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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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hat es geheissen: Thue das/ darvon hat
uns JESUS frey gemacht/ daß Er selbst
nun alles gute in uns würcket/ und wir
solche seine gute wercke in dem äusserlichen
Wandel nur dem Nächsten zeigen dörffen.
Da wir noch unter dem Gesetz verschlossen
waren/ wurden wir zu dessen erfüllung
gezwungen/ nun wir durch CHristum
darvon befreyet sind/ freuet sich der Glau-
bige von dem Lebens-Baum JESU
CHRISTO die süssesten Früchten eines
gottseligen Wandels abzubrechen/ und sie
nach der Regul seinem Nächsten in schöner
ordnung vorzuweisen. Wird demnach
das Gesetz dem menschen nicht anders vor-
gehalten/ als daß er nicht in selbst-erwehl-
tem dienst GOTT danckbar sey/ sondern
sein vorhaben nach demselben einrichte/ als
darinn uns sein heiliger Will am deutlich-
sten geoffenbahret/ und etwa seinen alten
Adam/ der noch in ihm lebet/ und zu dem
guten offt träg machet/ oder zu dem bö-
sen verleiten wil/ darmit zurück halte und
zähme.

Blindheit ists Zweytens/ wann dergleichen
leute die angebohrne schwachheit vorschützen/

und

hat es geheiſſen: Thue das/ darvon hat
uns JESUS frey gemacht/ daß Er ſelbſt
nun alles gute in uns wuͤrcket/ und wir
ſolche ſeine gute wercke in dem aͤuſſerlichen
Wandel nur dem Naͤchſten zeigen doͤrffen.
Da wir noch unter dem Geſetz verſchloſſen
waren/ wurden wir zu deſſen erfuͤllung
gezwungen/ nun wir durch CHriſtum
darvon befreyet ſind/ freuet ſich der Glau-
bige von dem Lebens-Baum JESU
CHRISTO die ſuͤſſeſten Fruͤchten eines
gottſeligen Wandels abzubrechen/ und ſie
nach der Regul ſeinem Naͤchſten in ſchoͤner
ordnung vorzuweiſen. Wird demnach
das Geſetz dem menſchen nicht anders vor-
gehalten/ als daß er nicht in ſelbſt-erwehl-
tem dienſt GOTT danckbar ſey/ ſondern
ſein vorhaben nach demſelben einrichte/ als
darinn uns ſein heiliger Will am deutlich-
ſten geoffenbahret/ und etwa ſeinen alten
Adam/ der noch in ihm lebet/ und zu dem
guten offt traͤg machet/ oder zu dem boͤ-
ſen verleiten wil/ darmit zuruͤck halte und
zaͤhme.

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leute die angebohrne ſchwachheit vorſchuͤtzen/

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[231/0257] hat es geheiſſen: Thue das/ darvon hat uns JESUS frey gemacht/ daß Er ſelbſt nun alles gute in uns wuͤrcket/ und wir ſolche ſeine gute wercke in dem aͤuſſerlichen Wandel nur dem Naͤchſten zeigen doͤrffen. Da wir noch unter dem Geſetz verſchloſſen waren/ wurden wir zu deſſen erfuͤllung gezwungen/ nun wir durch CHriſtum darvon befreyet ſind/ freuet ſich der Glau- bige von dem Lebens-Baum JESU CHRISTO die ſuͤſſeſten Fruͤchten eines gottſeligen Wandels abzubrechen/ und ſie nach der Regul ſeinem Naͤchſten in ſchoͤner ordnung vorzuweiſen. Wird demnach das Geſetz dem menſchen nicht anders vor- gehalten/ als daß er nicht in ſelbſt-erwehl- tem dienſt GOTT danckbar ſey/ ſondern ſein vorhaben nach demſelben einrichte/ als darinn uns ſein heiliger Will am deutlich- ſten geoffenbahret/ und etwa ſeinen alten Adam/ der noch in ihm lebet/ und zu dem guten offt traͤg machet/ oder zu dem boͤ- ſen verleiten wil/ darmit zuruͤck halte und zaͤhme. Blindheit iſts Zweytens/ wann dergleichen leute die angebohrne ſchwachheit vorſchuͤtzen/ und

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/257>, abgerufen am 27.11.2024.