Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.folgenden Exempeln/ zu einem vorworte er- 16. Welches jedoch/ durch gebührende 17. Unterdessen aber/ wann man nicht anderst
folgenden Exempeln/ zu einem vorworte er- 16. Welches jedoch/ durch gebuͤhrende 17. Unterdeſſen aber/ wann man nicht anderſt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0361" n="335"/> folgenden Exempeln/ zu einem vorworte er-<lb/> wieſener <hi rendition="#aq">U</hi>ntreue vorſchuͤtzet: oder/ wann<lb/> man ſchon nichts an ſie zu wenden hat/ ihre<lb/> alte fehler/ nachguͤltigkeit (als die deß groſ-<lb/> ſen bemuͤhens nicht wehrt) aufzeucht. Als<lb/> wann nit deß hunderſten halber/ der geraͤth/<lb/> ehe neun und neuntzig/ ſo mißrathen/ Chriſt-<lb/> lich zu beleben/ und/ der Seelen halben/ die<lb/> aͤuſſerliche Juppe zu uͤberſehen waͤren.</p><lb/> <p>16. Welches jedoch/ durch gebuͤhrende<lb/><hi rendition="#aq">moderation</hi> muͤndlicher <hi rendition="#aq">conferen</hi>zen und<lb/> Beweißſchrifften zu beſſern waͤre. Als wor-<lb/> inn die nothwendige Warheit von der be-<lb/> ſcheidenen Liebe begleitet und bekleidet wuͤr-<lb/> de. Deſſen gegenſpiel die gemuͤther gaͤntzlich<lb/><hi rendition="#aq">abalieni</hi>ret. Worinn die Widerſacher weit<lb/> behaͤglicher als wir/ die den Leſer mit wei-<lb/> chen worten an ſich ziehen.</p><lb/> <p>17. Unterdeſſen aber/ wann man nicht<lb/> eben <hi rendition="#aq">de lana caprina</hi> zu zancken/ eigene <hi rendition="#aq">In-<lb/> ventiones rixoſas</hi> auf die bahne bringet/<lb/> ſondern denen/ wiewol ſtinckenden/ Fuchs-<lb/> hoͤlen der Antagoniſten nachkriechen muß;<lb/> ſo ſtehets nicht bey dem Widerfechter/ wie<lb/> weit er gehen wolle: ſondern iſt gezwungen/<lb/><hi rendition="#aq">ad minima & tricas usque</hi> zu folgen/ ſo er<lb/> <fw place="bottom" type="catch">anderſt</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [335/0361]
folgenden Exempeln/ zu einem vorworte er-
wieſener Untreue vorſchuͤtzet: oder/ wann
man ſchon nichts an ſie zu wenden hat/ ihre
alte fehler/ nachguͤltigkeit (als die deß groſ-
ſen bemuͤhens nicht wehrt) aufzeucht. Als
wann nit deß hunderſten halber/ der geraͤth/
ehe neun und neuntzig/ ſo mißrathen/ Chriſt-
lich zu beleben/ und/ der Seelen halben/ die
aͤuſſerliche Juppe zu uͤberſehen waͤren.
16. Welches jedoch/ durch gebuͤhrende
moderation muͤndlicher conferenzen und
Beweißſchrifften zu beſſern waͤre. Als wor-
inn die nothwendige Warheit von der be-
ſcheidenen Liebe begleitet und bekleidet wuͤr-
de. Deſſen gegenſpiel die gemuͤther gaͤntzlich
abalieniret. Worinn die Widerſacher weit
behaͤglicher als wir/ die den Leſer mit wei-
chen worten an ſich ziehen.
17. Unterdeſſen aber/ wann man nicht
eben de lana caprina zu zancken/ eigene In-
ventiones rixoſas auf die bahne bringet/
ſondern denen/ wiewol ſtinckenden/ Fuchs-
hoͤlen der Antagoniſten nachkriechen muß;
ſo ſtehets nicht bey dem Widerfechter/ wie
weit er gehen wolle: ſondern iſt gezwungen/
ad minima & tricas usque zu folgen/ ſo er
anderſt
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