Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861."Mit mir und Frau von Berkow? Welch' tolle "Aber Oldenburg, Du wirst einem alten Fuchs "Höre, mein Schatz," sagte Oldenburg nur seine "Nun sieh', wie heftig Du gleich wieder wirst." "Ich heftig? Ich bin so kühl wie Champagner in "Ja, der gute Rath kommt nun zu spät," sagte „Mit mir und Frau von Berkow? Welch' tolle „Aber Oldenburg, Du wirſt einem alten Fuchs „Höre, mein Schatz,“ ſagte Oldenburg nur ſeine „Nun ſieh', wie heftig Du gleich wieder wirſt.“ „Ich heftig? Ich bin ſo kühl wie Champagner in „Ja, der gute Rath kommt nun zu ſpät,“ ſagte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0105" n="95"/> <p>„Mit mir und Frau von Berkow? Welch' tolle<lb/> Blaſe treibt denn Dein Gehirn nun ſchon wieder?<lb/> Was ſoll vorbei ſein zwiſchen ihr und mir?“</p><lb/> <p>„Aber Oldenburg, Du wirſt einem alten Fuchs<lb/> wie mir doch nicht einbilden wollen, daß Du die ſüßen<lb/> Trauben nur immer fein ſäuberlich aus der Ferne<lb/> bewundert haſt?“</p><lb/> <p>„Höre, mein Schatz,“ ſagte Oldenburg nur ſeine<lb/> Stimme klang ſcharf wie ein zweiſchneidiges Meſſer;<lb/> „Du weißt, ich verſtehe Scherz, wie Einer; wer es<lb/> aber wagt, Melitta's Ehre zu begeifern, beim allmäch¬<lb/> tigen Gott: er ſtirbt von meiner Hand.“</p><lb/> <p>„Nun ſieh', wie heftig Du gleich wieder wirſt.“</p><lb/> <p>„Ich heftig? Ich bin ſo kühl wie Champagner in<lb/> Eis. — Ja, was ich ſagen wollte, verſprich mir,<lb/> Barnewitz, daß Du weder heute noch morgen, über¬<lb/> haupt nicht bevor Du mit mir Rückſprache genommen,<lb/> etwas in dieſer Angelegenheit thuſt; vor allem Dir<lb/> gegen Deine Frau nicht das Mindeſte merken läßt;<lb/> hörſt Du Barnewitz, nicht das Mindeſte!“</p><lb/> <p>„Ja, der gute Rath kommt nun zu ſpät,“ ſagte<lb/> Barnewitz; „ich habe ſchon im Vorübergehen ein<lb/> paar Worte gegen Hortenſe fallen laſſen; ich ſage<lb/> Dir: ſie wurde bleich wie die Wand. Der verdammte<lb/> Hallunke!“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [95/0105]
„Mit mir und Frau von Berkow? Welch' tolle
Blaſe treibt denn Dein Gehirn nun ſchon wieder?
Was ſoll vorbei ſein zwiſchen ihr und mir?“
„Aber Oldenburg, Du wirſt einem alten Fuchs
wie mir doch nicht einbilden wollen, daß Du die ſüßen
Trauben nur immer fein ſäuberlich aus der Ferne
bewundert haſt?“
„Höre, mein Schatz,“ ſagte Oldenburg nur ſeine
Stimme klang ſcharf wie ein zweiſchneidiges Meſſer;
„Du weißt, ich verſtehe Scherz, wie Einer; wer es
aber wagt, Melitta's Ehre zu begeifern, beim allmäch¬
tigen Gott: er ſtirbt von meiner Hand.“
„Nun ſieh', wie heftig Du gleich wieder wirſt.“
„Ich heftig? Ich bin ſo kühl wie Champagner in
Eis. — Ja, was ich ſagen wollte, verſprich mir,
Barnewitz, daß Du weder heute noch morgen, über¬
haupt nicht bevor Du mit mir Rückſprache genommen,
etwas in dieſer Angelegenheit thuſt; vor allem Dir
gegen Deine Frau nicht das Mindeſte merken läßt;
hörſt Du Barnewitz, nicht das Mindeſte!“
„Ja, der gute Rath kommt nun zu ſpät,“ ſagte
Barnewitz; „ich habe ſchon im Vorübergehen ein
paar Worte gegen Hortenſe fallen laſſen; ich ſage
Dir: ſie wurde bleich wie die Wand. Der verdammte
Hallunke!“
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