Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.völlige entschluß gefasset worden ist/ so ists/ seye/ B 4
voͤllige entſchluß gefaſſet worden iſt/ ſo iſts/ ſeye/ B 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0093" n="31"/> voͤllige entſchluß gefaſſet worden iſt/ ſo iſts/<lb/> gedachter maſſen/ eben ſo wol ein werck<lb/> der gnaden. Denn wie GOtt wol würdig<lb/> iſt/ daß/ was wir von ihm thun wollen/ ge-<lb/> nau vorher überleget/ und nach ſeinem<lb/> willen <hi rendition="#aq">examini</hi>ret werde/ da hingegen was<lb/> ohne bedacht geſchiehet (wo uns nicht der<lb/> im vorigen §. bedeutete ſonderbare trieb zu-<lb/> gleich durch Goͤttliche gnade und liecht die<lb/> gantze bewandniß des wercks/ und wie es zu<lb/> GOttes ehren dienlich/ auff einmahl vor-<lb/> ſtellet/ und an ſtatt einer berathſchlagung<lb/> dienet) gemeiniglich leicht mit ſünden ver-<lb/> miſchet und GOtt mißfaͤllig gemachet wer-<lb/> den kan: alſo iſt eben die jenige ſorge/ und<lb/> der fleiß mit ſolchem bedacht das ſeinige zu<lb/> thun/ ein zeugniß eines redlichen und Gott<lb/> treulich meynenden hertzens/ ſo ohne den<lb/> Geiſt GOttes nicht iſt/ der ſich eben ſo wol<lb/> in dieſer bedachtſamen würckung/ als jenem<lb/> ploͤtzlichen trieb/ zeiget. Hingegen/ wo man<lb/> etwas gutes thut/ weder aus einem ſolchen<lb/> empfindlichen trieb/ noch mit ſolchem be-<lb/> dacht und überlegung/ ſondern in einer<lb/> nachlaͤßigkeit und ſorgloſigkeit über ſein<lb/> thun/ hat man auffs wenigſte dabey kein<lb/> zeugniß/ daß es ein wahres Goͤttliches werck<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 4</fw><fw place="bottom" type="catch">ſeye/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0093]
voͤllige entſchluß gefaſſet worden iſt/ ſo iſts/
gedachter maſſen/ eben ſo wol ein werck
der gnaden. Denn wie GOtt wol würdig
iſt/ daß/ was wir von ihm thun wollen/ ge-
nau vorher überleget/ und nach ſeinem
willen examiniret werde/ da hingegen was
ohne bedacht geſchiehet (wo uns nicht der
im vorigen §. bedeutete ſonderbare trieb zu-
gleich durch Goͤttliche gnade und liecht die
gantze bewandniß des wercks/ und wie es zu
GOttes ehren dienlich/ auff einmahl vor-
ſtellet/ und an ſtatt einer berathſchlagung
dienet) gemeiniglich leicht mit ſünden ver-
miſchet und GOtt mißfaͤllig gemachet wer-
den kan: alſo iſt eben die jenige ſorge/ und
der fleiß mit ſolchem bedacht das ſeinige zu
thun/ ein zeugniß eines redlichen und Gott
treulich meynenden hertzens/ ſo ohne den
Geiſt GOttes nicht iſt/ der ſich eben ſo wol
in dieſer bedachtſamen würckung/ als jenem
ploͤtzlichen trieb/ zeiget. Hingegen/ wo man
etwas gutes thut/ weder aus einem ſolchen
empfindlichen trieb/ noch mit ſolchem be-
dacht und überlegung/ ſondern in einer
nachlaͤßigkeit und ſorgloſigkeit über ſein
thun/ hat man auffs wenigſte dabey kein
zeugniß/ daß es ein wahres Goͤttliches werck
ſeye/
B 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |