Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 1. Berlin, 1861.eingenommen, und die Uebrigen sich auf Stühlen um "Ich verspreche mir alles Gute von meinen zu¬ "Ich will es wünschen," sagte die Baronin, eine "Es hieße gering von der guten Natur der Knaben "Nun, Herr Bauer hatte seine Tugenden und auch eingenommen, und die Uebrigen ſich auf Stühlen um „Ich verſpreche mir alles Gute von meinen zu¬ „Ich will es wünſchen,“ ſagte die Baronin, eine „Es hieße gering von der guten Natur der Knaben „Nun, Herr Bauer hatte ſeine Tugenden und auch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0015" n="5"/> eingenommen, und die Uebrigen ſich auf Stühlen um<lb/> den Tiſch gereiht hatten; „eine Tugend, die Sie vor<lb/> Allen ſchätzen müſſen, da Sie dieſelbe in Ihrem Be¬<lb/> rufe ſo nöthig haben. Ich fürchte, die beiden Knaben<lb/> werden Ihnen nur zu oft Veranlaſſung geben, dieſe<lb/> Tugend im vollſten Umfange zu üben.“</p><lb/> <p>„Ich verſpreche mir alles Gute von meinen zu¬<lb/> künftige Zöglingen, und bin zum voraus überzeugt,<lb/> daß die Probe, auf die ſie meine Geduld ſtellen wer¬<lb/> den, keine Feuerprobe ſein wird.“</p><lb/> <p>„Ich will es wünſchen,“ ſagte die Baronin, eine<lb/> Arbeit, die ſie beim Eintritt des jungen Mannes aus<lb/> der Hand gelegt hatte, wieder ergreifend; „indeſſen<lb/> werden Sie die Knaben gerade jetzt etwas verwildert<lb/> finden, da ſich Ihre Ankunft leider um einige Tage<lb/> verzögert hat, und Ihr Vorgänger uns nicht den Ge¬<lb/> fallen thun konnte — oder wollte, ſeine Abreiſe ſo<lb/> lange aufzuſchieben.“</p><lb/> <p>„Es hieße gering von der guten Natur der Knaben<lb/> denken,“ erwiederte Oswald, „und nicht beſonders groß<lb/> von dem Erziehertalente des Herrn Bauer, das mir<lb/> ſehr gerühmt wurde, wenn ich wirklich fürchtete, ſein<lb/> Einfluß auf dieſelbe ſollte ihn nicht einmal eine Woche<lb/> überlebt haben.“</p><lb/> <p>„Nun, Herr Bauer hatte ſeine Tugenden und auch<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0015]
eingenommen, und die Uebrigen ſich auf Stühlen um
den Tiſch gereiht hatten; „eine Tugend, die Sie vor
Allen ſchätzen müſſen, da Sie dieſelbe in Ihrem Be¬
rufe ſo nöthig haben. Ich fürchte, die beiden Knaben
werden Ihnen nur zu oft Veranlaſſung geben, dieſe
Tugend im vollſten Umfange zu üben.“
„Ich verſpreche mir alles Gute von meinen zu¬
künftige Zöglingen, und bin zum voraus überzeugt,
daß die Probe, auf die ſie meine Geduld ſtellen wer¬
den, keine Feuerprobe ſein wird.“
„Ich will es wünſchen,“ ſagte die Baronin, eine
Arbeit, die ſie beim Eintritt des jungen Mannes aus
der Hand gelegt hatte, wieder ergreifend; „indeſſen
werden Sie die Knaben gerade jetzt etwas verwildert
finden, da ſich Ihre Ankunft leider um einige Tage
verzögert hat, und Ihr Vorgänger uns nicht den Ge¬
fallen thun konnte — oder wollte, ſeine Abreiſe ſo
lange aufzuſchieben.“
„Es hieße gering von der guten Natur der Knaben
denken,“ erwiederte Oswald, „und nicht beſonders groß
von dem Erziehertalente des Herrn Bauer, das mir
ſehr gerühmt wurde, wenn ich wirklich fürchtete, ſein
Einfluß auf dieſelbe ſollte ihn nicht einmal eine Woche
überlebt haben.“
„Nun, Herr Bauer hatte ſeine Tugenden und auch
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