Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.denselben nachzujagen. Je reichlicher also zusam-
denſelben nachzujagen. Je reichlicher alſo zuſam-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0121" n="95"/> denſelben nachzujagen. Je reichlicher alſo<lb/> das Wort unter uns wohnen wird/ je mehr<lb/> werden wir glaubens und deſſen fruͤchte zu-<lb/> wegen bringen. Nun ſolte es zwar ſcheinen/<lb/> daß das Wort GOtt es reichlich gnug unter<lb/> uns wohnete/ indem an unterſchiedlichen or-<lb/> ten (und zwar auch in hieſiger Statt) taͤglich/<lb/> anderswo gleichwol zum oͤfftern/ von der<lb/> Cātzel gepredigt wird. Wo wir aber der ſache<lb/> reifflich nachdencken/ werden wir auch in<lb/> dieſem ſtuͤck vieles finden/ das noch weiter<lb/> noͤthig ſeye. Jch verwerffe die haltende Pre-<lb/> digten durchauß nit/ da auß einem gewiſſen<lb/> vorgelegten Text und deſſen erklaͤrung die<lb/> Chriſtliche Gemeinde unterrichtet werde/<lb/> als der ich ſelbſt dergleichen vortrage und ver-<lb/> richte. Aber ich finde nicht/ daß dieſes gnug<lb/> ſey. 1. Wiſſen wir/ daß <hi rendition="#fr">alle Schrifft</hi> von<lb/> GOtt eingegeben/ ſeye nutz zur lehr/ zur ſtraff/<lb/> zur beſſerung/ zur zuͤchtigung in der gerech-<lb/> tigkeit. 2. Tim. 3. Daher auch alle Schrifft<lb/> ohne außnahm der Gemeinde bekannt ſolte<lb/> ſeyn/ wollen wir anders allen den noͤthigen<lb/> nutzen erhalten. Nun wo man endlich alle<lb/> die Text/ die in vielen jahren nach einander in<lb/> einem ort der gemeinde vorgetragen werden/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">zuſam-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [95/0121]
denſelben nachzujagen. Je reichlicher alſo
das Wort unter uns wohnen wird/ je mehr
werden wir glaubens und deſſen fruͤchte zu-
wegen bringen. Nun ſolte es zwar ſcheinen/
daß das Wort GOtt es reichlich gnug unter
uns wohnete/ indem an unterſchiedlichen or-
ten (und zwar auch in hieſiger Statt) taͤglich/
anderswo gleichwol zum oͤfftern/ von der
Cātzel gepredigt wird. Wo wir aber der ſache
reifflich nachdencken/ werden wir auch in
dieſem ſtuͤck vieles finden/ das noch weiter
noͤthig ſeye. Jch verwerffe die haltende Pre-
digten durchauß nit/ da auß einem gewiſſen
vorgelegten Text und deſſen erklaͤrung die
Chriſtliche Gemeinde unterrichtet werde/
als der ich ſelbſt dergleichen vortrage und ver-
richte. Aber ich finde nicht/ daß dieſes gnug
ſey. 1. Wiſſen wir/ daß alle Schrifft von
GOtt eingegeben/ ſeye nutz zur lehr/ zur ſtraff/
zur beſſerung/ zur zuͤchtigung in der gerech-
tigkeit. 2. Tim. 3. Daher auch alle Schrifft
ohne außnahm der Gemeinde bekannt ſolte
ſeyn/ wollen wir anders allen den noͤthigen
nutzen erhalten. Nun wo man endlich alle
die Text/ die in vielen jahren nach einander in
einem ort der gemeinde vorgetragen werden/
zuſam-
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