Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.verkauffen/ und ein verführer deiner zuhörer 11. Wann dann die zuhörer sehen werden/ als
verkauffen/ und ein verfuͤhrer deiner zuhoͤꝛer 11. Wann dann die zuhoͤrer ſehen werden/ als
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0355" n="329"/> verkauffen/ und ein verfuͤhrer deiner zuhoͤꝛer<lb/> ſeyn/ die du auf die einige kernlehre von ver-<lb/> bindung aller und jeden zur Chriſtbruͤderli-<lb/> chen Liebe/ gegen allen und jeden/ haͤtteſt wei-<lb/> ſen/ und nit auf eigne traͤume verleitẽ ſollen.<lb/> So lange die Prediger nur einen Placken<lb/> auß dem Text herauß zauſen/ und ihr vorha-<lb/> ben damit bekleiden; hergegen nicht alle und<lb/> jede Worte/ nach den kleineſten Buchſtaben<lb/> und Tuͤttelen (ohn welches mittel/ <hi rendition="#aq">experto<lb/> credatur Ruperto,</hi> man nicht ſagen kan/ ich<lb/> hab in deiner Schrifft/ O H<hi rendition="#k">e</hi>rꝛ/ geforſchet)<lb/> zerlegen/ und ſchlechter dinge/ (wie abge-<lb/> ſchmacket es auch unſeren <hi rendition="#aq">Rhetorculis</hi> und<lb/> Weiber-Predigeꝛn vorkommet) auf jedem<lb/><hi rendition="#aq">notato</hi> und <hi rendition="#aq">connotato,</hi> (in dem ſie dem<lb/> Texte nicht vor-ſondern nachgehen) die leh-<lb/> ren/ alſo/ daß ſie ein jeder veꝛſtaͤndiger folgen<lb/> ſihet/ bey fuͤhren: iſt und bleibt es ungeſegnet<lb/> und unfruchtbar werck/ man rede was man<lb/> von Glauben/ Liebe und guten Wercken/ wie<lb/> eine thoͤnende Schelle klinget.</p><lb/> <p>11. Wann dann die zuhoͤrer ſehen werden/<lb/> wie alle und jede wort und ſyllaben/ mit den<lb/> einfaͤltigſten augen angeſchauet/ zur lehre/<lb/> vermahnung und troſt ja offenbar nutz ſeyen.<lb/> und dann/ die auch ſeltzamſten Geſchichte/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">als</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [329/0355]
verkauffen/ und ein verfuͤhrer deiner zuhoͤꝛer
ſeyn/ die du auf die einige kernlehre von ver-
bindung aller und jeden zur Chriſtbruͤderli-
chen Liebe/ gegen allen und jeden/ haͤtteſt wei-
ſen/ und nit auf eigne traͤume verleitẽ ſollen.
So lange die Prediger nur einen Placken
auß dem Text herauß zauſen/ und ihr vorha-
ben damit bekleiden; hergegen nicht alle und
jede Worte/ nach den kleineſten Buchſtaben
und Tuͤttelen (ohn welches mittel/ experto
credatur Ruperto, man nicht ſagen kan/ ich
hab in deiner Schrifft/ O Herꝛ/ geforſchet)
zerlegen/ und ſchlechter dinge/ (wie abge-
ſchmacket es auch unſeren Rhetorculis und
Weiber-Predigeꝛn vorkommet) auf jedem
notato und connotato, (in dem ſie dem
Texte nicht vor-ſondern nachgehen) die leh-
ren/ alſo/ daß ſie ein jeder veꝛſtaͤndiger folgen
ſihet/ bey fuͤhren: iſt und bleibt es ungeſegnet
und unfruchtbar werck/ man rede was man
von Glauben/ Liebe und guten Wercken/ wie
eine thoͤnende Schelle klinget.
11. Wann dann die zuhoͤrer ſehen werden/
wie alle und jede wort und ſyllaben/ mit den
einfaͤltigſten augen angeſchauet/ zur lehre/
vermahnung und troſt ja offenbar nutz ſeyen.
und dann/ die auch ſeltzamſten Geſchichte/
als
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