Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.wohnet ist. Auß betracht ungwelches elendes/ 15. Die Mißglaubige aber (2) zu unserer folgenden
wohnet iſt. Auß betracht ungwelches elendes/ 15. Die Mißglaubige aber (2) zu unſerer folgenden
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0360" n="334"/> wohnet iſt. Auß betracht ungwelches elendes/<lb/> und ſolcheꝛ armen leute gefangenſchaft/ es in<lb/> ſich gehen/ ſeine wolfahrt und groſſen vorzug<lb/> auch erkennen/ und dann von ſelbſten zur<lb/> barmhertzigkeit und gebet gegen und fuͤr ſol-<lb/> cheverfuͤhrete/ geneiget ſeyn/ <hi rendition="#aq">p.</hi> 114. auch be-<lb/> hutſam und ohne aͤrgernüſſe mit ihnen um-<lb/> gehen wird.</p><lb/> <p>15. Die Mißglaubige aber (2) zu unſerer<lb/><hi rendition="#aq">Religion</hi> zu gewinnen/ faͤllt/ bey unſerer be-<lb/> ſchaffenheit/ ſehr ſchwerer. Jch habe es mit<lb/> manchem verſuchet: auch/ GOtt ſey danck/<lb/> Atheiſten/ einen Juden/ Papiſten/ Calvini-<lb/> ſten/ herzu gebracht: Abgefallene wieder ge-<lb/> holet/ ꝛc. Aber unter denen allen keinen Wie-<lb/> dertaͤuffer gewonnen. Deren ich doch behan-<lb/> delt. Die Fehler ſtecken: 1. in boͤſen unſeren<lb/> und aͤrgerlichen Exempeln/ welche die Leute<lb/> mit eckelendem hertzen anſehen. 2. Jn unſe-<lb/> rer Unfreundlichkeit und abholden Unliebe;<lb/> in denen man an vielen Orten/ wie bekannt/<lb/> die Ankoͤmlinge/ bey Geiſt- und Weltlichen/<lb/> entweder als Muͤhe- und Koſten-macher/<lb/> weit von dannen wuͤnſchet; und/ wann man<lb/> einige mit rauchem Brod der gewieſenen <hi rendition="#aq">dif-<lb/> fidenz,</hi> verſagenden unterbringunge/ ꝛc. zur<lb/><hi rendition="#aq">deſperation</hi> und heimkehre gezwungen/ in<lb/> <fw place="bottom" type="catch">folgenden</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [334/0360]
wohnet iſt. Auß betracht ungwelches elendes/
und ſolcheꝛ armen leute gefangenſchaft/ es in
ſich gehen/ ſeine wolfahrt und groſſen vorzug
auch erkennen/ und dann von ſelbſten zur
barmhertzigkeit und gebet gegen und fuͤr ſol-
cheverfuͤhrete/ geneiget ſeyn/ p. 114. auch be-
hutſam und ohne aͤrgernüſſe mit ihnen um-
gehen wird.
15. Die Mißglaubige aber (2) zu unſerer
Religion zu gewinnen/ faͤllt/ bey unſerer be-
ſchaffenheit/ ſehr ſchwerer. Jch habe es mit
manchem verſuchet: auch/ GOtt ſey danck/
Atheiſten/ einen Juden/ Papiſten/ Calvini-
ſten/ herzu gebracht: Abgefallene wieder ge-
holet/ ꝛc. Aber unter denen allen keinen Wie-
dertaͤuffer gewonnen. Deren ich doch behan-
delt. Die Fehler ſtecken: 1. in boͤſen unſeren
und aͤrgerlichen Exempeln/ welche die Leute
mit eckelendem hertzen anſehen. 2. Jn unſe-
rer Unfreundlichkeit und abholden Unliebe;
in denen man an vielen Orten/ wie bekannt/
die Ankoͤmlinge/ bey Geiſt- und Weltlichen/
entweder als Muͤhe- und Koſten-macher/
weit von dannen wuͤnſchet; und/ wann man
einige mit rauchem Brod der gewieſenen dif-
fidenz, verſagenden unterbringunge/ ꝛc. zur
deſperation und heimkehre gezwungen/ in
folgenden
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