Sperander [i. e. Gladov, Friedrich]: Sorgfältiger Negotiant und Wechßler. Leipzig, 1706.schafft von seiner guten Gesundheit einzuziehen/ dero Befindung ren
ſchafft von ſeiner guten Geſundheit einzuziehen/ dero Befindung ren
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0099" n="87"/> ſchafft von ſeiner guten Geſundheit einzuziehen/ dero Befindung<lb/> mich dann hoͤchlich erfreuet. <hi rendition="#aq">Sept.</hi> Jn gleichen ergoͤtzt mich die Sei-<lb/> nige. <hi rendition="#aq">Oct.</hi> Sein Diener. <hi rendition="#aq">Sept. Adieu.</hi> Herr <hi rendition="#aq">Octavus</hi> im wan-<lb/> deln behertzigte bey ſich ſelbſt/ wann denen in Gold und Silber ar-<lb/> beitenden verboten wuͤrde kein alt oder Bruchſilber und Gold im<lb/> Lande zu kauffen/ auch kein Geld zuſchmeltzen/ ſondern das ieder-<lb/> man ſein Gold und Silber in die Muͤntz liefern muͤſte/ alwo es zu-<lb/> gewiſſen <hi rendition="#aq">ſtabili</hi>rt oder faͤſt geſetzten Preiß angenommen wuͤrde/ wor-<note place="right">300. Gold<lb/> und Silber<lb/> Arbeit.</note><lb/> bey der Muͤntzſtand beſtehen koͤnte/ und dieſe muͤſtens auch vermuͤn-<lb/> tzen und nicht etwa wieder verkauffen. Ferner alles aus den Berg-<lb/> wercken kommendes Silber und Gold muͤſte auch in die Muͤntzen<lb/> geliefert und nirgents andershin verwendet werden/ alſo daß alles<lb/> im Lande befindliche Gold und Silber der Muͤntze zu kommen muͤſte<lb/> zu vermuͤntzen. Hingegen Gold und Silberſchmiede Dratzieher ꝛc.<lb/> muͤſſen ihr bedoͤrffend Silber und Gold aus Holland <hi rendition="#aq">Genoua</hi> und<lb/> von Hamburg kommen laſſen/ ſo kaͤme mehr Silber und Gold ins<lb/> Land/ und muͤſte denen Silber und Gold Arbeitern gleichwohl zu-<lb/> geſtanden werden/ daß nach den <hi rendition="#aq">Cours</hi> in Holland und Hamburg<lb/><hi rendition="#aq">incluſiv</hi> des Wechſels-<hi rendition="#aq">Cours,</hi> ſie ihre verarbeitete Gold und Silber<lb/> Waaren gleichwohl hoͤher in Preiß ſtellen moͤchten/ ſo wuͤrde<hi rendition="#aq">n</hi> die<lb/> Kauffleute bey ereignenden Profit ſchon Silber und Gold herbey<lb/> fuͤhren/ und was lieget daran/ wann die ſilber und golden Geſchirr/<lb/> Zierart/ Spitzen und Borten theuer verkaufft wuͤrden/ daß betraͤffe<lb/> den gemeinen Mann gar nicht/ oder viel weniger/ weder wann ge-<lb/> ringhaltige gemachte Gelder abgeſetzet werden/ da betriffts den ge-<lb/> meinen Mann gar hart und iſt ihnen ſehr ſchaͤdlich/ Fuͤrſten und Her-<lb/> ren aber nicht <hi rendition="#aq">profit</hi>lich/ als was der Muͤntzſtand etwa (ſo aber nicht<lb/> viel um ſich haben mag) ihnen will zu Theil werden laſſen. Man<lb/> rechne das die Gold und Silber Zierat Geſchirr Borten und Spitzen<lb/> im Preiß erhoͤhet werden moͤgen gleich andre fremde Waaren ſo durch<lb/> Erhoͤhung des Wechſels bey gegenwaͤrtig geringhaltigen Gelde im<lb/> Preiß hoͤher gehalten werden muͤſſen/ es betrifft doch ſolcher nacher<lb/> Vertheuerung nur die ienige welche es bezahlen koͤnnen/ und<lb/> denen es zu gebrauchen und zutragen zuſtehet/ und das ſeynd die rei-<lb/> chen und wohlhabenden Leuͤte. Wolte man dieſen Handel doch in<lb/> etwas <hi rendition="#aq">faciliti</hi>ren um Gold und Silber aus der Fremde herbey zulo-<lb/> cken/ koͤnte man es bey Einfuͤhrung <hi rendition="#aq">licent</hi> Zoll und <hi rendition="#aq">Accis</hi> frey <hi rendition="#aq">paſſi-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">ren</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [87/0099]
ſchafft von ſeiner guten Geſundheit einzuziehen/ dero Befindung
mich dann hoͤchlich erfreuet. Sept. Jn gleichen ergoͤtzt mich die Sei-
nige. Oct. Sein Diener. Sept. Adieu. Herr Octavus im wan-
deln behertzigte bey ſich ſelbſt/ wann denen in Gold und Silber ar-
beitenden verboten wuͤrde kein alt oder Bruchſilber und Gold im
Lande zu kauffen/ auch kein Geld zuſchmeltzen/ ſondern das ieder-
man ſein Gold und Silber in die Muͤntz liefern muͤſte/ alwo es zu-
gewiſſen ſtabilirt oder faͤſt geſetzten Preiß angenommen wuͤrde/ wor-
bey der Muͤntzſtand beſtehen koͤnte/ und dieſe muͤſtens auch vermuͤn-
tzen und nicht etwa wieder verkauffen. Ferner alles aus den Berg-
wercken kommendes Silber und Gold muͤſte auch in die Muͤntzen
geliefert und nirgents andershin verwendet werden/ alſo daß alles
im Lande befindliche Gold und Silber der Muͤntze zu kommen muͤſte
zu vermuͤntzen. Hingegen Gold und Silberſchmiede Dratzieher ꝛc.
muͤſſen ihr bedoͤrffend Silber und Gold aus Holland Genoua und
von Hamburg kommen laſſen/ ſo kaͤme mehr Silber und Gold ins
Land/ und muͤſte denen Silber und Gold Arbeitern gleichwohl zu-
geſtanden werden/ daß nach den Cours in Holland und Hamburg
incluſiv des Wechſels-Cours, ſie ihre verarbeitete Gold und Silber
Waaren gleichwohl hoͤher in Preiß ſtellen moͤchten/ ſo wuͤrden die
Kauffleute bey ereignenden Profit ſchon Silber und Gold herbey
fuͤhren/ und was lieget daran/ wann die ſilber und golden Geſchirr/
Zierart/ Spitzen und Borten theuer verkaufft wuͤrden/ daß betraͤffe
den gemeinen Mann gar nicht/ oder viel weniger/ weder wann ge-
ringhaltige gemachte Gelder abgeſetzet werden/ da betriffts den ge-
meinen Mann gar hart und iſt ihnen ſehr ſchaͤdlich/ Fuͤrſten und Her-
ren aber nicht profitlich/ als was der Muͤntzſtand etwa (ſo aber nicht
viel um ſich haben mag) ihnen will zu Theil werden laſſen. Man
rechne das die Gold und Silber Zierat Geſchirr Borten und Spitzen
im Preiß erhoͤhet werden moͤgen gleich andre fremde Waaren ſo durch
Erhoͤhung des Wechſels bey gegenwaͤrtig geringhaltigen Gelde im
Preiß hoͤher gehalten werden muͤſſen/ es betrifft doch ſolcher nacher
Vertheuerung nur die ienige welche es bezahlen koͤnnen/ und
denen es zu gebrauchen und zutragen zuſtehet/ und das ſeynd die rei-
chen und wohlhabenden Leuͤte. Wolte man dieſen Handel doch in
etwas facilitiren um Gold und Silber aus der Fremde herbey zulo-
cken/ koͤnte man es bey Einfuͤhrung licent Zoll und Accis frey paſſi-
ren
300. Gold
und Silber
Arbeit.
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