Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.Nemlich/ wo etwas ist/ so zu unserer pflicht eben
Nemlich/ wo etwas iſt/ ſo zu unſerer pflicht eben
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Nemlich/ wo etwas iſt/ ſo zu unſerer pflicht
gehoͤret/ es iſt aber unſerm fleiſch und na-
türlicher zuneigung ſehr zuwider/ daheꝛ uns
jenes ſtarck zuſetzet/ und uns davon abhal-
ten will: wir widerſtehen aber ſolcher des
fleiſches widerſetzlichkeit beſtaͤndig/ thun
was unſere pflicht iſt/ und ob wir wohl in
waͤhrender handlung nicht wehren koͤnnen
daß wir nicht die widrigkeit des fleiſches/
und deſſen traͤgheit/ noch ſterig fühletẽ/ dan-
noch ungeachtet deſſen fortfahren/ und das
werck zu ende führen/ da iſt dieſer kampff
des fleiſches und geiſtes/ den Paulus
den glaͤubigen Gal. 5/ 17. zuſchreibet/ und
was auch in demſelben/ da das fleiſch nie-
derligen müſſen/ geſchiehet/ ein zeichen der in
uns würckenden gnade/ und daß einer in
uns ſeye/ der ſtaͤrcker iſt/ als die beywohnen-
de krafft der ſünden: Ja es iſt ſolches gewiſ-
ſer vor Goͤttlich zu erkennen/ als manche an-
dere ſonſt an ſich auch gute werck/ die aber
mehr mit unbedacht/ als reiffer überlegung
geſchehen: Sonderlich iſt das kennzeichen
deſto gewiſſer/ wo man ſich aus ſolcher ü-
bung gewehnt/ mehr und mehr in dem fall/
da wir zum boͤſen gereitzet werden/ und uns
zweiffelhafftig werden will/ ob die ſache
eben
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