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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.

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zeichen. Im nächsten Augenblick stand ein andrer
Wagen auf demselben Platze.

Oswald kehrte in das Haus zurück. Die Gesell¬
schaft war schon sehr zusammengeschmolzen; unter den
Wenigen, die noch da waren und, in Mäntel und
Shawls gehüllt, auf ihre Equipagen warteten, war
Niemand von denen, welche Oswald im Laufe des
Tages genauer kennen gelernt hatte. Herr von Langen
war der Erste gewesen, der aufgebrochen war, nach¬
dem er seinen neuen Freund auf das dringendste
wiederholt zu einem Besuche aufgefordert hatte. Os¬
wald hatte sich draußen erkundigt, ob der Wagen von
Grenwitz wieder da sei, aber eine verneinende Ant¬
wort erhalten. Je mehr die Gesellschaft sich lichtete,
desto unangenehmer wurde ihm dies ganz unbegreif¬
liche Ausbleiben. Er sah schon im Geiste, wie er der
letzte von Allen sein würde, und hatte schon beschlossen,
lieber vorher zu Fuß aufzubrechen, als schließlich auf
die Gastfreundschaft des Herrn von Barnewitz an¬
gewiesen zu sein. Da kam der Baron Oldenburg aus
einem der Nebenzimmer und schien Jemand mit den
Augen zu suchen. Sobald er Oswald bemerkte, lenkte
er seine Schritte auf diesen zu.

"Wie ist es, Herr Doctor," sagte er, "ich dächte,
es wäre Zeit nun abzufahren."

zeichen. Im nächſten Augenblick ſtand ein andrer
Wagen auf demſelben Platze.

Oswald kehrte in das Haus zurück. Die Geſell¬
ſchaft war ſchon ſehr zuſammengeſchmolzen; unter den
Wenigen, die noch da waren und, in Mäntel und
Shawls gehüllt, auf ihre Equipagen warteten, war
Niemand von denen, welche Oswald im Laufe des
Tages genauer kennen gelernt hatte. Herr von Langen
war der Erſte geweſen, der aufgebrochen war, nach¬
dem er ſeinen neuen Freund auf das dringendſte
wiederholt zu einem Beſuche aufgefordert hatte. Os¬
wald hatte ſich draußen erkundigt, ob der Wagen von
Grenwitz wieder da ſei, aber eine verneinende Ant¬
wort erhalten. Je mehr die Geſellſchaft ſich lichtete,
deſto unangenehmer wurde ihm dies ganz unbegreif¬
liche Ausbleiben. Er ſah ſchon im Geiſte, wie er der
letzte von Allen ſein würde, und hatte ſchon beſchloſſen,
lieber vorher zu Fuß aufzubrechen, als ſchließlich auf
die Gaſtfreundſchaft des Herrn von Barnewitz an¬
gewieſen zu ſein. Da kam der Baron Oldenburg aus
einem der Nebenzimmer und ſchien Jemand mit den
Augen zu ſuchen. Sobald er Oswald bemerkte, lenkte
er ſeine Schritte auf dieſen zu.

„Wie iſt es, Herr Doctor,“ ſagte er, „ich dächte,
es wäre Zeit nun abzufahren.“

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[107/0117] zeichen. Im nächſten Augenblick ſtand ein andrer Wagen auf demſelben Platze. Oswald kehrte in das Haus zurück. Die Geſell¬ ſchaft war ſchon ſehr zuſammengeſchmolzen; unter den Wenigen, die noch da waren und, in Mäntel und Shawls gehüllt, auf ihre Equipagen warteten, war Niemand von denen, welche Oswald im Laufe des Tages genauer kennen gelernt hatte. Herr von Langen war der Erſte geweſen, der aufgebrochen war, nach¬ dem er ſeinen neuen Freund auf das dringendſte wiederholt zu einem Beſuche aufgefordert hatte. Os¬ wald hatte ſich draußen erkundigt, ob der Wagen von Grenwitz wieder da ſei, aber eine verneinende Ant¬ wort erhalten. Je mehr die Geſellſchaft ſich lichtete, deſto unangenehmer wurde ihm dies ganz unbegreif¬ liche Ausbleiben. Er ſah ſchon im Geiſte, wie er der letzte von Allen ſein würde, und hatte ſchon beſchloſſen, lieber vorher zu Fuß aufzubrechen, als ſchließlich auf die Gaſtfreundſchaft des Herrn von Barnewitz an¬ gewieſen zu ſein. Da kam der Baron Oldenburg aus einem der Nebenzimmer und ſchien Jemand mit den Augen zu ſuchen. Sobald er Oswald bemerkte, lenkte er ſeine Schritte auf dieſen zu. „Wie iſt es, Herr Doctor,“ ſagte er, „ich dächte, es wäre Zeit nun abzufahren.“

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Zitationshilfe: Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische02_1861/117>, abgerufen am 21.11.2024.