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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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cher sich zu seines ambts schandflecken und
dessen allerdings unwürdig machet.

Ob er mit spatzier - gehen/ haußhal-
tungs-geschäfften/ oder anderer fremder
arbeit (solte es auch in studiis seyn/ die
zu dem haupt-zweck nichts thun) die jenige
zeit verderbe/ welche er zu seinen nötigen
amts-geschäfften anwenden solte? denen
doch alles übrige weichen/ und nichts anders
als ohne abgang des nötigsten/ vorgenom-
men werden müste.

Ob er auff diese weise geheurathet/ daß
man keine bloß-fleischliche absichten darin-
nen warnehmen können/ sondern auff das
jenige/ was er zu dem hauptzweck seines
Christenthums und heil. amts am diensam-
sten erkant?

Ob er sein weib also regiere/ daß sie der
gemeinde nicht ärgerlich seye/ sondern sein
amt selbst mit gutem exempel ziehre? auch ob
er mit ihr friedlich und einträchtig lebe?

Ob er seine kinder also erziehe in der
forcht und vermahnung zu dem HErrn/
nicht aber zu der welt eitelkeit/ daß sich nie-
mand daran zu stossen habe?

Ob er sein hauß und gesind also regiere/
daß solches andern häusern und vättern

zum
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cher ſich zu ſeines ambts ſchandflecken und
deſſen allerdings unwürdig machet.

Ob er mit ſpatzier - gehen/ haußhal-
tungs-geſchaͤfften/ oder anderer fremder
arbeit (ſolte es auch in ſtudiis ſeyn/ die
zu dem haupt-zweck nichts thun) die jenige
zeit verderbe/ welche er zu ſeinen noͤtigen
amts-geſchaͤfften anwenden ſolte? denen
doch alles übrige weichen/ und nichts anders
als ohne abgang des noͤtigſten/ vorgenom-
men werden müſte.

Ob er auff dieſe weiſe geheurathet/ daß
man keine bloß-fleiſchliche abſichten darin-
nen warnehmen koͤnnen/ ſondern auff das
jenige/ was er zu dem hauptzweck ſeines
Chriſtenthums und heil. amts am dienſam-
ſten erkant?

Ob er ſein weib alſo regiere/ daß ſie der
gemeinde nicht aͤrgerlich ſeye/ ſondern ſein
amt ſelbſt mit gutem exempel ziehre? auch ob
er mit ihr friedlich und eintraͤchtig lebe?

Ob er ſeine kinder alſo erziehe in der
forcht und vermahnung zu dem HErrn/
nicht aber zu der welt eitelkeit/ daß ſich nie-
mand daran zu ſtoſſen habe?

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daß ſolches andern häuſern und vaͤttern

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[339/0401] cher ſich zu ſeines ambts ſchandflecken und deſſen allerdings unwürdig machet. Ob er mit ſpatzier - gehen/ haußhal- tungs-geſchaͤfften/ oder anderer fremder arbeit (ſolte es auch in ſtudiis ſeyn/ die zu dem haupt-zweck nichts thun) die jenige zeit verderbe/ welche er zu ſeinen noͤtigen amts-geſchaͤfften anwenden ſolte? denen doch alles übrige weichen/ und nichts anders als ohne abgang des noͤtigſten/ vorgenom- men werden müſte. Ob er auff dieſe weiſe geheurathet/ daß man keine bloß-fleiſchliche abſichten darin- nen warnehmen koͤnnen/ ſondern auff das jenige/ was er zu dem hauptzweck ſeines Chriſtenthums und heil. amts am dienſam- ſten erkant? Ob er ſein weib alſo regiere/ daß ſie der gemeinde nicht aͤrgerlich ſeye/ ſondern ſein amt ſelbſt mit gutem exempel ziehre? auch ob er mit ihr friedlich und eintraͤchtig lebe? Ob er ſeine kinder alſo erziehe in der forcht und vermahnung zu dem HErrn/ nicht aber zu der welt eitelkeit/ daß ſich nie- mand daran zu ſtoſſen habe? Ob er ſein hauß und geſind alſo regiere/ daß ſolches andern häuſern und vaͤttern zum P 2

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/401>, abgerufen am 22.11.2024.