Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 1. Berlin, 1861.ben haben, das leider in Deutschland, für das es be¬ "Das ist ja eben der Humor davon," lachte Ber¬ "Und wenn man mich selbst dort scalpirt, wie dann?" "Dann bin ich der letzte Mohikaner und rauche Er stützte den Kopf in die Hand und starrte düster Ich ergriff seine Hand. "Das wird nicht geschehen, Er schaute mich wehmüthig an. "Aber Du wirst vor mir sterben," sagte er: "die ben haben, das leider in Deutſchland, für das es be¬ „Das iſt ja eben der Humor davon,“ lachte Ber¬ „Und wenn man mich ſelbſt dort ſcalpirt, wie dann?“ „Dann bin ich der letzte Mohikaner und rauche Er ſtützte den Kopf in die Hand und ſtarrte düſter Ich ergriff ſeine Hand. „Das wird nicht geſchehen, Er ſchaute mich wehmüthig an. „Aber Du wirſt vor mir ſterben,“ ſagte er: „die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0035" n="25"/> ben haben, das leider in Deutſchland, für das es be¬<lb/> rechnet iſt, nirgends gedruckt werden kann, — Sie<lb/> rathen mir, der ich über die Braminenkaſte dieſelben<lb/> Pariasideen habe, mich in das Lager unſerer Erbfeinde<lb/> zu begeben?“</p><lb/> <p>„Das iſt ja eben der Humor davon,“ lachte Ber¬<lb/> ger; „Sie ſollen hingehen wie ein Mohikaner in das<lb/> Lager der Irokeſen: und ich freue mich ſchon im voraus<lb/> auf die prächtigen Zöpfe, die Sie zurückbringen werden.<lb/> Die hängen wir dann als Trophäen in unſerm Wig¬<lb/> wam auf, und haben unſere Freude daran.“</p><lb/> <p>„Und wenn man mich ſelbſt dort ſcalpirt, wie dann?“</p><lb/> <p>„Dann bin ich der letzte Mohikaner und rauche<lb/> meine Friedenspfeife einſam und melancholiſch auf dem<lb/> Grabe meines Unkas.“</p><lb/> <p>Er ſtützte den Kopf in die Hand und ſtarrte düſter<lb/> vor ſich nieder. „Ja, ja, ich weiß es,“ murmelte er,<lb/> „die große Schlange, wenn ſie es endlich müde iſt, die<lb/> Menſchen anzuziſchen, wird in einen Sumpf kriechen<lb/> und da einſam verrecken.“</p><lb/> <p>Ich ergriff ſeine Hand. „Das wird nicht geſchehen,<lb/> wenigſtens nicht, ſo lange ich lebe.“</p><lb/> <p>Er ſchaute mich wehmüthig an.</p><lb/> <p>„Aber Du wirſt vor mir ſterben,“ ſagte er: „die<lb/> große Schlange hat ein zähes Leben, und Du biſt weich.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0035]
ben haben, das leider in Deutſchland, für das es be¬
rechnet iſt, nirgends gedruckt werden kann, — Sie
rathen mir, der ich über die Braminenkaſte dieſelben
Pariasideen habe, mich in das Lager unſerer Erbfeinde
zu begeben?“
„Das iſt ja eben der Humor davon,“ lachte Ber¬
ger; „Sie ſollen hingehen wie ein Mohikaner in das
Lager der Irokeſen: und ich freue mich ſchon im voraus
auf die prächtigen Zöpfe, die Sie zurückbringen werden.
Die hängen wir dann als Trophäen in unſerm Wig¬
wam auf, und haben unſere Freude daran.“
„Und wenn man mich ſelbſt dort ſcalpirt, wie dann?“
„Dann bin ich der letzte Mohikaner und rauche
meine Friedenspfeife einſam und melancholiſch auf dem
Grabe meines Unkas.“
Er ſtützte den Kopf in die Hand und ſtarrte düſter
vor ſich nieder. „Ja, ja, ich weiß es,“ murmelte er,
„die große Schlange, wenn ſie es endlich müde iſt, die
Menſchen anzuziſchen, wird in einen Sumpf kriechen
und da einſam verrecken.“
Ich ergriff ſeine Hand. „Das wird nicht geſchehen,
wenigſtens nicht, ſo lange ich lebe.“
Er ſchaute mich wehmüthig an.
„Aber Du wirſt vor mir ſterben,“ ſagte er: „die
große Schlange hat ein zähes Leben, und Du biſt weich.
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