Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.das einige Wesen so viel unterschiedliches §. 3. Es sind auch diese beyde fragen mensch A 5
das einige Weſen ſo viel unterſchiedliches §. 3. Es ſind auch dieſe beyde fragen menſch A 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0071" n="9"/> das einige Weſen ſo viel unterſchiedliches<lb/> wircket/ und zu einem zweck weislichſt ord-<lb/> net. Jndeſſen wie gleichwol bey ſolchen<lb/> ſonderbahren/ ja allen/ werckzeugen GOt-<lb/> tes/ dieſe ihre natürliche gaben alſo von der<lb/> gnade regieret werden/ daß der zweck des<lb/> HErrn dadurch erhalten wird/ ſo bleiben<lb/> ſie dennoch an ſich ſelbs natürliche gaben;<lb/> wie ſich eben dergleichen auch manchmahl<lb/> bey andern/ dabey keine gnade iſt/ finden<lb/> koͤnnen/ daß deswegen in ſolchen wercken<lb/> natur und gnade mit einander wircken/ und<lb/> alſo gedachter maſſen/ jene von dieſer nicht<lb/> auffgehoben wird. Daher in dieſer mate-<lb/> rie ein gegenſatz unter beyden zu machen/<lb/> und die frage alſo zuverſtehen iſt: 1. ob die<lb/> natur <hi rendition="#fr">allein</hi> ein ſolches werck verrichtet/<lb/> oder die gnade zu gleich/ und in derſelben ge-<lb/> wircket habe? 2. Ob die natur gleichſam<lb/> das <hi rendition="#aq">principium</hi> und die erſte urſach des<lb/> wercks geweſen/ daß es alſo ihr zuzuſchrei-<lb/> ben/ oder ob die gnade ſolche erſte urſache<lb/> ſeye/ und den trieb dazu gegeben/ hingegen<lb/> ſich nachmal der natur kraͤfften gebrauchet<lb/> habe.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 3.</head> <p>Es ſind auch dieſe beyde fragen<lb/> nicht bloſſer dinges zu vermengen/ oder<lb/> vor einerley zu halten/ einerſeits ob der<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 5</fw><fw place="bottom" type="catch">menſch</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [9/0071]
das einige Weſen ſo viel unterſchiedliches
wircket/ und zu einem zweck weislichſt ord-
net. Jndeſſen wie gleichwol bey ſolchen
ſonderbahren/ ja allen/ werckzeugen GOt-
tes/ dieſe ihre natürliche gaben alſo von der
gnade regieret werden/ daß der zweck des
HErrn dadurch erhalten wird/ ſo bleiben
ſie dennoch an ſich ſelbs natürliche gaben;
wie ſich eben dergleichen auch manchmahl
bey andern/ dabey keine gnade iſt/ finden
koͤnnen/ daß deswegen in ſolchen wercken
natur und gnade mit einander wircken/ und
alſo gedachter maſſen/ jene von dieſer nicht
auffgehoben wird. Daher in dieſer mate-
rie ein gegenſatz unter beyden zu machen/
und die frage alſo zuverſtehen iſt: 1. ob die
natur allein ein ſolches werck verrichtet/
oder die gnade zu gleich/ und in derſelben ge-
wircket habe? 2. Ob die natur gleichſam
das principium und die erſte urſach des
wercks geweſen/ daß es alſo ihr zuzuſchrei-
ben/ oder ob die gnade ſolche erſte urſache
ſeye/ und den trieb dazu gegeben/ hingegen
ſich nachmal der natur kraͤfften gebrauchet
habe.
§. 3. Es ſind auch dieſe beyde fragen
nicht bloſſer dinges zu vermengen/ oder
vor einerley zu halten/ einerſeits ob der
menſch
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