Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.sie das daraus gelöste durch Wechsel wiederum anderwerts/ oder le- und L
ſie das daraus geloͤſte durch Wechſel wiederum anderwerts/ oder le- und L
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0093" n="81"/> ſie das daraus geloͤſte durch Wechſel wiederum anderwerts/ oder le-<lb/> gens an Waaren an/ und verſenden dieſe/ dann der Kauffmann<lb/> verſendet kein Geld aus dem Lande/ wann ihme der ſchaͤdliche Wech-<lb/> ſel darzu nicht zwinget. <hi rendition="#aq">Oct.</hi> Was kan aber den ſchaͤdlichen Wech-<lb/> ſel verurſachen/ als die ſchlimmen Gelder? was vertheuert alle Waa-<lb/> ren und <hi rendition="#aq">Victuali</hi>en als das ſchlimme Geld. Jſts nicht Fuͤrſten und<lb/> Herren auch bey der Militz ſchaͤdlich/ daß ſie bey den ſchlimmen Gel-<lb/> de mehr Auffgang zur Militz haben/ als wann gut Geld gangbahr<lb/> iſt. <hi rendition="#aq">Sep.</hi> Danck haben die Herren Muͤntzer/ daß ſie ſchlimm Geld<lb/> machen/ das verurſachet den ſchaͤdlichen Wechſel/ und darzu kommt<lb/> der Kauffmann wie vorerwehnet nur zufaͤlliger weiſe/ die Herren<lb/> Muͤntzer aber vorſaͤtzlich. Alle <hi rendition="#aq">Victuali</hi>en und Land-Waaren blei-<lb/> ben bey eingeriſſene ſchlechte halbe und gantze Gulden im alten Preiß/<lb/> ein Pfund Butter gilt nun nicht mehr als zuvor/ da keine ⅓. und ⅔.<lb/> waren/ ſondern Tahler und Ducaten/ ein Stuͤck Saltz/ <hi rendition="#aq">Item,</hi> Ro-<lb/> cken/ Gerſten/ Weitzen/ Haber/ Erbſen/ Bohnen/ (ohne bey Miß-<lb/> Jahren) iſt im alten Preiß/ Holtz/ Kohlen/ Wolle/ Flachs/ Leder/<lb/><hi rendition="#aq">Manufactu</hi>ren/ Zeuge/ Tuch/ Leinwand/ Ochſen/ Kuͤh/ Kaͤlber/<lb/> Haͤmmel/ Schweine/ Huͤner und Gaͤnſe/ und was des Dinges mehr<lb/> ſo im Lande geziehlet wird/ iſt noch immer im alten billigen Preiß zu<lb/> haben geweſen/ und nun da einige Sorten von 1. Drittel und 2.<lb/> Drittel abgewuͤrdiget/ iſt darinnen auch keine Veraͤnderung oder<lb/> Theuerung gefolget/ daß aber nach eingeriſſene 1. Drittel und 2.<lb/> Drittel und verpflogene Thaler und Ducaten die fremden Waaren<lb/> theuer geworden/ das iſt natuͤrlich/ dann wo das Geld faͤllt und gerin-<lb/> ger wird/ da iſt Schade gegen die Ort wo gut Geld behalten und im<lb/> Gange bleibet/ alſo hat in dieſen Obern Landen das geringhaltig ge-<lb/> machte Geld den Schaden verurſachet/ nicht die Kauffleute/ dann<lb/> dieſe muͤſſen ſich mit fremden Waaren Einkauff nach ſelbiges Lande<lb/> Geld richten/ jene richten ſich nicht nach dieſer Lande Geld/ dann<lb/> wo eine Waare geſuchet wird/ da wird ſie auch <hi rendition="#aq">vvardi</hi>ret/ und das<lb/> Geld ſtellet der Waare den Preiß/ nicht aber die Waare dem Gel-<lb/> de. <hi rendition="#aq">Oct.</hi> Die fremde Waaren ſeynd alles nothwendige Waaren.<lb/><hi rendition="#aq">Sep.</hi> Nothwendig und nicht nothwendig/ ein Handwercks-Gemei-<lb/> ner- und Bauersmann hat Saltz und Brantewein/ Calmus kan ih-<lb/> me vor Jngber/ und Wachholderbeer vor Pfeffer dienen/ Honig vor<lb/> Zucker/ Ruͤboel/ Leinoel/ Nußoel/ Speck und Butter vor Baumoel/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">L</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [81/0093]
ſie das daraus geloͤſte durch Wechſel wiederum anderwerts/ oder le-
gens an Waaren an/ und verſenden dieſe/ dann der Kauffmann
verſendet kein Geld aus dem Lande/ wann ihme der ſchaͤdliche Wech-
ſel darzu nicht zwinget. Oct. Was kan aber den ſchaͤdlichen Wech-
ſel verurſachen/ als die ſchlimmen Gelder? was vertheuert alle Waa-
ren und Victualien als das ſchlimme Geld. Jſts nicht Fuͤrſten und
Herren auch bey der Militz ſchaͤdlich/ daß ſie bey den ſchlimmen Gel-
de mehr Auffgang zur Militz haben/ als wann gut Geld gangbahr
iſt. Sep. Danck haben die Herren Muͤntzer/ daß ſie ſchlimm Geld
machen/ das verurſachet den ſchaͤdlichen Wechſel/ und darzu kommt
der Kauffmann wie vorerwehnet nur zufaͤlliger weiſe/ die Herren
Muͤntzer aber vorſaͤtzlich. Alle Victualien und Land-Waaren blei-
ben bey eingeriſſene ſchlechte halbe und gantze Gulden im alten Preiß/
ein Pfund Butter gilt nun nicht mehr als zuvor/ da keine ⅓. und ⅔.
waren/ ſondern Tahler und Ducaten/ ein Stuͤck Saltz/ Item, Ro-
cken/ Gerſten/ Weitzen/ Haber/ Erbſen/ Bohnen/ (ohne bey Miß-
Jahren) iſt im alten Preiß/ Holtz/ Kohlen/ Wolle/ Flachs/ Leder/
Manufacturen/ Zeuge/ Tuch/ Leinwand/ Ochſen/ Kuͤh/ Kaͤlber/
Haͤmmel/ Schweine/ Huͤner und Gaͤnſe/ und was des Dinges mehr
ſo im Lande geziehlet wird/ iſt noch immer im alten billigen Preiß zu
haben geweſen/ und nun da einige Sorten von 1. Drittel und 2.
Drittel abgewuͤrdiget/ iſt darinnen auch keine Veraͤnderung oder
Theuerung gefolget/ daß aber nach eingeriſſene 1. Drittel und 2.
Drittel und verpflogene Thaler und Ducaten die fremden Waaren
theuer geworden/ das iſt natuͤrlich/ dann wo das Geld faͤllt und gerin-
ger wird/ da iſt Schade gegen die Ort wo gut Geld behalten und im
Gange bleibet/ alſo hat in dieſen Obern Landen das geringhaltig ge-
machte Geld den Schaden verurſachet/ nicht die Kauffleute/ dann
dieſe muͤſſen ſich mit fremden Waaren Einkauff nach ſelbiges Lande
Geld richten/ jene richten ſich nicht nach dieſer Lande Geld/ dann
wo eine Waare geſuchet wird/ da wird ſie auch vvardiret/ und das
Geld ſtellet der Waare den Preiß/ nicht aber die Waare dem Gel-
de. Oct. Die fremde Waaren ſeynd alles nothwendige Waaren.
Sep. Nothwendig und nicht nothwendig/ ein Handwercks-Gemei-
ner- und Bauersmann hat Saltz und Brantewein/ Calmus kan ih-
me vor Jngber/ und Wachholderbeer vor Pfeffer dienen/ Honig vor
Zucker/ Ruͤboel/ Leinoel/ Nußoel/ Speck und Butter vor Baumoel/
und
L
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |