Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.sondern daß es aus einem höhern ur- oder B
ſondern daß es aus einem hoͤhern ur- oder B
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0087" n="25"/> ſondern daß es aus einem hoͤhern ur-<lb/> ſprung und abſicht auff das jenige her ent-<lb/> ſtanden/ wozu wir von natur keine <hi rendition="#aq">inclina-<lb/> tion</hi> etwa haben. Da iſt die reineſte abſicht<lb/> unter allen/ und welche am wenigſten von<lb/> der natur uns erſtlich hat koͤnnen einge-<lb/> pflantzet werden/ ſo wohl in dem werck<lb/> ſelbſten/ als jeglichen deſſen ſonderen um-<lb/> ſtaͤnden/ die <hi rendition="#fr">ſuchung der ehre Gottes/</hi><lb/> mit ab ſonderung alles deſſen/ was wir vor<lb/> vortheil dabey haben koͤnten/ auch ſo gar/<lb/> welches der hoͤchſte grad iſt/ daß uns auch<lb/> nicht unſre eigene ſeeligkeit dieſelbe vor-<lb/> nehmſte abſicht ſeye/ als dero begierde auch<lb/> einiger maſſen aus der Natur herkommen<lb/> kan. Wo ich dann nach redlicher prüfung<lb/> finde/ daß ich gleich von anfang/ da ich dar-<lb/> an gedacht/ in einer ſache die goͤttliche ehre<lb/> alſo lauterlich angeſehen und verlanget/<lb/> auch ihrentwegen das weꝛck mir vorgenom-<lb/> men habe/ daß ich nicht nur nichtes irrdi-<lb/> ſches darinnen geſucht/ vielmehr zu frieden<lb/> und eben ſo willig darzu würde geweſen<lb/> ſeyn/ ob ich ſchon in allem demſelbigen<lb/> ſolte an dem irdiſchen mehr nachtheil zu ley-<lb/> den gehabt haben/ ſondern auch an mein<lb/> geiſtliches beſtes nicht eigenlich gedacht/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B</fw><fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [25/0087]
ſondern daß es aus einem hoͤhern ur-
ſprung und abſicht auff das jenige her ent-
ſtanden/ wozu wir von natur keine inclina-
tion etwa haben. Da iſt die reineſte abſicht
unter allen/ und welche am wenigſten von
der natur uns erſtlich hat koͤnnen einge-
pflantzet werden/ ſo wohl in dem werck
ſelbſten/ als jeglichen deſſen ſonderen um-
ſtaͤnden/ die ſuchung der ehre Gottes/
mit ab ſonderung alles deſſen/ was wir vor
vortheil dabey haben koͤnten/ auch ſo gar/
welches der hoͤchſte grad iſt/ daß uns auch
nicht unſre eigene ſeeligkeit dieſelbe vor-
nehmſte abſicht ſeye/ als dero begierde auch
einiger maſſen aus der Natur herkommen
kan. Wo ich dann nach redlicher prüfung
finde/ daß ich gleich von anfang/ da ich dar-
an gedacht/ in einer ſache die goͤttliche ehre
alſo lauterlich angeſehen und verlanget/
auch ihrentwegen das weꝛck mir vorgenom-
men habe/ daß ich nicht nur nichtes irrdi-
ſches darinnen geſucht/ vielmehr zu frieden
und eben ſo willig darzu würde geweſen
ſeyn/ ob ich ſchon in allem demſelbigen
ſolte an dem irdiſchen mehr nachtheil zu ley-
den gehabt haben/ ſondern auch an mein
geiſtliches beſtes nicht eigenlich gedacht/
oder
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