auch Pſ. 119/ 47. Jch habe luſt an deinen geboten/ und ſind mir lieb/ v. 50. Das iſt mein troſt in meinem elen- de denn dein Wort erquicket mich/ v. 72. Das geſetz deines mundes iſt mir lieber/ deñ viel tauſend ſtück gold und ſilber/ v. 103. Dein Wort iſt meinem munde ſüſſer denn honig. Und was mehꝛ dergleichen in ſolchem laͤngſten Pſalmen zu lob des Goͤttlichen Worts und zeugniſſes/ wie David dagegen geſinnet geweſen/ be- findlich iſt. Alſo wird auch von denen/ die ei- ne weil in der gnade geſtanden/ geſagt Hebr. 6/ 4. 5. daß ſie einmahl erleuchtet ſind/ und geſchmecket haben die him̃liſche gaben/ und theilhafftig worden ſind des heiligen Geiſtes/ und geſchniecket haben das gütige Wort GOttes/ und die kraͤfften der zukünfftigen welt. Wenn alſo eine ſeele ſolche innigliche be- wegung aus Goͤttlichem Wort/ ſolche zu- neigung zu demſelben/ und einen geſchmack aus ihm fühlet: ferner auch daher innerlich getrieben wird/ gern in denen heiligen ver- ſamlungen/ wo man mit Goͤttlichen übun- gen und betrachtungen umgehet/ ſich einzu- fin-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/172>, abgerufen am 22.11.2024.